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11 Tipps aus einer Stadt für Alle

Berlin kennt keine Grenzen

Karneval der Kulturen 2024
© visitBerlin, Foto: Jasmin Valcarcel

„Alle freien Menschen, wo immer sie leben mögen, sind Bürger Berlins, und deshalb bin ich als freier Mensch stolz darauf, sagen zu können 'Ich bin ein Berliner'!" John F. Kennedy, 1963

Berlin steht für Weltoffenheit und Toleranz, für Freiheit, Vielfalt und teils auch kunterbunten Wahnwitz. Auch wenn nicht immer alles perfekt läuft in der Hauptstadt, ist und bleibt Berlin Anziehungspunkt für spannende Ideen und neue Geschäftsmodelle, für Kreative, Macher:innen und Genießer:innen. Vor allem junge Menschen zieht es in die Hauptstadt. Laut Amt für Statistik leben rund 170 verschiedene Nationen in Berlins 12 Bezirken zusammen. Besonders bunt ist die Mischung im Wedding und in Neukölln. Aber überall in der Stadt werden - gerade jetzt -  Zeichen gesetzt für Weltoffenheit und Toleranz. Eine kunterbunte Mischung - viel Spaß beim Entdecken.

Tipp 1: Feiert beim Karneval der Kulturen die Vielfalt Berlins

Karneval der Kulturen 2024
© visitBerlin, Foto: Alejandro Sandoval Bertín

Wenn Berlin ein Fest der Diversität feiert, dann beim Karneval der Kulturen! Vier Tage lang verwandelt sich Kreuzberg in eine bunte Bühne der Weltkulturen – mit Musik, Tanz, Kulinarik und einem Umzug, der Lebensfreude pur versprüht. Über 70 Gruppen präsentieren beim großen Straßenumzug ihre kulturellen Wurzeln mit aufwendig gestalteten Kostümen und Performances. Auf dem Straßenfest erwarten euch internationale Köstlichkeiten, Live-Acts und ein kreatives Kinderprogramm. Der Karneval ist nicht nur ein Event, sondern ein lebendiges Zeichen für Toleranz, Respekt und Zusammenhalt in unserer Stadt.

Kommt vorbei, tanzt mit und erlebt, wie vielfältig Berlin wirklich ist!

Wann: 6. - 9. Juni, ganztägig 
Wo: Blücherplatz & Umgebung, Kreuzberg
Straßenumzug: 8. Juni, ab 12 Uhr | Frankfurter Allee/Karl-Marx-Allee

Karneval der Kulturen

Tipp 2: Demonstriert für Liebe und Freiheit beim Christopher Street Day

Menschen mit Regenbogenfahne auf dem CSD in Berlin
CSD-Parade in Berlin © Fabian Böttcher

Berlin zeigt sich nicht nur anderen Kulturen offen gegenüber: Jedes Jahr Ende Juli zelebrieren Hundertausende in Berlin ihr Recht auf Gleichberechtigung und Selbstbestimmung - laut, bunt und stolz. Der ursprünglich aus New York kommende Christopher Street Day ist das bekannteste Event der LGBTQ+-Community, das ein Ende von Diskriminierung und Ausgrenzung fordert. Dieses Jahr findet der CSD am 26. Juli statt. Seid dabei und feiert die Freiheit, ihr selbst zu sein!

Und auch die pink pillow Berlin Collection setzt ein klares Zeichen: Über 60 Hotels engagieren sich aktiv für Toleranz und heißen queere Gäste mit offenen Armen willkommen – ganz nach dem Motto: Come as you are!

CSD Berlin

Tipp 3: Erlebt interreligiösen Dialog im House of One

House of One
© visitBerlin, Foto: Dirk Mathesius

Drei Religionen, ein Haus – das House of One auf dem Petriplatz in Berlin-Mitte ist weltweit einzigartig. Hier entsteht ein sakraler Ort, an dem Jüd:innen, Christ:innen und Muslim:innen gemeinsam unter einem Dach beten, diskutieren und voneinander lernen. Die Synagoge, die Kirche und die Moschee sind architektonisch eigenständig, aber durch einen zentralen Raum der Begegnung verbunden.

Bereits jetzt könnt ihr das Projekt durch Führungen, Veranstaltungen und Dialogformate kennenlernen. Es steht sinnbildlich für ein friedliches Miteinander in einer vielfältigen Stadt – offen für alle, die neugierig und respektvoll aufeinander zugehen wollen. Kommt vorbei und setzt gemeinsam ein Zeichen für Toleranz, Respekt und Dialog.

