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Musikalische Performance

„Die Fremden sind die Freunde“ (AT) von Gidi Farhi und Mati Shemoelof verbindet Musik und Poesie zu einem performativen, poetischen „Gastmahl“, das Migration und die komplexe Diversität jüdischer Diaspora erforscht.



Im Spiel mit der hebräischen Sprache und improvisierter Musik zu aktueller Poesie entsteht ein Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Als empathische Politisierung individueller Emotionen fördert das Projekt behutsam kollektives Verständnis für die Situation jüdischer Diaspora.

Die Songs bewegen sich zwischen Tel Aviv, Haifa, Prag, Berlin und Jerusalem und folgen der emotionalen Landkarte der jüdischen Diaspora: ein Vater, der nach seinem verlorenen Kind sucht; ein Mann, der in seinem eigenen Spiegelbild altert; Erinnerungen an Heimat und Exil; verstummte Gebete; Masken der Identität; und das zerbrechliche Erbe des Namens des Vaters. Jedes Lied steht als kleine Geschichte über Migration, Verletzlichkeit und das menschliche Bedürfnis nach Verbindung.

Gesungen auf Hebräisch bewahrt das Projekt den Rhythmus und die Intimität der Sprache – eine Sprache, die sowohl uralte Wurzeln als auch moderne Brüche in sich trägt. Die Zusammenarbeit zwischen Gidi und Mati bleibt schlicht und mutig: ein Komponist, ein Dichter, ein Raum – und die Bereitschaft, die Lieder unverhüllt, menschlich und nah an den Hörenden zu lassen.

The Strangers Are the Friends bietet einen Begegnungsraum zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Diaspora und Zugehörigkeit, persönlicher Erinnerung und geteilter Emotion. Es ist eine zarte Erinnerung daran, dass der Fremde manchmal zum Freund wird – und der Freund zu jenem Menschen, der dich zurück zu dir selbst führt. Eine englisch-deutsche Übersetzung der Texte wird von Thomas Schütt gelesen.

Gidi Farhi, Mati Shemoelof und Thomas Schütt verbinden Musik, Literatur und Theater in einem interdisziplinären Diskurs über Identität, Migration und interkulturellen Dialog. Shemoelofs Konzept der transnationalen Dichtung bildet die Grundlage ihrer Zusammenarbeit, die aus der Kraft der Poesie gesellschaftliche Impulse schöpft.

Der israelische Musiker und Komponist Gidi Farhi, 1976 in Ashdod geboren und seit 2006 in Berlin lebend, vereint in seinen Projekten Folk-, Oriental- und experimentelle Musik. Mit einer Ausbildung an der Rubin Academy in Jerusalem und Studien der Sitar in Indien prägt er innovative Musikformate wie das Live-Composing-Trio Genes.

Mati Shemoelof, 1972 in Haifa geboren, zählt mit zwölf Büchern zu den vielseitigsten Autoren seiner Generation. Seine mehrsprachigen Werke verbinden jüdische und arabische Perspektiven. Als Mitbegründer von „Poetic Hafla“ und „Anu אנו نﺣــــﻧ“ gestaltet er aktiv die Berliner Literaturszene.

Thomas Schütt, 1979 am Mittelrhein geboren, verbindet Philosophie, Germanistik und Schauspiel in interdisziplinären Projekten zwischen Theater, Tanz und Performance Art. Mit ÉCOLEFLÂNEURS und EX!T Ausgangspunkt Theater entwickelt er die „dramaturgie trouvée“ – ein Prinzip situativer Kunst und zufälliger Begegnungen.
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