Direkt zum Inhalt

Uraufführung

YOU\ME/ALIEN ist ein soziales und künstlerisches Experiment in radikaler Empathie, ein theatraler Austausch mit dem sogenannten „Anderen” – nicht als Figur der Angst oder Ausgrenzung, sondern als Präsenz, die neu gedacht werden kann.



Das 10-köpfige internationale Ensemble verwebt experimentelle Gesangstechniken mit instrumentalen Klangfarben von Streichern, Bläsern, Schlagzeug und Elektronik.
In außerweltlicher Atmosphäre erweitern Lichtimpulse, Textfragmente und Bewegung die Musik zu einem multidimensionalen, immersiven Klangtheater. Musik und Text sind keine feste Komposition, sondern sich entwickelnde Sprachen – durchlässig, wandelbar, kollektiv.

Während das Genre „Space Opera“ für gewöhnlich groß angelegte Science-Fiction-Epen beschreibt, wird es hier neu interpretiert – als poetische und musikalische Reise in die Zwischenräume zwischen Menschen und der Art und Weise, wie sie einander begegnen. Diese Räume sind zerbrechlich, unvorhersehbar und zutiefst politisch.


YOU\ME/ALIEN stellt dringende Fragen: Wie hören Menschen einander über Gräben hinweg? Wie verbindet und trennt sie Sprache? Und wie kann Kunst Bedingungen schaffen, unter denen Empathie Spaltung ersetzt?


Seit seiner Gründung 2013 hat Opera Lab Berlin über 30 unabhängige Produktionen mit mehr als 40 zeitgenössischen Komponist:innen und 18 Regisseur:innen realisiert. Mit YOU\ME/ALIEN setzt das Kollektiv seine Mission fort, die Möglichkeiten des zeitgenössischen Musiktheaters zu erweitern und Räume für den Austausch zwischen unterschiedlichen Lebensrealitäten zu öffnen.


(In englischer Lautsprache mit deutscher Übertitelung)

Künstler:innen

Thorbjörn Björnsson - Gesang
Thorbjörn Björnsson, geboren in Island, studierte Gesang an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. Er arbeitete mit Regisseur David Marton an der Schaubühne Berlin, dem Dresdner Staatsschauspiel, Schauspiel Hannover, Schauspiel Stuttgart, der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Opéra de Lyon, bei der Ruhrtriennale und den Münchner Kammerspielen. Björnsson debütierte als Regisseur mit „Das Verein“ und „Holzfæller“. Er trat bei Atonale e. V., La Cage, Opera Lab, GKW Basel, der Neuköllner Oper und dem Schloßplatztheater Köpenick auf. Er sang die Hauptrolle in der Oper „Kleist“ und spielte in Angelas Schanelecs Film „Der traumhafte Weg“. Mit dem Kollektiv „Hauen und Stechen“ gastierte er an verschiedenen Opernhäusern. Seit 2018 bildet er mit Julia Marx das Musiktheater-Duo Björnsson / Marx.

Evan Gardner – E-Gitarre & Künstlerische Leitung 
Der amerikanisch-norwegische Komponist Evan Gardner begann sein Kompositionsstudium 1996 am Oberlin Conservatory of Music bei Pauline Oliveros. Nach erfolgreichen Studienjahren in den USA, Norwegen und Deutschland erhielt er mehrere Auszeichnungen und Aufträge renommierter Ensembles wie dem Bergen Philharmonic Orchestra oder dem Ensemble Mosaik. 2013 gründete er OPERA LAB BERLIN, ein Kollektiv für experimentelles Musiktheater, das zahlreiche erfolgreiche Produktionen hervorbrachte, darunter „Sales of a Deadman" (2014), „Gunfighter Nation" (2016), „Lonely Hearts Bus Tour" (2018), „Odyssey: Dead Men Die" (2020) und „Who's Afraid of Pop Culture?" (2022). Er engagiert sich zudem in der Kulturpolitik und war von 2014 bis 2017 Vorstandsmitglied beim Verein für Zeitgenössisches Musiktheater Berlin.

Peach Kander – Text
Peach Kander ist queere:r Dichter:in und Masterstudent:in im Fachbereich Poesie an der NYU. Zu ihren aktuellen Projekten gehören eine (Auto-)Biografie, die an einem dystopischen Nordpol spielt, und eine Übersetzung von Georges Hugnets „Childhoods“. Ihre Gedichte erscheinen in Fugue und dirt child, vol. 1, weitere kreative Werke finden sich in den Sephora-Archiven. Nominiert für den Peach Gold in Poetry 2019. In letzter Zeit geht Peach gerne zum Karaoke, um klassische Popsongs im Stil von Bob Dylan zu singen.