Wann: Veranstaltungen & Führungen nach Ankündigung
Wo: Petriplatz, Mitte

House of One

Tipp 4: Kreuzberger Himmel - ein integratives Restaurant

Kreuzberger Himmel - ein integratives Restaurant
© Foto: Nils Hasenau

Wie bereichernd kulturelle Vielfalt sein kann, zeigt der Kreuzberger Himmel. Hier könnt ihr täglich frisch zubereitete Syrische Spezialitäten genießen, natürlich mit Berliner Twist. Das Besondere an diesem Restaurant ist aber, dass es von Geflüchteten betrieben wird.

Menschen aus vier Nationen, die sechs unterschiedliche Sprachen sprechen, arbeiten aktuell hier zusammen - und haben die Möglichkeit, in Berlin anzukommen und sich weiterzuentwickeln. Denn im Kreuzberger Himmel starten Karrieren: 2018 vom Vereins „Be an Angel“ ins Leben gerufen, zeigt das Restaurant, dass Integration für alle ein Gewinn ist. Schaut einfach mal vorbei. Teil der 60 Plätze im Restaurant ist auch eine lange Tafel, an der ihr mit 30 anderen Gästen esst, trinkt und auf Gemeinschaft und Vielfalt anstoßen könnt.

Wo: Yorckstraße 89, Kreuzberg
Wann:  Dienstag bis Samstag ab 16 Uhr

Kreuzberger Himmel

Tipp 5: Stadtrundgänge mit offenen Perspektiven

Multaka: Treffpunkt Museum

Neues Museum
Saalblick Neues Museum © visitBerlin, Foto: Günter Steffen

Multaka ist ein Begriff aus dem Arabischen und bezeichnet den Austausch von kulturellen und historischen Erfahrungen. Das Berliner Projekt Multaka bildet syrische und irakische Geflüchtete zu Museums-Guides weiter, damit diese wiederum andere arabisch-sprachig Geflüchtete und Gäste in ihrer Muttersprache durch die Museums- und Kulturwelt Berlins führen können. Die Führungen waren so erfolgreich, dass in allen beteiligten Museen mittlerweile auch deutsche und englische Sonderführungen auf Anfrage (etwa unter info@multaka.de) angeboten werden.

Jeden Sonntag um 16 Uhr werden kostenlose Führungen auf Arabisch und Persisch in folgenden Museen angeboten:


Museumsinsel

Querstadtein

Stadtführung mit querstadtein
© querstadtein

Bei den Rundgängen von Querstadtein lernt ihr die Stadt aus einer völlig anderen Perspektive kennen. Geführt werden die Touren von ehemals Obdachlosen, die von ihrem Leben auf Berlins Straßen und Parkbänken erzählen und euch Orte im öffentlichen Raum zeigen, an denen sie gelebt haben. Ziel ist es, mehr Toleranz zu schaffen und Diskussionen anzuregen. Seit diesem Jahr gibt es auch Stadtführungen, die sich mit Migrationsgeschichten beschäftigen. Übrigens: Bisher haben bereits 100.000 Menschen an den Führungen von Querstadtein teilgenommen.

Querstadtein

Dekoloniale Stadtführungen

Humboldt Forum
© visitberlin, Foto: Chris Martin Scholl

Bei den dekolonialen Stadtführungen entdeckt ihr Berlin aus einer anderen Perspektive - und mit Blick auf die kolonialen Spuren im Stadtbild. Ob ihr die Geschichte der Top Sehenswürdigkeiten in Berlins Mitte hinterfragt, bei einer Museumstour über das Humboldt Forum kritisch den Wiederaufbau des Schlosses debattiert, im Afrikanischen Viertel im Wedding spannende Geschichten über mutige Widerstandskämpfer:innen erfahrt oder bei einer Tour zu queerem Feminismus herausfindet, wie sich schwarzer von weißem Feminismus unterscheidet, ihr erweitert mit Sicherheit euren Horizont.

