Eine clowneske Tragödie von Hanoch Levin
„Wer gibt Leben? Wer tötet? Wer lacht mit mir? Wer über mich? All die schmelzend-fließenden Gesichter wie im Traum – wo ist das Gesicht des Tageslichts?”
Das, was eben noch unvorstellbar war, geschieht: Mitten in der Nacht dringen Soldat*innen in Zimmer und Träume ein. Das Kind, das gerade noch sanft geschlafen hat, wird aus seinem Zuhause in die Flucht getrieben. Mutter und Kind gelangen an Bord eines Schiffes, das ihnen Schutz bieten soll, aber keinen sicheren Hafen findet.
Auf ihrem Weg blicken sie in die verschiedenen Gesichter der Menschlichkeit; Großzügigkeit und Bosheit, Hoffnung, Ohnmacht und Verlust starren zurück. Mutter und Kind suchen Asyl, kämpfen um ihr Recht auf Leben, bitten um Hilfe und appellieren an die Solidarität der Menschen, die ihnen begegnen. Und immer begleitet das Kind die Frage: Ist das die Wirklichkeit oder ein böser Traum?
„Das Kind träumt“ ist inspiriert von der realen Geschichte des Schiffes St. Louis, das 1939 aus Hamburg aufbrach und in Kuba vor den Schrecken des Nationalsozialismus Asyl suchte, abgewiesen wurde und gezwungen war nach Europa zurückzukehren.
1993 stellt der israelische Dramatiker Hanoch Levin mit düsterem Humor und in Brechtscher Tradition der Verfremdung, Flucht und Vertreibung als universelle Erfahrungen dar. Zugleich untersucht er die Kraft des Theaters, Trost zu spenden. Gemeinsam mit einem großen Ensemble gibt Regisseur Alexander Riemenschneider den (Traum-)Bildern der von Flucht und Krieg bestimmten Gegenwart eine Gestalt und verankert sie in Levins allegorischer Erzählung.
Aus dem Hebräischen von Matthias Naumann
Zusätzliche Informationen
Teilnehmende Künstler
Hanoch Levin (Autor/in)
Alexander Riemenschneider
David Hohmann
Lili Wanner
Ulrike Langenbein
Tobias Vethake
Karla Wenzel
Daniel Richter
Zaida Horstmann
Caroline Erdmann
Hanni Lorenz
Ioana Nițulescu
Denis Pöpping
Andrej von Sallwitz
Nicolas Sidiropulos
Kofi Wahlen
Termine
Januar 2025
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