Astan Meyer - Gesang
Astan Meyer ist eine in Berlin lebende Performerin, Sängerin, Songwriterin, experimentelle Rapperin, Tänzerin, Schauspielerin und Kuratorin. Geboren in Frankreich mit Wurzeln in Mali, umarmt sie beide Kulturen und bezeichnet sich selbst als „Kind der Versöhnung“. Ihr Musikstil „Gangsta Jazz“ verbindet Jazz, Punk, Drill, Trip-Hop, Slam/Poesie/Sorytellig, Mali-Blues und Afro-Underground. Sie ist Frontfrau von Asphalt Djelis, singt bei Sonic Interventions und beschäftigt sich mit Themen wie Liebe, Protest, Identität und Universalität. Astan hat in Musicals, Theaterstücken, Kurzfilmen und TV-shows mitgewirkt. Sie ist Mitbegründerin von Cult-Sup, arbeitet mit Künstleri:nnen und Marken weltweit und war als Stylistin und 1. Assistentin der Künstlerischen Direktion des afro-futuristische Modekonzept KASAPIO tätig.

Constance Morvan - Klarinette
Ursprünglich aus Nantes, studierte Constance Morvan in Paris bei Florent Pujuila und Bruno Martinez und absolvierte ihr Bachelor- und Masterstudium an der Udk Berlin bei Prof. François Benda. Sie konzertiert regelmäßig mit verschiedenen Orchestern und Theatern in Deutschland und Frankreich (Brandenburgisches Staatstheater Frankfurt, Eroica Berlin, Berlin Academy for American Music, Berliner Symphoniker ...) und als Kammermusikerin bei verschiedenen Festivals (Festival du Val de Saire, Festival Musique en Bugey, „Les vacances de monsieur Haydn" Festival in La-Roche-Posay, Passion:spiel Festival Weimar.

Roshanak Rafani - Daf, Tombak & Perkussion
Roshanak Rafani ist eine erfahrene Perkussionistin und Lehrerin mit Schwerpunkt auf persischen Schlaginstrumenten. Im Alter von acht Jahren begann sie Daf zu spielen und erweiterte ihr Repertoire später um Dayere und Tombak. Während ihres Studiums der Sozialwissenschaften an der Universität Teheran widmete sie sich auch klassischer Perkussion und Musiktheorie. Seit 2014 unterrichtet sie Daf und Tombak in Iran und Deutschland und studiert seit 2018 klassische Perkussion bei Dominic Oelze an der Barenboim-Said Akademie in Berlin. Roshanak trat u. a. mit dem Austro-Iranian Symphonic Orchestra (AISO), dem Nilper Orchestra und der Jungen Philharmonie Berlin auf und gründete 2016 das Tehran Percussion Ensemble.

Guilherme Rodrigues - Cello
Guilherme Rodrigues, 1988 in Lisboa geboren, begann mit sieben Jahren Cello- und Trompetenunterricht. Er studierte bis zu seinem 23. Lebensjahr Klassik und Musiktheorie am Conservatório Nacional de Música de Lisboa. Seine Musik, geprägt von Improvisation und Klangforschung, ist aufregend, polyrhythmisch und kontrastreich. Rodrigues' Werke umfassen akustische und elektroakustische Kompositionen, die als zart, intensiv und körperlich beschrieben werden. Er arbeitet mit Musikensembles und Tänzer:innen und hat Musik für Theater, Radio, Fernsehen und Stummfilm geschaffen. Rodrigues ist Teil des Labels Creative Sources Recordings, musikalischer Leiter der Hosek Contemporary Art Gallery und Mitglied von OperaLab Berlin.

Sadie Shea – Gesang & Choreografie
Sadie Shea ist Schauspielerin, Tänzerin und Cellistin aus New York City und studiert im letzten Jahr ihres BFA in Drama an der Tisch School of the Arts der NYU. In Berlin trainierte sie an der International Summer School von arthaus.berlin. Als Choreografin und Bewegungsregisseurin arbeitete sie am Spielfilm „I’ll Be There“ sowie an den Theaterstücken „in lucem und Homebody“. Mit Solo-Performances für Cello und Bewegung trat sie u. a. in La MaMa’s Galleria und als Vorprogramm von Kenan Thompson bei einer Benefizveranstaltung für „The Door“ auf. 2023 feierte ihr neues Stück „SMOKESHOW“ Premiere beim Edinburgh Fringe Festival. Foto: Ted Ely

