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Rund um den Müggelsee
Neu-Venedig am Müggelsee in Berlin © visitBerlin, Foto: Dagmar Schwelle

Altes Fischerdorf Rahnsdorf

Fischer und Fährmänner

Kopfsteinpflaster, Kastanien und Spreeblick: Im denkmalgeschützten Fischerdorf Rahnsdorf erleben Sie Berliner Geschichte hautnah.

Die Straßen aus Kopfsteinpflaster, alte Kastanien am Wegesrand und hundert Jahre alte Gebäude hinter schmiedeeisernen Zäunen. Es geht beschaulich zu im alten, denkmalgeschützten Fischerdorf Rahnsdorf. Idyllisch liegt es an der Mündung der Spree in den Müggelsee. Das perfekte Ausflugsziel, nicht nur für Berliner.

Fischerdorf seit mehr als 500 Jahren

Hufeisenförmig legt sich Rahnsdorf um seine Dorfkirche, die man von der Müggelspree aus leicht entdecken kann. Die Dorfkirche, die den historischen Kern des Ortes prägt, wurde zwischen 1886 und 1888 neu errichtet – also auf den Ruinen der durch den Brand zerstörten Vorgängerkirche. 
1375 wird der slawische Ort erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1872 brannte das Dorf fast vollständig nieder, aber es wurde wieder aufgebaut. 
Die Dorfstraße und der sogenannte „Dorfanger“ (der zentrale Platz) mit ihren Häusern stehen heute unter Denkmalschutz. 

Rund 100 Jahre später erhält Rahnsdorf Fischereirechte – und hat sie bis heute. Jeden Morgen fährt Fischer Andreas Thamm gegen 5 Uhr auf den Müggelsee hinaus, seit über 35 Jahren. An den Sommerwochenenden heizt er den Räucherofen an und verkauft seine frischen Fische an die Ausflügler. Aal, Forelle und Karpfen stehen auf der Karte. 

Nicht weit von der Fischräucherei entfernt liegt die Anlegestelle der handbetriebenen Fähre F24. 36 Meter rudert der Fährmann, um mit seinen Gästen die Müggelspree zu überqueren und zu den gegenüberliegenden Müggelwiesen zu gelangen. Von hier aus geht es auf Rad- oder Wandertour rund um den Müggelsee oder die Müggelberge hinauf. Die zweite, etwas größere und solarbetriebene Fähre F23 bringt ihre Besatzung zum Müggelhort und zum Müggelwerderweg. Beide starten in den Sommermonaten einmal in der Stunde. Direkt nach der Fährüberfahrt mit der F24 gelangt man zu Wanderwegen um den Müggelsee oder hinauf zu den Müggelbergen.

Von Rahnsdorf nach Neu Venedig

Rahnsdorf ist nicht nur ein Ausflugsziel für Wanderer und Radfahrer. Ein Tag auf dem Wasser lohnt sich mindestens genauso. Mit dem Kanu, SUP oder einem kleinen Motorboot schippern Sie die Kanäle in Neu Venedig entlang, vorbei an gepflegten Wochenendgrundstücken und Graureihern, die sich von niemandem stören lassen. Manchmal hören Sie nur das Wasser, das vor dem Bug gluckert. Spätestens am Müggelsee sollten Sie ins kühle Nass springen und baden. Und das Beste: Wem nach Paddeln und Toben im Wasser der Magen knurrt, der macht wieder Halt bei Fischer Andreas Thamm. Extra für Wassersportler hält seine Räucherei einen Liegeplatz bereit.