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Nationalsozialistische Militärjustiz und die Bekämpfung des Widerstands in Europa

Das 1936 gegründete Reichskriegsgericht verhängte in fast 4.000 Verfahren mehr als 1.300 Todesurteile, die meisten davon während des Zweiten Weltkrieges. Diese Bilanz unterstreicht die Ausnahmestellung dieses obersten Gerichtshofs der Wehrmacht als zentrale Verfolgungsinstanz des NS-Regimes und wichtiger Akteur zur Absicherung der Eroberungs- und Vernichtungspolitik mit Mitteln der Justiz.



Die Rechtsprechung richtete sich dabei keineswegs nur gegen Deutsche und Angehörige der Wehrmacht. Ab 1940 standen vielmehr in großer Zahl Bürgerinnen und Bürger aus den von Deutschland überfallenen Ländern vor dem Reichskriegsgericht. Die Betroffenen hatten sich in der Regel in ihrer Heimat individuell oder als Angehörige von Widerstandsorganisationen gegen die Besetzung zur Wehr gesetzt. Wichtige und entsprechend oft von den Senaten verhandelte Tatbestände waren zudem Hoch-, Landes- und „Kriegsverrat“ sowie „Feindbegünstigung“ und Spionage.
 

Die Ausstellung dokumentiert Rechtsgrundlagen, Struktur und Personal des Reichskriegsgerichts, vor allem jedoch die Biografien seiner Opfer. Das Gericht verhandelte hauptsächlich in Berlin und Torgau, war darüber hinaus aber an mehr als 40 weiteren Orten tätig. Der Vollzug der Strafen erfolgte in Richtstätten, Zuchthäusern und Lagern, die sich über den gesamten Kontinent verteilten.
 

Die Ausstellung wird vom 1. September 2025 bis 10. Januar 2026 im Sonderausstellungsbereich in der 1. Etage der Gedenkstätte Deutscher Widerstand gezeigt.



Eine Wanderausstellung der Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale) mit Partnereinrichtungen in Belgien, Frankreich, Norwegen, Polen und Tschechien
Zusätzliche Informationen
Öffnungszeiten

  • Montag bis Freitag 9 - 18 Uhr
  • Sonnabend, Sonntag
  • und an Feiertagen 10 - 18 Uhr
  • geschlossen:  24. bis 26. Dezember,
  • 31. Dezember und 1. Januar

Eintritt frei
Termine
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