Die Touren werden von postkolonial engagierten und rassismuskritischen Guides geleitet, die nicht nur informieren, sondern zum Austausch einladen.

dekolonialen Stadtführungen

Lasst euch von euer Drag-Queen durch den Nollendorfkiez führen

KiezTour - Nollendorfplatz
© KiezTour

Gemeinsam mit einer echten Berliner Drag-Queen taucht ihr bei dieser Tour ein in die bewegte Geschichte des Nollendorfplatzes in Schöneberg. Entdeckt einen der bedeutendsten queeren Orte Berlins, erfahrt mehr über die aktuelle Szene, aber auch über die Geschichte. Besucht legendäre Orte aus den 1920er wie das berühmte Eldorado oder das Haus, in dem Christopher Isherwood seine Berlin-Romane schrieb.  Besucht Cafés, Bars und Gedenkstätten, die queeres Leben gestern und heute sichtbar machen. Die Tour beleuchtet nicht nur historische Meilensteine, sondern zeigt auch, wie lebendig die LGBTQ+-Community heute ist. Und die eine oder andere leckere Überraschung gibt es natürlich auch.

KiezTour

Eat the world: Kulinarisch-kulturelle Stadtführungen

Restaurant Good Friends
Good Friends © visitBerlin, Foto: Julia Aurich

Esst euch in Berlin einmal rund um die ganze Welt. Zu chinesischen, italienisch oder koreanischen Gerichten werden auch kulturelle Einblicke ins multikulturelle Berlin serviert. Die Tour-Veranstalter von eat the world kombinieren geschickt den internationalen Flair Berlins mit lokalem Couleur. Es geht durch den Wedding, Kreuzberg, Charlottenburg, Schöneberg, Wilmersdorf oder den Prenzlauer Berg, jeweils mit Fokus auf kulinarische Vielfalt, mal süß mal herzhaft - von Berliner Currywurst zu internationalen Genüssen.  Erfahrt, wie weltoffen diese Stadt ist – und entdeckt dabei noch ein paar neue Ecken. So schmeckt Berlin!

Mehr Stadtführungen

Tipp 6: Schlemmt euch durch die Vielfalt der Kreuzköllner Wochenmärkte

Streetfood Thursday in der Markthalle Neun
Frisches Streetfood in der Markthalle Neun © visitBerlin, Foto: Dagmar Schwelle

Mit ihrer multikulturellen Vielfalt erinnern die Wochenmärkte am Neuköllner Maybachufer an einen orientalischen Basar. Hier findet ihr Gemüse, Stoffe, türkische Spezialitäten. Jeden Samstag lädt der Kunst- und Designmarkt "Neuköllner Stoff" zum Stöbern ein. Händler:innen aus der ganzen Welt bieten hier ihr Kunsthandwerk und kulinarische Köstlichkeiten an. Und in der Markthalle Neun könnt ihr euch einmal um die Welt essen. Besonders zu empfehlen ist der “Street Food Thursday”, jeden Donnerstag von 17 bis 22 Uhr.

Wochenmärkte in Berlin

Tipp 7: Entdeckt queere Geschichte im Schwulen Museum

ITB 2015
© visitBerlin, Foto: Dirk Mathesius

Das Schwule Museum ist viel mehr als ein Ausstellungsort – es ist ein lebendiges Archiv queerer Geschichte und Identität. Seit 1985 widmet sich das Museum der Sichtbarkeit und Vielfalt der LGBTQ+-Community und zählt heute zu den weltweit bedeutendsten Institutionen seiner Art. Neben wechselnden Ausstellungen queerer Künstler:innen aus der ganzen Welt erwarten euch spannende Führungen durchs Museum und Berlins queere Kieze taucht ihr außerdem tiefer in die lokale Geschichten ein. Zudem könnt ihr euch bei Workshops, Schreib-, Theater- und Rechercheprojekten vernetzen und schlau machen. Lasst euch inspirieren, bildet euch weiter – und feiert queere Kultur in all ihren Facetten!

Schwules Museum

Tipp 8: Genießt Kaffee und weltoffene Gemeinschaft im Refugio

Neukölln orientalisch
© visitBerlin, Foto: Dagmar Schwelle

Wenn ihr schon in Neukölln seid, schaut doch auch gleich im Café Refugio vorbei. Hier könnt ihr gelebte Weltoffenheit erleben - und gleichzeitig eine tolle Aussicht auf Neukölln vom Dachgarten aus genießen. Das Refugio ist ein Projekt der Berliner Stadtmission. Hier leben und arbeiten auf sechs Etagen 35 Menschen aus neun unterschiedlichen Kulturen zusammen. Die Grundidee eines solchen „Sharehauses“ stammt ursprünglich aus Afrika, fiel aber auch im multikulturellen Neukölln auf fruchtbaren Boden. Zu den hier lebenden Mieter:innen haben sich auch einige Vereine und Projekte gesellt, die ebenfalls dazu beitragen, Berlin ein wenig schöner, multikultureller und weltoffener zu gestalten.

