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Hunger - Hilfe - Kalter Krieg

Die neue Sonderausstellung "Äthiopien '84/85. Hunger – Hilfe – Kalter Krieg" im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr Flugplatz Berlin-Gatow wird vom 18. Juli 2025 bis zum 14. Dezember 2025 zu sehen sein. 



Ausstellungsort ist der Außenbereich vor Hangar 3 mit einer Fläche von rund 3.000 Quadratmetern. Der Platz ist bewusst gewählt: Hier lassen sich unter freiem Himmel auch wichtige Großobjekte in die Ausstellung einbeziehen, wie die Transportflugzeuge C-160 Transall und die Antonow An-26. Außerdem sind raumgreifende und begehbare Inszenierungen zu erleben, die durch die renommierte Schiel Projektgesellschaft gestaltet wurden.



Der Hintergrund
Durch eine schwere Dürre kam es Mitte der 1980er Jahre in einigen Staaten der Sahelzone zu einer großen Hungersnot, die vor allem Teile von Äthiopien betraf. Der dortige Bürgerkrieg zwischen dem sozialistisch orientierten Militärregime und Rebellen verschärfte die Not der Bevölkerung. Im Oktober 1984 löste eine britische Fernsehreportage mit drastischen Filmaufnahmen von Hungeropfern in großen Teilen der Welt Entsetzen aus.


Der militärische Hilfseinsatz
Staaten aus Ost und West schickten Lufttransportkräfte nach Äthiopien, um bei der Versorgung entlegener Regionen zu helfen. Daran beteiligten sich sowohl die Bundesrepublik Deutschland als auch die Deutsche Demokratische Republik.
Zum ersten und einzigen Mal waren mitten in der letzten Hochphase des Kalten Krieges Soldaten der Bundeswehr und der Nationalen Volksarmee gleichzeitig an einer internationalen Hilfsaktion beteiligt. Dieser heute weitestgehend vergessene Einsatz von Transportfliegern startete vor 40 Jahren noch vor den bekannten musikalischen Hilfsprojekten „Band Aid“ und „Live Aid“.


Die Ausstellung

multiperspektivisch und kritisch

Die Ausstellung betrachtet die Hilfsmaßnahmen aus mehreren Perspektiven: politisch, militärisch und gesellschaftlich. Handelten die hilfeleistenden Staaten in Ost und West aus rein humanitären Beweggründen oder auch aus politischen Interessen? Warum brauchte man militärische Transportflieger, um die Hilfsgüter zur notleidenden Bevölkerung zu bringen? Wie begegneten sich west- und ostdeutsche Soldaten im Einsatz? Wie brachte sich die durch mediale Berichterstattung aufgerüttelte Zivilgesellschaft in die Hilfe ein? Welche Haltung nahm das äthiopische Militärregime ein? Was haben Ölradiatoren mit einer Kritik an Hilfsaktionen aus dem globalen Norden zu tun?


interaktiv und erlebnisorientiert

Diesen und weiteren Fragen können die Besucherinnen und Besucher anhand einer Vielzahl spannender Objekte, Mitmachstationen und Inszenierungen nachgehen. Sie erleben das Transportflugzeug Transall, das extra für diese Ausstellung begehbar gemacht wurde.
In einem eigens entwickelten Videospiel können zudem die fliegerischen Herausforderungen bei einem Abwurf von Lebensmitteln gemeistert werden oder man nimmt auf einer Tribüne mit Blick auf das Benefiz-Mega-Konzert „Live Aid“ Platz.
Zusätzliche Informationen
Öffnungszeiten

  • Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr geöffnet.
  • Montags ist das Museum geschlossen - außer an Feiertagen.

Öffentlicher Nahverkehr

  • BVG-Bus 135, Haltestellen Kurpromenade oder Seekorso, Fußweg
  • BVG-Fähre F10 von Wannsee nach Kladow, Fußweg
Termine
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