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Garnisonkirche Potsdam
© Foto: Stephanie Hochberg

Garnisonkirche in Potsdam

Wahrzeichen, Ort der Begegnung und 360 Grad Potsdam-Panorama

Die Garnisonkirche Potsdam ist viel mehr als eine Kirche. Sie ist das Wahrzeichen einer 300-jährigen bewegten Geschichte. Es erzählt von Krieg und Frieden, Diktatur und Demokratie, Schrecken und Schönheit. Vergangenheit erinnern, Zukunft gestalten, Frieden und Demokratie leben: Darum geht es im Turm der wiederaufgebauten Garnisonkirche.

Besuchen Sie die Aussichtsplattform der Garnisonkirche, das 360 Grad Potsdam-Panorama in 57 Meter Höhe. Lassen Sie sich verzaubern von der grandiosen Aussicht auf die UNESCO-Welterbestadt Potsdam mit ihren Schlössern und Wasserlandschaften.

Garnisonkirche Potsdam
© Stiftung Garnisonkirche, Foto: Pfarrer Saretz 1968, SGP

Die Dauerausstellung

Die "Ausstellung „Glaube, Macht und Militär“ inszeniert auf 250 Quadratmetern die Geschichte des Ortes  mit vielen spannenden Mitmach-Elementen. Rund 350 Objekte, Filme, Audiodateien und interaktive Medien regen zum kritischen Hinterfragen, Mitdenken und Diskutieren an. 

Die Ausstellung spannt einen Bogen von Preußenkönig Friedrich Wilhelm I. über die Weimarer Republik, die Diktatur der Nationalsozialisten und die SED-Herrschaft bis hin zur deutschen Wiedervereinigung und die Debatte um den Wiederaufbau der Garnisonkirche. Die ambivalente Geschichte Preußens und Potsdams wird dabei mit Fragen der Gegenwart verknüpft. Gibt es gerechte Kriege? Welchen Wert hat Demokratie? Was ist Freiheit? Hier wird zur Reflektion angeregt!

Garnisonkirche Potsdam
© Foto: Stephanie Hochberg

Vielfältige Veranstaltungen

Die Garnisonkirche Potsdam ist ein Ort der Begegnung, des Lernens und der Inspiration. Ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm bietet die Chance, sich mit Geschichte und mit Fragen unserer Zeit auseinanderzusetzen, Meinungen auszutauschen und ins Gespräch zu kommen. Im Mittelpunkt stehen die Themen Frieden und Demokratie. Ob Lesung, Vortrag oder Diskussion: Ihre Meinung zählt!

Bei den musikalischen Veranstaltungen in der Garnisonkirche Potsdam erleben Sie eine Vielfalt an Instrumental- und Chormusik. Klassische Konzerte, Pop, Jazz oder Weltmusik. Musik hat in der Garnisonkirche Potsdam eine lange Tradition. 1747 spielte Johann Sebastian Bach auf der Wagner-Orgel der Garnisonkirche und lobte das Instrument als „ein gar prächtig Werk“. Das berühmte Glockenspiel der Garnisonkirche galt als akustisches Wahrzeichen Potsdams. Es soll langfristig wieder erstehen und Friedensmelodien spielen. Für die Kapelle im Turm fertigte Alexander Schuke Orgelbau Potsdam eine neue Orgel mit einem barocken und einem romantischen Werk. Entstanden ist ein einzigartiges Instrument mit einer ebensolchen musikalischen Bandbreite.

Kapelle und Citykirche

Die Kapelle in der Garnisonkirche steht allen Menschen offen. Wer sie besucht, kann schon mal von einer Pop-up-Andacht oder einem „Segen to go“ überrascht werden. Sie ist eine Citykirche, die Menschen verbindet und ins Gespräch bringt, die für die Menschenwürde einsteht und für Frieden wirbt. Geprägt ist das geistliche Leben in der Garnisonkirche vom Netzwerk Nagelkreuzgemeinde. Ziel ist es, im Sinn der weltweiten Nagelkreuzbewegung eine Kultur des Friedens und der Versöhnung zu etablieren. „Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens“: Diese Sockelinschrift findet sich in fünf Sprachen am Turm der Garnisonkirche. Das Bibelwort aus dem Lukasevangelium ist der Kompass für die Arbeit und das Programm in der Garnisonkirche. 

Garnisonkirche Potsdam
© Foto: Stephanie Hochberg

Der Wiederaufbau der Kirche

Im Jahr 2018 bestaunen Besucher:innen die spektakulären Gründungsarbeiten: 38 Bohrpfähle werden in 38 Meter Tiefe gefräst, um die Fundamente für den neuen 90 Meter hohen Bau mit vier Vollgeschossen und Turmhaube zu legen. Im Herbst 2019 ist die Eindeckung der knapp 9m hohen Kapelle im Zentrum des Turmes abgeschlossen.  An den Ecken des Turmsockels verfügt das Mauerwerk über eine Stärke von bis zu 3.50 m, um die Lasten des Turmschafts sicher zu verteilen.

