
Zur Berlin Art Week präsentiert die Galerie DITTRICH & SCHLECHTRIEM die zweite große Einzelausstellung des österreichischen Künstlers Daniel Hölzl, ein Beitrag zu den diesjährigen Ausstellungs-Highlights.
PROPEL führt seine konzeptuelle Auseinandersetzung mit industriellem Gedächtnis, Materialzyklen und dem Spannungsfeld zwischen Technik und Natur eindrucksvoll weiter.
Die Ausstellung ist weit mehr als ein Skulpturen-Ensemble: Sie ist eine Studie über Antrieb, Fortschritt und Zerfall, formal wie inhaltlich. Im Zentrum stehen drei sehr unterschiedliche Propeller-Formationen, die zwischen kinetischer Bewegung, Verformung und poetischer Symbolik changieren: Samen trifft Bombe, Ursprung trifft Ende.
Ein Propeller, montiert auf einem Originalmotor aus einem historischen Rosinenbomber, streicht mit deformierten Flügeln über den Boden, halb flugfähig, halb abgestürzt. Über den Köpfen der Besucher:innen rotiert eine zweite Formation aus hohlen Kohlefaserpropellern. Tropfen aus recycelter Luftverschmutzung schlagen als schwarze Tinte gegen die Wände und hinterlassen über die Dauer der Ausstellung eine zeichnerische Spur. Die dritte Gruppe, gegossen aus Paraffinwachs, hebt und senkt sich mit der Temperatur des Raums, ein subtiler Kommentar auf Entropie, Klimazyklen und technische Zerbrechlichkeit.
Ergänzt wird die Installation durch eine neue Serie auf Wachs geschmolzener Blumenbilder. Arbeiten, die aus gefundenem Bildmaterial hervorgehen und das Thema Vergänglichkeit ebenso eindrücklich wie fragil verhandeln.
Daniel Hölzls künstlerische Praxis verbindet skulpturale Präzision mit einer hochsensiblen Reflexion unserer Gegenwart, insbesondere jener Systeme, die Energie, Umwelt und Mobilität bestimmen.
PROPEL ist nach der Ausstellung GROUNDED (2022) ein weiterer konsequenter Schritt seines interdisziplinären Werks.
Parallel zur Galerieausstellung ist Hölzl auch in zwei weiteren Projekten während der Berlin Art Week vertreten:
- mit der Solo-Installation soft cycles auf dem Dach der Berlinischen Galerie.
- und gemeinsam mit Abie Franklin in der ortsspezifischen Arbeit Bycatch im Rahmen von HALLEN 06 in den Wilhelm Hallen: 6.–14.9.2025
Daniel Hölzl (*1994 in Schwaz, Österreich) schafft ortsspezifsche Installationen, die ein Element der konstanten Veränderung beinhalten. Ein wiederkehrendes Thema in seiner Arbeit ist die seiner Meinung nach allem zugrunde liegende „zyklische Natur“. Sorgfältig ausgewählte Materialien lenken den Fokus auf die Vergänglichkeit jeden Moments, der die Installation mit dem Raum und den Ausstellungsbesuchenden verbindet. Auch jetzt, nach seinem Diplom an der Weißensee Kunsthochschule Berlin, lebt und arbeitet Daniel Hölzl in Berlin.