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Sonderpräsentation zum Neuerwerb eines Tafelservices Friedrich Wilhelms II.

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) bittet „zu Tisch“ in das Marmorpalais im Neuen Garten und präsentiert ein neu erworbenes Tafelservice der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM) an einer gedeckten Tafel!


Im Sommer 2022 konnte die SPSG 37 Teile eines Services, das die KPM ab 1795 für Friedrich Wilhelm II. herstellte, erwerben. Es wurde im Berliner Schloss verwendet und erfreute sich, wie die beträchtliche Menge an späteren Ergänzungs- oder Ersatzstücken zeigt, noch im fortgeschrittenen 19. Jahrhundert großer Beliebtheit bei Hofe.

Im Marmorpalais, dem frühklassizistischen Sommerschloss Friedrich Wilhelms II. (1744-1797) am Heilige See erwartet die Besucher:innen eine nach zeitgenössischen Vorbildern gedeckte Mittagstafel, auf der eine Vielzahl der Neuzugänge bestaunt werden kann, als wäre man selbst beim König zu Gast.

Weitere Porzellangegenstände aus der Zeit Friedrich Wilhelms II. geben über die faszinierende Entstehungs- und Nutzungsgeschichte des Services Aufschluss.

Hier erfahren die Besucher:innen unter anderem, was das Service mit den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Preußen und dem revolutionären Frankreich zu tun hat, die im Basler Frieden von 1795 offiziell beendet wurden.

Eine regelrechte Geschmacksrevolution vollzog auch der auffällige Blumendekor des Services, der noch heute unter dem Namen „fleurs en terrasse“ als einer der Höhepunkte der Blumenmalerei der KPM gilt.
Erstmals wurden, wie bislang auf Berliner Porzellan üblich, keine künstlichen Sträuße oder Streublumen mehr dargestellt, sondern Blumen, die natürlich aus einer Wiese wachsen.
Auf eindrucksvolle Weise vollzog das Service damit den Wandel vom Rokoko zur schlichten Eleganz des Klassizismus.

Im Marmorpalais erfahren die Besucher:innen mehr über die Entstehung des besonderen Blumendekors in den frühen 1790er-Jahren – beispielweise auch, wie Friedrich Wilhelms II. Gemahlin Friederike Luise von Hessen-Darmstadt (1751-1805) die „fleurs en terrasse“ hoffähig machte.

Mit seiner reizvollen Blumenmalerei zauberte das Service begehrte Zierblumen der Zeit, darunter Aurikeln, Ranunkeln, Nelken und Anemonen, sowie sentimental konnotierte Sorten wie Vergissmeinnicht und Stiefmütterchen (französisch pensée, der Gedanke) gewissermaßen aus dem Garten auf den Tisch.

Um diesen direkten Bezug zur historischen Gartenwelt erneut herzustellen, werden an drei Standorten im Neuen Garten Infosockel mit Blumenkübeln aufgestellt, die die Gärtner:innen der Stiftung mit den entsprechenden Blumensorten des Tafelservices bepflanzt haben.
Zusätzliche Informationen
Preis: 8,00 €

Ermäßigter Preis: 6,00 €
Termine
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