Lettegrafik x Johanna Beckmann
Wie viel Designpotential steckt in der Technik des Scherenschnitts? Wo kann Grafik entstehen, wenn Schere und Papier zusammentreffen?
Die Ausstellung „Schere–Stil–Papier“ zeigt, wie Studierende am Lette Verein Berlin heute gestalterisch auf historische Scherenschnitte von Johanna Beckmann (1868–1941) aus der Museumssammlung der Kunstbibliothek reagieren.
Die Werke machen die große Bandbreite grafischer Medien und Techniken sichtbar: von Plakaten im Siebdruck, Cyanotypien, Typografie-, Illustrations- und Digitalarbeiten bis zu Buch- und Bewegtbild-Projekten – alle im Ausbildungsgang Grafikdesign entstanden.
Vor 150 Jahren wurde die Grafikdesign-Abteilung am Lette Verein gegründet – damals eine der wenigen Schulen, an denen sich Frauen in gestalterischen Berufen ausbilden konnten. Etwa zur gleichen Zeit studierte Johanna Beckmann hier sowie an der Unterrichtsanstalt der Berliner Kunstgewerbeschule, aus der später die heutige Kunstbibliothek hervorging.
Beckmann wurde als Scherenschnittkünstlerin, Porzellanmalerin und Autorin bekannt. Ihre Kunst ist geprägt von klaren Formen, starken Kontrasten und viel Raum für Fantasie. Die Werke, ab 1895 international ausgestellt, leben stark von der Inspirationskraft und Magie der Natur – ein Thema, das auch in der Ausstellung „Schere–Stil–Papier“ Vergangenheit und Gegenwart verbindet.
Ein Kooperationsprojekt der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin mit dem Lette Verein Berlin