
Etwas ist faul am herrschenden Stillstand in Athen. König Theseus ist alt geworden und hält routiniert an seiner Macht fest; seine Gattin Phädra in den Wechseljahren – brennt vor Sehnsucht, das zu lang getragene Regel-Korsett des Königspalastes abzustreifen und endlich ihre eigenen Bedürfnisse zu leben.
Demophon, der Erstgeborene, steht schon als Thronfolger bereit, er muss nur noch verheiratet werden. Doch die vom Vater auserwählte Braut Persea sorgt für Unruhe im Palast, denn Persea und Phädra verlieben sich ineinander. Ein Skandal, der laut dem Hohepriester Menschenopfer fordert. Die Notwendigkeit der Veränderung steht der Gewalt der Tradition gegenüber und die bestehende Ordnung gerät ins Wanken – politisch wie privat.
Mit der Überschreibung des antiken "Phädra"-Mythos greift Nino Haratischwili nicht nur mit Blick auf die politische Lage in Ost-Europa und Georgien parabelhaft Fragen nach Machtpolitik, Emanzipation und politischer Regression auf, sondern zeigt auch die gegenwärtige Verbindung zwischen persönlichem und politischem Verlangen: Wo ist mein Platz in der Welt? Wie will ich leben? Bin ich verantwortlich für meine eigene Freiheit? Und was bin ich bereit dafür zu opfern?
NANOUK LEOPOLD ist eine niederländische Drehbuchautorin und Regisseurin. Ihre Filme wurden u.a. auf der Berlinale und den Internationalen Filmfestspielen in Cannes gezeigt. Nach ihrer Inszenierung von Alice Birchs "Anatomie eines Suizids" (2021) zeigt Leopold nun zum zweiten Mal eine Arbeit am Berliner Ensemble.
Entstanden im Rahmen des BE-Dramatiker:innen-Fonds, unterstützt durch die Heinz und Heide Dürr Stiftung.
Eine Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen.
Zusätzliche Informationen
Etwas ist faul am scheinbaren Stillstand in Athen. König Theseus verkennt die Zeichen der Zeit und hält routiniert an seiner Macht fest; seine Gattin Phädra, in den Wechseljahren, brennt vor Sehnsucht, das zu lang getragene Regel-Korsett des Königspalastes abzustreifen und endlich ihren eigenen Bedürfnissen zu folgen. Demophon, der Erstgeborene, steht schon als Thronfolger bereit, er muss nur noch verheiratet werden. Doch Persea, die von Theseus auserwählte Braut, sorgt für Unruhe im Palast, denn die junge, eigenwillige Frau und Phädra verlieben sich ineinander. Ein Skandal, der für den vom König ermächtigten Hohepriester den idealen Anlass für die Wiedereinführung von Menschenopfern bietet. Mit der Überschreibung des antiken Phädra-Mythos greift Nino Haratischwili mit Blick auf die gegenwärtige politische Lage ihrer Herkunft Georgien parabelhaft Fragen nach Staat und Religion, Emanzipation und politischer Regression auf. Ein Schreibanlass für ihr Stück war die pogromartige Verhinderung der Pride Week 2021 in Georgien – geschürt von Regierung und orthodoxer Kirche. Doch die Gewaltbereitschaft gegen Andersartigkeit in einer zunehmend heterogenen Welt nimmt vielerorts zu. Was sind wir bereit, für eine Gesellschaft zu investieren, die keine Sündenböcke braucht?von Amely Joana Haag
Teilnehmende Künstler
Von Nino Haratischwili (Autor/in)
Constanze Becker (Phädra)
Lili Epy (Persea)
Paul Zichner (Acamas)
Maximilian Diehle (Demophon)
Paul Herwig (Panopeus)
Oliver Kraushaar (Theseus)
Nanouk Leopold
Elsje de Bruijn
Wojciech Dziedzic
Donato Wharton
Daan Emmen
Rainer Casper
Amely Joana Haag
Termine
Juni 2025
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