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Immersives Asylrechtsdrama an der Schnittstelle von Theater, Film und Kino - mit Corinna Harfouch, Pegah Ferydoni u.a.

Mit der hybriden Theaterreihe „geRecht“ untersucht suite42 das deutsche Asylsystem – und zwar von innen heraus. Wer prägt die Urteile? Welche oft unsichtbaren Prozesse spielen eine Rolle? Wie fließen persönliche Ansichten in die Arbeit von Richter:innen ein, und wie gehen sie – sowie alle anderen Beteiligten – mit ihrer Verantwortung um?



Eine begehbare Filminstallation im Theater


Statt allein auf Einzelschicksale Geflüchteter zu blicken, richtet „geRecht“ den Fokus auf die Spielräume und Auslegungsspielarten innerhalb der Asylverfahren.


Die auf drei Teile angelegte Serie verbindet digitale und analoge Elemente zu einem innovativen Theaterformat: raumhohe Videoprojektionen, künstlerisch gestaltete Räume und ein mehrkanaliges Soundsystem schaffen eine immersive Begegnung mit (über-)lebensgroßen Justizexpert:innen und Kläger:innen. Ein intensives, hochaktuelles Theatererlebnis mitten in der Gegenwart.



Episode 1: Paragraphen und Wirklichkeit

Die renommierte Richterin Katharina Baumann (Corinna Harfouch) steht kurz vor ihrer Pensionierung – und vor einer Entscheidung, die ihr Leben verändert. Sie muss über den Fall eines Klägers aus Afghanistan (Omar El-Saedi) urteilen, dessen Aussagen Fragen aufwerfen, obwohl seine Folterspuren sichtbar sind.

Sind es bloß Missverständnisse durch die junge Gerichtsdolmetscherin (Anke Retzlaff)? Zugleich gerät Baumanns eigenes Leben aus den Fugen, als ihr Sohn in einem vermeintlich sicheren Herkunftsland entführt wird – just jenem Land, in das Menschen auch durch ihre Urteile abgeschoben werden.



Episode 2: Fälle von Freiheit vor Gericht


Ein Kläger steht kurz vor der Anerkennung seines Asylrechts – doch plötzlich fällt der Verdacht auf Terrorismus. Politik und Medien setzen alle Beteiligten unter Druck. Richterin Baumann wird dabei von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt: In der jungen Klägerin Azade Jahangiri, die nach ihrer Flucht aus Afghanistan und Iran gegen die Ablehnung kämpft, erkennt sie sich selbst wieder.

Gleichzeitig begegnet sie der rechtsextremen Tochter einer alten Freundin – eine Konfrontation mit einer düsteren Zukunftsvision. Am Ende zieht Baumann eine radikale Bilanz: Gerechtigkeit im Asylsystem sei ein Mythos – und doch bleibt ihre persönliche Verantwortung als Richterin und Mensch unausweichlich.



PROGRAMM


Episode 1: Asylrecht - Paragraphen und Wirklichkeit (UA von April 2021)

  • 23.-25.9. / 2. & 3.12. jeweils um 20 Uhr
  • Mit: Corinna Harfouch, Anke Retzlaff, Omar El-Saedi und Roland Bonjour

Episode 2: Asylrecht - Fälle von Freiheit vor Gericht (UA von April 2025)

  • 30. & 31.10. / 5. & 6.12. jeweils um 20 Uhr
  • Mit: Corinna Harfouch, Pegah Ferydoni, Anke Retzlaff, Omar El-Saedi, Roland Bonjour und Katja Riemann (nur Stimme)

Zusätzliche Informationen
Eine berühmte Richterin kommt kurz vor dem Ruhestand durch die Verstrickung von beruflichen

und privaten Interessen in eine fast aussichtslose SituaSon: auch sie wird seit 2015 im Asylrecht

täSg und erfährt im Laufe der Serie die feinen aber lebenswichSgen Unterschiede, die die

Auslegung der Gesetze machen kann. Ihr Sohn wird in einem als ‘sicher’ eingestuWen

HerkunWsland ennührt, sie muß gleichzeiSg über verschiedene Fälle und Abschiebungen dahin

entscheiden, und ist auf Hilfe von Menschen aus ebendieser Region angewiesen.

Diese Vorgänge eröffnen auch den Blick auf ihr jüngeres Selbst in der DDR, als sie in einer

ähnlichen SituaSon dem Urteil anderer in einer ganz anderen Gesetzeslage ausgeliefert war.
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