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Auch mehr als drei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung sind die Spätfolgen politischer und gesellschaftlicher Traumatisierung in der Bevölkerung der neuen Bundesländer unübersehbar. In den letzten Jahren haben sich allerdings beide Landesteile angenähert und nicht nur statistisch werden die Unterschiede geringer.



An dem Abend diskutieren Anne Rabe und Andrea Scrima über die Art, wie sie in ihren Romanen die Traumata der DDR verhandeln und lesen aus ihren Werken. Beide Autorinnen verarbeiten in unterschiedlicher Weise sozialhistorische Zugänge zur DDR in ihrer Literatur. Dabei spielen Erziehung, das System Familie und die intergenerationale Weitergabe von Traumata im sozialen Gedächtnis eine große Rolle.


Die Moderation übernimmt Daniel Schulz.



Anne Rabe ist Schriftstellerin. Sie schreibt Theaterstücke, Drehbücher und Essays. Für ihre Theaterstücke bekam sie zahlreiche Preise und Stipendien. Sie war Teil des Autor*innenteams von »Warten auf‘n Bus«. In ihren Essays und Artikeln beschäftigt sie sich mit der Gewaltgeschichte Ostdeutschlands, subtilen Formen sexualisierter Gewalt und dem Aufstieg der Rechtsextremen in Deutschland und Europa. Im Frühjahr 2023 erschien ihr gefeierter Debütroman »Die Möglichkeit von Glück«. Im August 2025 erschien das Sachbuch »Das M-Wort. Gegen die Verachtung der Moral«



Andrea Scrima, geboren in New York City, studierte Kunst in New York und Berlin, wo sie seit 1984 als Autorin und bildende Künstlerin lebt. 2018 erschien die deutsche Übersetzung ihres Romans »Wie viele Tage« (A Lesser Day). 2021 folgte »Kreisläufe« (Like Lips, Like Skins). Sie schreibt Essays u. a. für die FAZ, Schreibheft, Music & Literature, ist Chefredakteurin der Literaturzeitschrift StatORec und veröffentlicht regelmäßig eine Kolumne bei Three Quarks Daily. Sie erhielt das Arbeitsstipendium sowie mehrere Recherchestipendien des Berliner Senats und war 2023/24 Grazer Stadtschreiberin.



Daniel Schulz arbeitet als Reporter und Schriftsteller. Er hat den Roman »Wir waren wie Brüder« (2022) und den Reportagenband »Ich höre keine Sirenen mehr. Krieg und Alltag in der Ukraine« (2023) geschrieben. 2018 bekam er den Reporterpreis und 2019 den Theodor-Wolff-Preis für seinen Essay über das Aufwachsen im Ostdeutschland der 1990er Jahre. Er war Teil des Teams des Jahres 2019, das eine Auszeichnung für die Recherchen zum Hannibal-Netzwerk erhielt.
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