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Ludwig Blochberger & Goin’ Out West Quintet

Mit seiner unkonventionellen Art und seinem unnachahmlichen Charme begeisterte der 1937 in Duisburg geborene Schauspieler, Sänger und Entertainer Manfred Krug in der DDR ein Millionenpublikum.



Seine Konzerte waren stets ausverkauft, die Schallplatten verkauften sich wie warme Semmeln. „Wenn die schon nicht hierherkommen können, geb ich dem Publikum eben den Ray Charles“, bemerkte Manfred Krug einmal.


Bei seinen Konzerten trafen die Leute auf den unverstellten, unzensierten, unbeugsamen Künstler, der die Pausen zwischen den Liedern nicht selten für Spitzen gegen den Staat nutzte.

Ab 1971 veröffentlichte Krug zusammen mit dem Komponisten und Saxofonisten Günther Fischer mehrere Langspielplatten, auf denen er anspruchsvolle, kunstvoll arrangierte Schlager und Chansons sang.

Die Texte schrieb er unter dem Pseudonym Clemens Kerber selbst. Erich Honecker soll 1972 gesagt haben: „Wir brauchen viele Krüge“. Doch der Krug, den der Staatsratsvorsitzende eigentlich hatte vermehren wollen, war an seinem Staat zerbrochen.


Im November 1976 gehörte er zu den prominenten Unterzeichnern des offenen Briefs gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann. In Folge kam es zu einer Unterredung zwischen den Initiatoren und SED-Funktionären in Krugs Privathaus, die er heimlich auf Tonband aufzeichnete. Krug weigerte sich seine Unterschrift zurückzunehmen. Die Genossen reagierten mit voller Härte, der aufmüpfige Schauspieler wurde kaltgestellt: Die Stasi überwachte ihn, zwei schon abgedrehte Filme wurden nicht gezeigt, weitere Rollenangebote zurückgezogen, Konzerte ohne Grund plötzlich abgesagt.

Nach Monaten der Repressalien sah sich Manfred Krug gezwungen, einen Ausreiseantrag zu stellen. In den 32 Tagen von der Antragstellung bis zur Genehmigung führte er Tagebuch.

Fast 19 Jahre lang hielt er dieses Manuskript unter Verschluss – Manfred Krugs Aufzeichnungen sind nicht nur ein aufregendes und erschütterndes Zeitdokument, sondern auch eine Augenöffnung für alle Generationen.


Ludwig Blochberger liest und singt Manfred Krug, begleitet von den Jazzmusikern des Goin’ Out West Quintets unter der Leitung von Arseny Rykov.


Manfred Krug starb am 21. Oktober 2016 im Alter von 79 Jahren in Berlin.




Zusätzliche Informationen
Teilnehmende Künstler
Ludwig Blochberger
Arseny Rykov
Oren Levanon
Efim Braylovskij
Fabian Timm
Alex Flip
Termine
November 2025
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