Aparna Shenoy - Gesang
Geboren in Goa ist Aparna Shenoy eine Hindustani-Klassik-Sängerin und Lehrerin. Mit 13 Jahren begann sie ihre Ausbildung bei Guru Rajesh Purkhe ji, später bei Dr. Revati Tai Kamat aus der Jaipur-Atroli-Gharana sowie bei Pt. Suryakant Gaikwad ji aus der Kirana-Gharana. Unter seiner Leitung schloss sie ihr Sangeet Visharad an der Akhil Bharatiya Gandharva Vidyalaya ab. Zusätzlich erhielt sie Unterricht in halbkünstlerischen Stilen wie Bhavgeet, Natyasangeet und Bhajans bei Archana Tai Khasnis. Neben ihrer Tätigkeit als homöopathische Ärztin war Musik stets eine wichtige Quelle der Ausgeglichenheit. An der Global Music Academy vermittelt sie ihre Leidenschaft und unterrichtet Hindustani-Gesang. Foto: Lukas Freudenberg 
Youka Snell - Shamisen & Geige
Geboren in Neuseeland und aufgewachsen in Australien mit japanischen Wurzeln, lebt die Geigerin, Shamisen-Spielerin und Sängerin Youka Snell aktuell in Berlin. Klassisch ausgebildet seit ihrem zehnten Lebensjahr, hat sie Abschlüsse in Violine (Performance) sowie Komposition & Produktion am Queensland Conservatorium erworben. Youka leitet die japanische Neo-Folk-Band Mitsune, mit der sie europaweit tourt, und arbeitet international von ihrem Berliner Studio aus. Ihre Projekte reichen von Film über Fernsehen bis hin zu Live-Performances, darunter Streicherarrangements für fast 80 Folgen von „Bluey“ sowie Gesang für den Goldenen Löwen-Gewinner „All the Beauty and the Bloodshed“ (2022). Foto: Shari Annabell Marks

Susan Stryker – Text
Susan Stryker ist eine wegweisende Wissenschaftlerin, Filmemacherin und Aktivistin, deren Arbeit das Gebiet der Transgender-Studien maßgeblich geprägt hat. Stryker wurde 1961 geboren und ist vor allem für ihre einflussreichen Schriften und den bahnbrechenden Dokumentarfilm „Screaming Queens: The Riot at Compton's Cafeteria” bekannt, der einen der ersten kollektiven Aufstände von Transgender-Personen in den Vereinigten Staaten aufzeichnet. Als Professorin und öffentliche Intellektuelle hat Stryker bahnbrechende Texte verfasst, darunter „Transgender History: The Roots of Today's Revolution”, das die kulturellen, sozialen und politischen Entwicklungen von Transgender-Communities untersucht. Ihre Arbeit schlägt eine Brücke zwischen Wissenschaft und Aktivismus, indem sie strenge Wissenschaft mit dem Engagement für Sichtbarkeit und Gerechtigkeit für marginalisierte Gruppen verbindet.

Mauricio Velasierra - Quena, Elektroakustische Flöten
Der in Kolumbien geborene Musiker und Instrumentenbauer Mauricio Velasierra ist ein Experte und Pionier für tastenlose lateinamerikanische Blasinstrumente: Quenas, Sikus und Mohzeños. Neben der Entwicklung von Techniken, um sie vollständig chromatisch zu spielen, hat er sie auch neu interpretiert und umgebaut, wodurch er den akustischen Klang in animalische Verzerrungsmaschinen verwandelt hat. Als Genre-Escape-Künstler mit der Fähigkeit, zwischen den Welten zu improvisieren, spielt Velasierra mit einer explosiven Direktheit, die seine Musik auf renommierte internationale Bühnen und Festivals gebracht hat. Er ist auch Komponist und bekannt für seinen innovativen und höchst originellen Stil, der Einflüsse aus Modern Jazz, zeitgenössischer Klassik und progressiver Musik vereint. Seine Arbeit wurde unter anderem von The Guardian, Songlines, The Wire und dem Deutschen Schallplattenpreis hoch gelobt.

Ticket kaufen

Zusätzliche Informationen
Gesang: Thorbjörn Björnsson, Astan Meyer, Sadie Shea, Aparna Shenoy — Tombak, Daf & Perkussion: Roshanak Rafani — Shamisen & Violine: Youka Snell — Quena / hybride elektroakustische Flöten: Mauricio Velasierra — E-Gitarre: Evan Gardner — Klarinette: Constance Morvan — Violoncello: Guilherme Rodrigues — Oud: Bakr Khleifi — Puppenspiel: Billy Irving
Musik: Evan Gardner & Opera Lab Berlin — Musikalische Leitung: Francesca Verga — Text: Susan Stryker & Peach Kander — Video: Samuel Chalela Puccini — Choreografie: Sadie Shea — Dramaturgie: Bettina Sluzalek — Produktion & Assistenz der Regie: Ben Goldby — Produktionsleitung: Paula Häfele — Bühnen- & Kostümbild: Laura Arriaga — Bühnen- & Kostümassistenz: Ela Bahena — Technische Leitung & Licht: Nils Lauterbach — Sounddesign: Manolo Müller — Musikproduktion: Matthew Vere — Lichtdesign: Diego Muhr — Live-Sound: Felix von Dohlen — Presse / PR: Sarah Rosenau — Grafikdesign: Winnie Fee Kurzke & Laura Arriaga — Social Media: Ela Bahena & Ben Goldby — Assistenz Puppenspiel: Madison Weinhoffer — Produktionsassistenz: Jazmine Reynoso — Künstlerische Leitung: Evan Gardner

Teilnehmende Künstler
Opera Lab Berlin (Musik)
Termine
Februar 2026
MoDiMiDoFrSaSo
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28