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Nach zahlreichen Einzelausstellungen in New York, Los Angeles, Paris und der Schweiz zeigt  diese Ausstellung eine Reihe neuer Arbeiten Roescheisens auf Leinwand und Papier sowie die Premiere von „THE CRIMSON“, einer neuen Serie, die die Künstlerin derzeit entwickelt.



Verwurzelt in ihrer fortwährenden Erforschung des Immateriellen, folgt „Hold the Line“ einem metaphysischen roten Faden – einem visuellen und konzeptuellen Motiv, das in genähten Linien erscheint und Kohärenz und Präsenz symbolisiert.

Durch das fließende Zusammenspiel von Gestik, Farbe und Textur hat Roescheisen eine symbolische Bildsprache entwickelt, die sich durch Zurückhaltung und Klarheit auszeichnet. Ihre Kompositionen nutzen den Raum nicht als Leere, sondern als Präsenz und destillieren jedes Element mit stiller Überzeugung zu seiner Essenz.

Roescheisen vereint Zeichnung, Malerei und Textilkunst zu einer zusammenhängenden Erzählung.
Tiefe ultramarine Striche ziehen sich über Leinwand und Papier und wechseln zwischen präzisen und intuitiven Gesten. Jeder Strich hat seinen eigenen Rhythmus, ist sanft und doch bestimmt und schafft ein Gleichgewicht zwischen Verletzlichkeit und Stärke. Durch das gesamte Werk zieht sich eine handgenähte rote Linie, aktiv und bewusst, die sich wie ein stetiger Puls leise durch jedes Werk bewegt.

Sie belebt die Stille und verbindet das Sichtbare mit dem Fühlbaren. Die Farbe dient als emotionaler Kern: Blau ruft Kontemplation und das Unsichtbare hervor, während Rot das Werk in Erinnerung und Verkörperung verankert. Zusammen schaffen sie ein Gleichgewicht zwischen Bewegung und Pause, Materie und Geist.
Anstatt feste Bedeutungen anzubieten, lädt Roescheisens Werk zur Wahrnehmung statt zur Interpretation ein. Gesten werden zu Atmosphäre, Bedeutung entsteht durch Resonanz. Die Linie zu halten bedeutet in ihrer Praxis, geerdet zu bleiben und gleichzeitig offen zu sein – eine Stille, die fließt, anstatt sich zu widersetzen.

Diese Sensibilität zieht sich durch ihr gesamtes Schaffen. In ihren Arbeiten, die Video, Fotografie, Skulptur, Installation, Malerei und Zeichnung umfassen, erforscht Roescheisen die emotionalen und philosophischen Dimensionen der menschlichen Existenz.
Ihre Arbeiten sind geprägt von einem tief introspektiven Blick und einer Faszination für Symbolik, Farbe und Metaphysik. Ausgehend von Einflüssen aus der mittelalterlichen Ikonografie bis hin zur zeitgenössischen Ästhetik entwickelt sie eine poetische Sprache, die unsere Beziehung zu uns selbst, zu anderen und zur Welt um uns herum hinterfragt.


Über Annina Roescheisen

Annina Roescheisen (geb. 1982 in Rosenheim, Deutschland) ist eine in New York lebende Künstlerin. Während sie sich hauptsächlich auf Malerei und Zeichnung konzentriert, arbeitet Roescheisen auch mit einer Vielzahl anderer Medien wie Skulptur, Installation, Video, Fotografie und Performancekunst.
Roescheisen erforscht die Natur der Wahrnehmung und der ästhetischen Verarbeitung und untersucht dabei die Grenzen zwischen Polaritäten wie Traum und Realität, Sichtbarem und Unsichtbarem, Hörbarem und Unhörbarem. Ihre Arbeiten laden den Betrachter dazu ein, in die Frequenzen der Farben und ihre transzendente Wirkung auf unseren physischen, mentalen, emotionalen und spirituellen Körper einzutauchen.

Inspiriert von religiöser Ikonografie, Poesie, Literatur, Bestiarien, spiritueller Philosophie und Naturmystik, bringt Roescheisen ihr nordeuropäisches kulturelles Erbe – deutsche Romantik, Transzendentalismus, gotische Architektur, nordischer Schamanismus, Mythen und Märchen – in ihre Kunst ein. Ihre Arbeiten verkörpern die anhaltende Faszination der Menschheit für das Okkulte und Übernatürliche.
Unter Verwendung alchemistischer Mischungen aus Pigmenten und Mineralien formt und strukturiert Roescheisen intuitiv Elemente auf der Leinwand, wobei die entstandenen „Bilder“ eine intime Verbindung zwischen dem Körper der Künstlerin und dem kreativen Prozess signalisieren.
Hierin liegen die Resonanzen ihrer Praxis mit den transformativen und transzendenten Bestrebungen der Nachkriegskünstler. Während John Cage oder Pat Steir beispielsweise spirituelle Inspiration aus dem Buddhismus schöpften und Eva Hesse aus ihrem jüdischen Erbe, nährt Roescheisen ihre Praxis aus einer Vielzahl von Weisheitstraditionen.

Ihre Serien Vibrational Strings (2019–2021) und Flying Dragons (2020–2022) sowie

Mit ihrer Kunst erforscht Roescheisen universelle existenzielle Fragen und das komplexe Zusammenspiel von Kunst und Bewusstsein. Ihre Werke regen zur Selbstreflexion an und laden den Betrachter ein, über das Geheimnis des Daseins und die eigene Spiritualität nachzudenken. Roescheisen fordert uns auf, die Welt jenseits der Grenzen unserer Sinne wahrzunehmen – über die hörbaren Frequenzen hinaus zu hören, die unser Ohr erreichen, über das sichtbare Licht hinaus zu sehen, das unser Auge erreicht, und Energien zu spüren, die über die taktilen Fähigkeiten unserer Haut hinausgehen.

Roescheisens Arbeiten wurden in Einzelausstellungen in Galerien in Europa und den Vereinigten Staaten präsentiert. Sie nahm an Gruppenausstellungen teil, darunter die 56. Biennale von Venedig (2015), der Salon Berlin im Museum Frieder Burda (2019), das Delacroix Museum 2014 und die Hermès Foundation 2013 in Paris.


Zusätzliche Informationen
Öffnungszeiten
Montag – Freitag | 10 – 18 Uhr und nach Vereinbarung.

Termine
September 2025
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