
Eine Erzählung über Architektur, Natur und nationalsozialistische Kolonialpolitik
Die Ausstellung thematisiert die Geschichte eines Wohnviertels im polnischen Ciechanów, das während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg errichtet wurde. Ähnliche Siedlungsanlagen, umgangssprachlich als „Berlinki“ oder poniemieckie („nachdeutsch“) bezeichnet, finden sich bis heute in vielen Städten des Landes.
Die Kuratorin der Ausstellung und zugleich Architektin Barbara Nawrocka betrachtet dieses architektonische Erbe aus der Perspektive von Natur und Landschaft und zeigt, wie Pflanzenwelt, Geschichte, Politik und kollektives Gedächtnis ineinandergreifen.
Das Viertel wurde Anfang der 1940er Jahre als sogenannte Gartenvorstadt konzipiert – eine Siedlung für deutsche Beamte und ihre Familien in der Hauptstadt des neu geschaffenen Regierungsbezirks Zichenau. Das Konzept griff die utopischen, ursprünglich progressiven Ideen der Gartenstadtbewegung um den britischen Sozialreformer Ebenezer Howard auf, wurde hier jedoch zu einem Werkzeug nationalsozialistischer Kolonisierung und Propaganda.
Damit spannt Nawrocka einen weiten, eklektischen Bogen: Überlegungen zum widersprüchlichen, zugleich modernistischen und reaktionären Wesen des Nationalsozialismus treffen auf Reflexionen über die Subjektivität der Natur, die an Bruno Latour erinnern, und den Pflanzen symbolisch eine eigene Stimme verleihen.
Nach Stationen in Gdynia, Ciechanów und Wrocław, wo die Ausstellung im Muzeum Architektury, dem einzigen Architekturmuseum Polens, gezeigt wurde, fand Plantstoria große Beachtung in der Fachwelt. In Architekturmagazinen wie Architektura Murator und Architecture Snob wurde sie als eines der eindrucksvollsten Projekte der letzten Saison beschrieben.
Wir freuen uns umso mehr, sie nun auch dem Berliner Publikum präsentieren zu können.
Zusätzliche Informationen
Teilnehmende Künstler
Barbara Nawrocka
Termine
Oktober 2025
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