Graffiti und Street Art in Neukölln
Der urbane Raum ist voll von Zeichen– manche sind absolut eindeutig und unmissverständlich, andere eher kryptisch. Diese Ausstellung richtet den Blick auf Graffiti und Street Art in Neukölln und versteht sich als Einladung, diese Ausdrucksformen im Stadtraum bewusster wahrzunehmen und zugleich besser zu verstehen.
Statt einer kunsthistorischen Einordnung wählte das Museum einen eher ethnografischen Ansatz:
- Wie kommuniziert die Stadt mit sich selbst?
- Wer schreibt hier für wen?
Graffiti und Street Art sind visuell allgegenwärtig – die Bedeutung der Zeichen und Bilder erschließt sich aber oft nur Eingeweihten. Diese Ausstellung bietet in diesem Sinne eine Hilfe zur Entschlüsselung der visuellen Codes.
Im Zentrum steht ein dokumentarischer Zugang: Hunderte Fotos aus dem Neuköllner Stadtraum bilden die visuelle Basis dieser Ausstellung. Mit Hilfe von drei großflächigen Projektionen holt das Museum ein Stück weit den Stadtraum ins Museum; erklärende Kommentare ergänzen die Präsentation.
Darüber hinaus bieten sieben Interviews mit Akteur:innen und Crews sehr persönliche Einblicke in Motivationen, Techniken und Haltungen hinter den Bildern – unterstützt durch sehr persönliche Objekte aus ihrem Alltag. Die Schwelle zwischen der erforderlichen Anonymität und Intimität berühren sehr sensible Porträtaufnahmen.
Gerahmt wird die Ausstellung durch eine umlaufende Galerie-Hängung mit Arbeiten der drei Fotokünstler:innen Jürgen Hohmuth, Maximilian Meisse und Tanja Schnitzler.
Das Format MUSEUM im DIALOG bietet kuratierte Spaziergänge durch Neukölln, Führungen durch das Kurator:innenteam und Diskussionsveranstaltungen auch inhaltlich.
ZEICHEN.SPRACHEN.STADTRAUM ist keine Ausstellung für oder gegen Graffiti, sondern ein Versuch, das oft Übersehene sichtbar und lesbar zu machen. Denn auf den Hauswänden, Stromkästen und Brückenpfeilern spiegelt sich mehr von urbaner Gegenwart, als auf den ersten Blick vermutet wird.