
Don Carlo, eine der eindrucksvollsten politischen Opern Giuseppe Verdis, steht im Zentrum dieser kraftvollen Inszenierung an der Deutschen Oper Berlin. Regisseur Marco Arturo Marelli legt den Fokus auf die tiefgreifenden persönlichen Konflikte der Figuren.
Ihre Leidenschaften, ihr Begehren und ihre Enttäuschungen – und verstärkt diese emotionalen Dramen durch ein streng komponiertes Bühnenbild, das mit seiner düsteren Monumentalität an das spanische Escorial erinnert. Am Pult stehen Juraj Valčuha und Friedrich Praetorius, die Verdis dramatische Partitur mit musikalischer Präzision zum Leben erwecken.
Don Carlo – Verdis düsterstes Meisterwerk
Verdi selbst sah Don Carlo als eines seiner komplexesten Werke – eine Oper, die er häufiger überarbeitete als jede andere. Kein Wunder: Das Werk, das auf Friedrich Schillers Drama basiert, verwebt politische, religiöse und gesellschaftliche Zwänge zu einem dichten Netz der Ausweglosigkeit. Die Oper existiert in nicht weniger als sieben verschiedenen Fassungen, wobei die heute meistgespielte vieraktige Version 1884 in Mailand uraufgeführt wurde.
Zentrales Thema bleibt die Unvereinbarkeit von individueller Freiheit und absolutistischer Macht – in einer Welt, in der selbst weltliche Herrscher wie König Philipp II. der allgegenwärtigen Kontrolle der Kirche unterliegen. Verdi zeigt unnachgiebig: Wahre Befreiung ist nur im Tod zu finden.
Marco Arturo Marelli – Eine Operninszenierung mit starker Bildsprache
Marco Arturo Marelli präsentiert Don Carlo als packendes Musikdrama mit großem gesellschaftlichem Tiefgang. Die Oper wird zur Parabel über den Kampf um Freiheit, Identität und Unabhängigkeit. Die Inquisition, Sinnbild der repressiven geistlichen Macht, durchdringt jede Szene – als ständiges Drohpotenzial gegenüber allem, was das starre Machtgefüge ins Wanken bringen könnte.
Das imposante Bühnenbild, das visuelle Bezüge zur spanischen Hofarchitektur herstellt, unterstreicht eindrucksvoll die Beklemmung und Enge der Figuren in diesem politischen Machtspiel.
Besetzung (Auswahl):
- Liang Li / Roberto Tagliavini
- Valentyn Dytiuk
- Andrè Schuen / Davide Luciano
- Christina Nilsson / Maria Motolygina
- Karis Tucker
- u. a.
- 3 Stunden 30 Minuten / Eine Pause
- In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Zusätzliche Informationen
Oper in vier Akten
Libretto von Joseph Méry und Camille du Locle nach Friedrich Schillers Tragödie
Uraufführung der italienischen Fassung von Achille de Lauzières am 10. Januar 1884 in Mailand
Premiere an der Deutschen Oper Berlin am 23. Oktober 2011
Mit Unterstützung des Förderkreises der Deutschen Oper Berlin e. V.
Einführung: 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Rang-Foyer rechts
Libretto von Joseph Méry und Camille du Locle nach Friedrich Schillers Tragödie
Uraufführung der italienischen Fassung von Achille de Lauzières am 10. Januar 1884 in Mailand
Premiere an der Deutschen Oper Berlin am 23. Oktober 2011
Mit Unterstützung des Förderkreises der Deutschen Oper Berlin e. V.
Einführung: 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Rang-Foyer rechts
Teilnehmende Künstler
Juraj Valčuha (Musikalische Leitung)
Marco Arturo Marelli (Inszenierung, Bühne, Licht)
Dagmar Niefind (Kostüme)
Jeremy Bines (Chöre)
Liang Li (Philipp II.)
Valentyn Dytiuk (Don Carlo)
Andrè Schuen (Rodrigo, Marquis von Posa)
Kangyoon Shine Lee (Graf von Lerma / Herold)
Patrick Guetti (Der Großinquisitor)
Volodymyr Morozov (Ein Mönch)
Christina Nilsson (Elisabeth von Valois)
Karis Tucker (Prinzessin Eboli)
Maria Vasilevskaya (Tebaldo)
Hye-Young Moon (Stimme von oben)
Volodymyr Morozov (1. Flandrischer Deputierter)
Benjamin Dickerson (2. Flandrischer Deputierter)
Philipp Jekal (3. Flandrischer Deputierter)
Paul Minhyung Roh (4. Flandrischer Deputierter)
Byung Gil Kim (5. Flandrischer Deputierter)
Joel Allison (6. Flandrischer Deputierter)
Chor der Deutschen Oper Berlin (Chöre)
Orchester der Deutschen Oper Berlin (Orchester)