
mit der Stadtführerin Marianne Mielke
„Schloss, Park, Arbeiterkiez“ – Eine Begegnung mit Kunst, Geschichte, Architektur und Charlottenburgs „Roter Insel“.
Wer vom Sophie–Charlotte-Platz über die Schloßstraße zum Schloss Charlottenburg läuft, das sich die Kurfürstin Sophie–Charlotte als Rückzugsort bauen ließ, kann sich nur schwer vorstellen, dass hier einst die Wiesen und Felder des Dorfes Lietzow lagen. Der ländliche Charakter änderte sich erst Mitte des 19.Jahrhunderts, als mit der Industrialisierung Wohnraum für eine schnell wachsende Arbeiterschicht in Charlottenburg geschaffen werden musste.
Der Kiez am Friedrich-Karl-Platz, dem heutigen Klausenerplatz, entstand. Alle Straßen des Viertels wurden mit Mietskasernen bebaut, auf deren Hinterhöfen nicht selten Handwerksbetriebe, Fuhrunternehmen, Kuhställe oder richtige Fabriken standen. Die traditionsreiche Engelhardt-Brauerei braute ihr „Charlottenburger Pilsener“ bis 1983 in der Danckelmannstraße, eine Wurstfabrik gab es in der Knobelsdorffstraße.
Im Karree zwischen Sophie-Charlotte-, Schloßstraße, Knobelsdorffstraße und Spandauer Damm lebten bald 30.000 Menschen auf engstem Raum unter teils unzumutbaren Verhältnissen.
Der Kiez wurde zu einer Hochburg der SPD und der KPD und damit Teil des „roten Berlin“. Anfang der 1930er Jahre kam es hier immer wieder zu Straßenkämpfen zwischen Sozialisten, Kommunisten und den Sturmtruppen der NSDAP, die Überfälle auf „den kleinen Wedding“ - wie das Viertel auch genannt wurde - durchführten.
In den 1970er und 1980er Jahren regte sich Widerstand, als Mieter um den Erhalt ihrer Wohnungen und gegen die Kahlschlagsanierung in ihrem Viertel kämpften. Unterstützung bekamen sie dabei von dem Architekten Hardt-Waltherr Hämer, der in einem Gutachten nachwies, dass Sanierung und Modernisierung von Altbauten wesentlich billiger ist, als Abriss und Neubau. Sein Konzept der „behutsamen Stadterneuerung“ wurde erfolgreich umgesetzt und war wegweisend für weitere Bauprojekte in Berlin.
Ganz aktuell brennt den Menschen im Viertel eine Frage auf den Nägeln: Was passiert mit der St. Kamillus–Kirche am Klausener Platz? Die Kindertagesstätte und das Seniorenheim im Gebäude sind schon geschlossen, die Kirche wird am 31.Dezember 2025 schließen. Die Zukunft des Kirchengrundstückes ist ungewiss.
#museumsviertelcharlottenburg
Zusätzliche Informationen
Treffpunkt: Käthe-Kollwitz-Museum, Foyer
Preisinformationen: Teilnahmegebühr 8 Euro / ermäßigt 5 Euro
Anmeldung/Buchung: Anmeldung erforderlich
per E-Mail an presse@kaethe-kollwitz.de
oder telefonisch unter 030-882 52 10
Preisinformationen: Teilnahmegebühr 8 Euro / ermäßigt 5 Euro
Anmeldung/Buchung: Anmeldung erforderlich
per E-Mail an presse@kaethe-kollwitz.de
oder telefonisch unter 030-882 52 10
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