
Ein frostiger Wintertag in Paris. Im Dachatelier der Bohemiens kämpfen Rodolfo, ein Schriftsteller, und Marcello, ein Maler, ums Überleben – gemeinsam mit dem Philosophen Colline und dem Musiker Schaunard. Es fehlt an Geld, Nahrung und Wärme, doch der Lebenswille bleibt. Als die schwerkranke Stickerin Mimì in Rodolfos Leben tritt, beginnt eine Liebe, die nicht vom Glück, sondern vom Abschied geprägt ist.
Puccinis La Bohème – Liebe, Armut und Tod in Paris
Mimì leidet an Tuberkulose. Rodolfo verlässt sie aus Angst, ihr nicht helfen zu können. Doch ihr Schicksal führt sie zurück – todkrank, aber voller Liebe. Während die Freunde alles opfern, um ihr Linderung zu verschaffen, stirbt Mimì in Rodolfos Armen. Ein leiser, herzzerreißender Abschied – und einer der bewegendsten Opernmomente überhaupt.
Puccinis Musik: Klangbild eines Zeitalters
Mit La Bohème erreichte Puccini den Höhepunkt seines musikalischen Realismus. Impressionistische Klangfarben, szenisch präzise Tonmalerei und gefühlvolle Melodik lassen das Paris um 1900 lebendig werden – von der frostigen Mansarde über das geschäftige Café Momus bis zum eisigen Morgengrauen im dritten Bild. Claude Debussy rühmte das Werk als die authentischste musikalische Darstellung des Pariser Lebensgefühls seiner Zeit.
Inszenierung von Götz Friedrich: Die Belle Époque auf der Opernbühne
Die zeitlose Inszenierung von Götz Friedrich (1988) verlegt die Handlung in die Entstehungszeit der Oper und macht das Pariser Lebensgefühl der Jahrhundertwende visuell und emotional erfahrbar. Großflächige Bühnenbilder, detailreiche Kostüme und ein sensibles Gespür für den sozialen Kontrast zwischen Bohème und Großstadtflair lassen die Atmosphäre der Belle Époque authentisch auferstehen. Noch über 30 Jahre nach der Premiere zählt diese Produktion zu den Publikumsfavoriten der Deutschen Oper Berlin.
Besetzung & musikalische Leitung
- Dirigent:innen: Juraj Valčuha / Anna Handler
- Regie: Götz Friedrich
Mit:
- Attilio Glaser – Rodolfo
- Maria Motolygina – Mimì
- Philipp Jekal, Thomas Lehman, Volodymyr Morozov, Alexandra Oomens u.a.
2 Stunden 30 Minuten / Eine Pause
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Zusätzliche Informationen
- Oper in vier Bildern
- Szenen nach Henri Murgers „Scènes de la vie de bohème
- Libretto von Luigi Illica und Giuseppe Giacosa
- Uraufführung am 1. Februar 1896 in Turin
- Premiere an der Deutschen Oper Berlin am 25. Dezember 1988
- Einführung: 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Rang-Foyer rechts
Teilnehmende Künstler
Juraj Valčuha (Musikalische Leitung)
Götz Friedrich (Inszenierung)
Peter Sykora (Bühne, Kostüme)
Thomas Richter (Chöre)
Christian Lindhorst (Kinderchor)
Stephen Watson (Licht)
Attilio Glaser (Rodolfo)
Philipp Jekal (Schaunard)
Thomas Lehman (Marcello)
Volodymyr Morozov (Colline)
Jörg Schörner (Benoit)
Maria Motolygina (Mimì)
Alexandra Oomens (Musetta)
N. N. (Parpignol)
Burkhard Ulrich (Alcindoro)
Paul Minhyung Roh (Sergeant der Zollwache)
Benjamin Dickerson (Zöllner)
Chor der Deutschen Oper Berlin (Chöre)
Kinderchor der Deutschen Oper Berlin (Chöre)
Orchester der Deutschen Oper Berlin (Orchester)