
Rund 70 Luftschutzbunker wurden ab 1941 im Berliner Bezirk Spandau errichtet, um die Bevölkerung vor den zunehmenden Luftangriffen der Alliierten zu schützen. Diese Anlagen waren Teil von Adolf Hitlers umfassendem Luftschutzprogramm für Berlin.
Nach dem Zweiten Weltkrieg galten die Bunker gemäß dem Potsdamer Abkommen als militärische Einrichtungen und sollten im Rahmen der Entmilitarisierung zerstört werden. Die Alliierte Kommandantur beschloss im Juli 1946 den vollständigen Rückbau aller militärischen Anlagen in Berlin. In Spandau begannen die britischen Besatzungstruppen im April 1947 mit der Sprengung des ersten Bunkers.
Einige dieser Bauten wurden in den Nachkriegsjahren vorübergehend weitergenutzt – etwa als Lagerraum –, doch die meisten Bunker wurden bis Mitte der 1950er Jahre im Zuge des Berliner Notprogramms mit Unterstützung des Marshallplans beseitigt. Der letzte Spandauer Hochbunker verschwand 1997 mit dem Abriss des Bauwerks in der Földerichstraße. Heute erinnert im Stadtbild kaum noch etwas an diese massiven Relikte der Kriegszeit.
Das Stadtgeschichtliche Museum Spandau nimmt das Gedenken an „80 Jahre Kriegsende“ zum Anlass, um diesen oft vergessenen Teil der Stadtgeschichte in den Fokus zu rücken. Grundlage der Ausstellung ist ein einzigartiger Fotobestand aus dem Museumsarchiv, der rund 30 Spandauer Bunker und ihre schrittweise Demontage dokumentiert.
Die Ausstellung ergänzt die historischen Aufnahmen durch eine Spurensuche zu den einstigen Standorten. Diese wurden gemeinsam mit dem Verein berlinHistory e.V. recherchiert und sind auch in der Berlin History App digital verortet.