Im Frühjahr 2021 sind der Turmsockel mit den beiden Seitenflügeln und das Mezzaningeschoss fertiggestellt. 

Baustelle Erinnerungsort Garnisonkirche in Potsdam
Baustelle an der Garnisonkirche © Stiftung Garnisonkirche Potsdam; Foto: Stephanie Hochberg

Die Garnisonkirche: ein Denkmal deutscher Geschichte

Der Entschluss zur Wiedererrichtung des Turmes liegt in der bewegten Geschichte der Garnisonkirche begründet, in der sowohl die Preußische Monarchie als auch die Nazi-Diktatur ihre Spuren hinterließen. Zunächst von Friedrich Wilhelm I. errichtet für die Angehörigen des Hofstaats und der Garnison, tagten ab 1809 die ersten frei gewählten Stadtverordneten in der Garnisonkirche. Calvinisten und Lutheraner bildeten hier 1817 eine erste Union. Die Gruft der Garnisonkirche diente den preußischen Herrschern Friedrich Wilhelm I. und Friedrich II. als Grablege. 1933 gelangte die Garnisonkirche zu unheilvoller Berühmtheit, als dort am „Tag von Potsdam“ Adolf Hitler durch Reichspräsident Paul von Hindenburg per Handschlag als Reichskanzler bestätigt wurde.

1945, kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges, brannte die Garnisonkirche nach einem Bombenabwurf aus.

Garnisonkirche Potsdam
Blick auf die Garnisonkirche Potsdam in den 1930er Jahren © © Anke Silomon, Foto: Christine Gottwald

 

1968, zur Zeit der deutschen Teilung, ließ die DDR-Führung die Kirche aus ideologischen Gründen sprengen. Damit gehört die ehemalige Garnisonkirche zu den rund 60 Kirchenbauten, die unter dem DDR-Regime zerstört wurden.

Als Erinnerungsort deutscher Geschichte und als ein Forum für Frieden und Versöhnung wurde die wiederaufgebaute Kirche als Raum der Begegnung geschaffen, wo die Auseinandersetzung über Hochmut und Fall, über Widerstand und Anpassung und über Freiheit und Unterdrückung  lebendig geführt wird.

Barocker Stil trifft auf moderne Funktionalität

Die Garnisonkirche spielte als herausragendes Beispiel des norddeutschen Barocks kulturell und touristisch in Potsdam stets eine wichtige Rolle. Sie war Bestandteil des berühmten „Dreikirchenblicks“ und begeisterte mit ihrem Glockenspiel. Der wiederaufgebaute Kirchturm macht Architektur und Handwerkskunst erlebbar und ersetzt eine Fehlstelle im Stadtbild.

Der neue Turmentwurf des Architektenbüros Hilmer, Sattler & Albrecht zeigt eine spannende Symbiose aus Rekonstruktion und moderner Funktionalität. Auf etwa 1200 qm² entstehen  Ausstellungs- und Seminarflächen sowie die zentrale Kapelle als Herzstück des Turmes. Ein Highlight ist die 57 Meter hohe Aussichtsplattform mit weitem Blick über Potsdam. Auch das historische Glockenspiel unter der fast 90 Meter hohen Turmhaube soll bald wieder erklingen.
Das knapp 90 Meter hohe Bauwerk verfügt  über vier Vollgeschosse, 365 Treppenstufen und einen Fahrstuhl. Dabei ist barrierefreies Bauen Programm.

Ihr Besuch

Anfahrt:  ÖPNV bis HBF Potsdam, Tram Haltestelle Alter Markt/Landtag
Gastronomie: „Le Petit Café“ am Turm der Garnisonkirche stärkt Sie mit kleinen französischen Gerichten und erfrischenden Getränken

Barrierefreiheit: Der Bau ist schwellenlos, rollstuhlgeeignet, verfügt über einen Aufzug bis zur Besucherplattform. Die Kirche arbeitet mit Farbkontratsen und dem Braille-Leitsystem.
 

Öffnungszeiten (Zusatzinfos)

April-Oktober
Di-Sa, 10-18 Uhr (letzter Einlass 17Uhr)
So, 10-17 Uhr (Letzter Einlass 16Uhr)

November-März
Mi-Sa, 10-18 Uhr (letzter Einlass 17Uhr)
So, 10-17 Uhr (letzter Einlass 16Uhr)