
Am 24. April 1870 wird zunächst mal in Gardelegen ein gewisser Otto Pfützenreutter geboren. Nach der Schulzeit schickt der Vater seinen Otto in die Kaufmannslehre.
Der Sohn hat aber keine Lust als „Heringsbändiger" hinterm Ladentisch zu stehen. Stehen will er auf der Bühnen, was er 1889 auch tut – als Bühnenarbeiter am Berliner „American Theater".
Vorsichtshalber legt sich der junge Mann schon mal einen Künstlername zu:
OTTO REUTTER
Ein paar Jahre später hat er seinen ersten Auftritt als Salonhumorist. Und 1889 feiert dann das Publikum im Berliner WINTERGARTEN nicht nur Silvester, sondern auch Otto Reutter. Seine Couplets werden Schlager.
In den zwanziger Jahren lernt Reutter ein junges Mädchen kennen, das er liebend gern als Tournee-Pianisten haben will. Die attraktive junge Dame begleitet ihn einige Male auf dem Klavier, dann ist Schluss. Der Vater des Mädchens spricht ein Machtwort – wegen der Moral und „wegen de Leut".
Jahre vergehen. Am 5. November 1950 schenkt die Klavierspielerin aus den Zwanzigern einem strammen Jungen das Leben in der Berliner Ackerstraße.
Nach der Schulzeit schickt die Mutter ihren Walter in die Kaufmannslehre. Aber der Sohn hat keine Lust als Zootierverkäufer hinter dem Ladentisch zu stehen, stehen will er auf der Bühne und vor der Kamera. Und das tut WALTER PLATHE mit großem Erfolg. Bald erinnert er sich an das, was ihm ab und zu an der Wiege gesungen wurde: Otto Reutter!
Walter Plathe studierte an der staatlichen Schauspielschule Berlin und wurde 1971 an das Staatstheater Schwerin und 1976 an das Berliner Theater der Freundschaft, heute Theater an der Parkaue, engagiert.
Seine TV- Karriere begann mit »Märkische Chronik« und »Das Puppenheim in Pinnow«. Er wurde fünf Mal zum TV-Liebling der DDR gewählt. Von 1992–2008 spielte er 130 Mal die Titelrolle in der ZDF-Serie »Der Landarzt«, den Arzt Dr. Ulrich Teschner. Seit 2010 stand er in der Serie »Familie Dr. Kleist« als Bürgermeister vor der Kamera. Trotz seiner gesamtdeutschen TV-Karriere unter anderem beim »Tatort«, »Der Alte«, »Derrick«, »Das Traumschiff«, bleibt er dem Theater treu.
Mit dem Otto Reutter Abend »Alles weg´n de´ Leut´« gab er 1990 sein Debüt am Theater am Kurfürstendamm. Für sein Solostück »Heute kein Hamlet« erhielt er 2001 erstmals den Goldenen Vorhang (Publikumspreis des Berliner Theaterclubs.) Es folgten weitere Auszeichnungen mit dem Berliner Theaterpreis für die Darstellungen in den Inszenierungen 2005 »Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk«, 2007 »Ein eingebildeter Kranker«, 2009 »Zille« und 2014 »Zille und Der eiserne Gustav«. Er spielte u.a.in Berlin, Hamburg, Düsseldorf und Köln die Hauptrollen in »Zille«, »Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk«, »Der blaue Engel«, »Der eiserne Gustav« und bei den Dieter Wedel Produktionen »Nibelungen« in Worms die Hauptrolle den Joseph Süß in »Das Vermögen des Herrn Süß«. 2009 erhielt er den Georg-Scheu-Preis für seine Rolle als »Volker von Alzey« bei den Nibelungen Festspielen 2008. 2015–2017 spielte er Götz von Berlichingen im gleichnamigen Theaterstück bei den Burgfestspielen in Jagsthausen.
Die Zuschauer in Berlin sahen ihn im Theater am Kurfüstendamm in »Jacobowsky und der Oberst« und in »Monsieure Pierre geht online«, spielte Sir Toby Rülp in „Was ihr wollt“ beim Seefestival Wustrau und im Schlosspark Theater unter der Regie von Marten Sand. 2019 wurde er auch mit dem BZ-Kulturpreis ausgezeichnet.
Zusätzliche Informationen
Teilnehmende Künstler
Otto Reutter (Autor/in)
Walter Plathe
Termine
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