Ballhaus Ost
Mut und Experimentierfreude
In einem idyllischen Hinterhof steht der efeubewachsene Backsteinsaal des Ballhaus Ost - eines der facettenreichsten Theaterhäuser Berlins. Hier erwartet Sie eine Experimentierbühne.
In einem kleinen Friedhofspark in Berlin-Prenzlauer Berg, findet man die efeubewachsene Backsteinkapelle, den Spielsaal des Ballhaus' Ost. Das kleine Refugium zwischen Pappelallee und Lychener Straße sieht eher nach einer grünen Hinterhofidylle aus als nach einem der facettenreichsten Theaterhäuser Berlins. Was nach der Wende als Billiardsalon und Club diente, ist heute eine hochproduktive Theater- und Performancebühne mit über 100 Veranstaltungen pro Jahr. Berlins freie Theaterszene schläft nicht, hier gibt es immer etwas zu sehen.
In dem alten Ballsaal mit Fischgrätenparkett und meterhohen Fensterbögen werden seit 2006 Theater- und Tanzstücke, Performances und Lesungen aufgeführt. Das Haus bündelt Arbeiten aus Bildender Kunst, Tanz, Schauspiel, Wissenschaft und Musik unter einem Dach und gibt damit einen spannenden Einblick in verschiedene Entwicklungen der unterschiedlichen Formen zeitgenössischen Theaters. Mit dem Ballhaus Ost hat die freie Theaterszene der Stadt eine feste Spielstätte gefunden.
Mehr als nur Theater
Gegründet wurde das Ballhaus Ost 2006 von den Regisseuren Uwe Moritz Eichler, Philipp Reuter und Anne Tismer. Letztere hat sich in Berlin insbesondere mit ihrer Darstellung von Henrik Ibsens Nora an der Schaubühne am Lehniner Platz einen Namen gemacht.
Nach umfangreichen Baumaßnahmen wurde aus der 1907 erbauten Feier- und Versammlungshalle der Freireligiösen Gemeinde zu Berlin ein dynamischer Ort für experimentierfreudige Theatermacher.
Der Charme und die Geschichte wurden dabei konserviert. Die Wandfarbe aus alten Tagen ist verblasst und blättert von der Decke, der Dielenboden hat schon viel ausgehalten. Seit 2011 wird das Haus von Daniel Schrader und Tina Pfurr geleitet.
Experimente auf der Bühne
Neben Sprech- und Tanztheater finden sich auch Performances, Lesungen, Konzerte oder Vortragsabende auf dem Spielplan. Insbesondere Festivals und interdisziplinäre Kunstprojekte, wie z.B. die Hausbesetzung der Osteuropa-WG Kommunalka im Juni 2010, belegen die Offenheit und Experimentierfreude des Hauses. Zu den regelmäßig im Ballhaus Ost auftretenden Künstlern gehören u.a. das bereits etablierte Puppentheater Das Helmi oder die Theatergruppe Lubricat. Aber auch Nachwuchskünstler stellen sich hier einem neugierigen Publikum mit ihren Programmen vor.