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Der von seiner Umwelt unverstandene Künstler, der seiner Zeit voraus ist – keine andere Oper Richard Wagners spiegelt sein eigenes Selbstbild und seine Biografie so unmittelbar wider wie Tannhäuser.



In der Inszenierung von Kirsten Harms werden eindrucksvolle Bildwelten des Mittelalters lebendig, die zugleich zeitlose Fragen nach Identität, Begehren und Erlösung stellen.


  • Dirigent: Axel Kober
  • Regie: Kirsten Harms
  • Mit: Christof Fischesser / Tobias Kehrer, Klaus Florian Vogt, Thomas Lehman, Camilla Nylund u. a.


Zur Oper

Der Ritter Tannhäuser kehrt nach einer Phase der Sinnlichkeit im Venusberg zur höfischen Welt der Wartburg zurück – getrieben von der Sehnsucht nach Elisabeth. Doch seine schonungslose Vision einer körperlich erfüllten Liebe bringt ihn ins gesellschaftliche Abseits. Als selbst die Buße in Rom keine Vergebung bringt, wendet sich alles der Verzweiflung zu – bis ein Wunder geschieht.


Wagners Tannhäuser ist mehr als ein Konflikt zwischen körperlicher Begierde und spiritueller Liebe. Die Oper verhandelt zentrale Themen des romantischen Künstlerbilds: den Widerspruch zwischen gesellschaftlicher Anerkennung und künstlerischem Individualismus, zwischen Begehren und moralischem Ideal, zwischen Schuld und Erlösung.


Zur Inszenierung

Kirsten Harms beleuchtet das Spannungsverhältnis zwischen Tannhäuser und Elisabeth – zwei Figuren, die mit inneren Zerrissenheiten kämpfen. In ihrer Lesart sind Elisabeth und Venus zwei Seiten derselben Frau – dargestellt von einer Sängerin – die sich am Ende zur Einheit finden. Auch Tannhäuser und sein ruhiger Gegenspieler Wolfram spiegeln zwei Seiten einer zerrissenen Persönlichkeit.


Der Venusberg erscheint hier nicht als Ort des Lasters, sondern als symbolischer Raum für Sehnsucht und Lust. Harms’ Inszenierung schöpft aus der visuellen Kraft mittelalterlicher Handschriften und verbindet sie mit zeitgenössischer Reflexion – eine kraftvolle Deutung zwischen Historie und Gegenwart.


  • Dauer: ca. 4 Stunden / Zwei Pausen
  • In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Zusätzliche Informationen
Dresdner Fassung - Romantische Oper in drei Aufzügen

Uraufführung am 19. Oktober 1845 in Dresden

Premiere an der Deutschen Oper Berlin am 30. November 2008

Einführung: 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Rang-Foyer rechts
Teilnehmende Künstler
Axel Kober (Musikalische Leitung)
Kirsten Harms (Inszenierung)
Bernd Damovsky (Bühne, Kostüme)
Inga Timm (Mitarbeit Kostüm)
Silvana Schröder (Choreografie)
Jeremy Bines (Chöre)
Christof Fischesser (Landgraf Hermann)
Klaus Florian Vogt (Tannhäuser)
Thomas Lehman (Wolfram von Eschenbach)
Kieran Carrel (Walther von der Vogelweide)
Michael Bachtadze (Biterolf)
Jörg Schörner (Heinrich der Schreiber)
Volodymyr Morozov (Reinmar von Zweter)
Camilla Nylund (Venus, Elisabeth)
Hye-Young Moon (Hirt)
Chor der Deutschen Oper Berlin (Chöre)
Orchester der Deutschen Oper Berlin (Orchester)
Termine
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