Wo: Lenaustraße 4, Neukölln
Wann: Montag bis Freitag 10 Uhr bis 16 Uhr.

Refugio

Tipp 9: Genießt asiatische Küche bei einem Ausflug in die Kantstraße

Savignyplatz
© visitBerlin, Foto: Dagmar Schwelle

Wie viele andere Großstädte hat auch Berlin ein Chinatown. Entlang der Kantstraße haben sich so viele asiatische Geschäfte und Restaurants angesiedelt, dass das Viertel bei Berliner:innen auch als "Little Asia" bekannt ist. Ein Klassiker ist das China-Restaurant Good Friends. Neben authentisch asiatischer Küche findet ihr aber auch französische und fernöstliche Gaumenfreuden. 

Tim RauE Tipps

 Tipp 10: Im Restaurant Kanaan treffen kulinarisch Welten aufeinander

Restaurant Kanaan
© Kaanan, Foto: Sully Salama/Instagram @tidbits photography

Kanaan ist die Restaurantmarke des israelischen Entrepreneurs Oz Ben David und dem Marketingexperten Jalil Debit, einem Palästinenser mit arabischen Wurzeln, der aus einer etablierten Gastronomie-Familie stammt. Freut euch auf traditionelle Familienrezepte, hausgemachte Backwaren, frische Salate, Hummus-Gerichte und andere vegane und vegetarische Spezialitäten, die den Geschmack des Nahen Ostens nach Berlin bringen - und eine kulinarisch Brücke zwischen Israel und Palästina bauen. Soziales Engagement gehört für die beiden Inhaber mit zum Konzept. 

Wo: Schliemannstraße 15, Prenzlauer Berg
Wann: Mittwoch bis Donnerstag: 18 bis 22 Uhr, Freitag 12 bis 22 Uhr, Samstag & Sonntag: 11 bis 22 Uhr

Kanaan

Tipp 11: In Literatur - und Kulturhäuser in ferne Welten reisen

Café Lyrik
Cafe Lyrik © Gerwine Sinapius

Wenn ihr euch für andere Kulturen interessiert findet ihr in Berlin zahlreiche Projekträume und Bibliotheken, in denen ihr alles über ferne Welten recherchieren könnt oder auch eine Fremdsprache lernen könnt.

  • Bereits seit den 1950er Jahren ist das Institut Français Berlin eine Begegnungsstätte mit der französischen Kultur. Neben Sprachkursen könnt ihr hier auch Theatervorführungen besuchen und Filme sehen.
    Wo: Kurfürstendamm 211; Charlottenburg
  • Das Afrika Medien Zentrum umfasst neben der Redaktion des LoNam Verlags eine sehr umfassende Afrika-Bibliothek. Außerdem werden immer wieder mal Festivals und Veranstaltungen organisiert.
    Wo: Großkopfstraße 6-7, Reinickendorf
  • Das Tschechische Zentrum Berlin bietet ein ausgewähltes Kulturprogramm mit Schwerpunkt auf zeitgenössische Kunst, Musik, Dokumentarfilm, Literatur, Design und Architektur.
    Wo: Wilhelmstraße 44, Mitte
  • Die Amerika-Gedenkbibliothek ist eine der größten Bibliotheken Berlins. Sie gilt als Symbol für Bildungs- und Meinungsfreiheit und wurde den Berliner:innen nach der überstandenen Blockade (1948/1949) durch die Sowjetunion von den USA geschenkt.
    Wo: Blücherplatz 1 A, Friedrichshain-Kreuzberg

Weitere Literatur- und Kulturhäuser

Wenn ihr wissen wollt, was aktuell gerade alles in Berlin los ist, schaut mal in unseren Veranstaltungskalender.

Josefine Köhn-Haskins

Josefine

ist in München aufgewachsen, hat dort studiert und bei der SZ volontiert. Bevor sie in Berlin ihr Zuhause fand, berichtete sie als Korrespondentin und Trendscout aus den USA. Heute ist sie kreuz und quer in Berlins Kiezen unterwegs und beschäftigt sich mit Kultur, Musik und Zukunftsideen für ein innovatives Berlin. Alle Beiträge