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von Max Merker

Es gibt Geschichten, die zu gut sind, um sie nicht zu erzählen, auch wenn sie blutig sind. Etwa das Leben des Erfinders der modernen Pantomime, Jean Gaspard Deburau. Seine Biographie ist das Resümee eines Problems, das 177 Jahre später mehr denn je beschäftigt: die alten weißen Männer.


Deburau war so einer und hat ihn als Figur auch für die Bühne erfunden. Sein Name: Pierrot – und seine Geschichte ist weder kitschig noch harmlos. Sie handelt von Mord.


Die naive und vermeintlich unschuldige Figur des Pierrots wird zum Startpunkt einer Reise in die eigenen Abgründe. Er wird auseinandergenommen, vervielfacht und wieder zusammengesetzt. Er scheint weit weg von uns zu sein, dieser träumerische Tölpel, auf einem Abstellgleis der ästhetischen Entwicklung gestrandet und nachhaltig vergessen.  Der Ausländer Jean-Gaspard Deburau schaffte es vom unbegabten Straßenakrobaten zum „besten Schauspieler von Paris“. Ihm jubelten die Unterschichten zu, ihn bewunderte die künstlerische Elite, während Frankreich in Algerien einen Kolonialkrieg startete. Und Deburau einen seiner Fans erschlug.


Emma Murray, Téné Ouelgo und Max Merker spielen diesen Pierrot. Sie erzählen mit und ohne Worte von sichtbaren und unsichtbaren Herrschaftsverhältnissen: auf der Bühne, in der europäischen Geschichte und in allen.


“Physisches Theater bis über die Schmerzgrenze hinaus, mit gequält verzerrtem Lachen à la Joker und trotzdem auf eine sehr spezifisch sperrig-melodramatische Weise auch nicht eigentlich unpoetisch. Aber halt auch kein Kindergeburtstag.» p.s.-Zeitung Zürich, Thierry Frochaux
Zusätzliche Informationen
Mit Max Merker / Emma Murray / Téné Ouelgo Konzept/Regie Max Merker Konzept/Dramaturgie Martin Bieri Oeil Extérieur Viviane Pavillon Bewegungscoaching Emma Murray Kostüme Nic Tillein Szenografie Damian Hitz Licht Patrick Hunka / Michael Murr Beratung Diversity Henri-Michel Yéré / Anisha Imhasly Musikalische Beratung Michel Schröder Regieassistenz/Übertitel Jarina Müller Produktionsleitung Ramun Bernetta Produktion  Max Merker und Bernetta Theaterproduktionen Koproduktion Fabriktheater Rote Fabrik Zürich / Kleintheater Luzern Partnerschaft ThiK Baden Gefördert Stadt Zürich Kultur / Fachstelle Kultur Kanton Zürich / Migros Kulturprozent / Ernst Göhner Stiftung / Stanley Thomas Johnson Stiftung / Elisabeth Weber Stiftung / Walter Haefner Stiftung
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