Dominik Lejman: Phantome

Die Epiphaniaszeit, in der die Ausstellung stattfindet, ist die Zeit der Erscheinung Gottes in der Welt: Zeit und Ewigkeit durchdringen einander. In den Werken Dominik Lejmans fallen die Menschen aus der Zeit in die Fugen der Gegenwart – ein Paradox. Phantome sind sie, keiner Zeit wirklich zugehörig, aber in jede Zeit wiederkehrend. So wird die Betrachtung seiner Bilder zu einer Heimsuchung, in der sich die Ambivalenz von Heimlich und Unheimlich offenbart; Einkerkerung und paradiesische Sehnsucht. »Die Zeit ist aus den Fugen«, sagt der Geist zu Hamlet.

Obwohl obsessiv, folgt Lejmans Werk in seiner Ästhetik der Bewegung menschlicher Existenz, ihrer Ausrichtung, und das mit einer behutsamen Mischung aus Zweifel, Humor und Verzweiflung. Wie ein Pendulum schlägt sein Werk zwischen Enthüllung und Abstoßung, Erhebung und Fall, Elysium und Kerker. In der einzigartigen Verbindung aus Gehalt, medialer Übertragung und Ästhetik hat Dominik Lejman die Frage des Möglichen im Absurden geformt.

Von Phantomen heimgesucht zu werden, bedeutet die Erinnerung an etwas, das wir niemals in der Gegenwart erlebt haben. Umso dringlicher stellt Dominik Lejmans Werk an uns die Frage, wie wir mit welcher Verantwortung mit unserer Präsenz und unserer Zeit umgehen.

Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm mit Lesungen, Choreographien, Performances und Vorträgen begleitet.