
Die Prenzlauerberginale geht im September 2025 zum neunten Mal über die Bühne. Das Berliner Filmfest zeigt seit 2016 Spielfilme, Dokumentationen und Reportagen mit lokalem Bezug zu Prenzlauer Berg.
Damit ist Prenzlauer Berg wohl der einzige Berliner Stadtteil mit einem eigenen Filmfestival.
Programm:
Eröffnungsabend (2. September)
Gezeigt wird der Kurzspielfilm Das Blaue vom Himmel (Regie: Matl Findel, 1992) - ein sinnliches Stimmungsbild der Nachwendezeit. Als Hauptfilm folgt Heiner Carows Ikarus (DEFA, 1975). Der Film erzählt von Mathias, einem 8-Jährigen, der an seinem Geburtstag vergeblich auf den Vater wartet.
Carow entwirft ein sensibles Porträt eines Kindes. Gedreht wurde überwiegend im Prenzlauer Berg, die Musik stammt von Bettina Wegner. Schnell galt er zu Ost-Zeiten als zu sozialismuskritisch, so dass er schnell wieder aus den Kinos verschwand.
Knut Elstermann und die Winsstraße (9. September)
Einer der Höhepunkte ist der Winsstraßen-Abend am 9. September. Moderiert wird er vom Berliner Filmkritiker und Hörfunk-Journalisten Knut Elstermann. Elstermann ist als Filmjournalist und Moderator seit Jahrzehnten prägend für die Berliner Filmszene. Er wuchs in der Winsstraße auf und widmete ihr 2013 ein Buch.
Wir zeigen den Film Räume (Petra Tschörtner/Helke Misselwitz), dort wird eine Familie portraitiert, in der der Vater und die Söhne bei der Berliner Müllabfuhr arbeiten. Der Hauptfilm von Helga Reidemeister begleitet den Fotografen Robert Paris, der ebenfalls in der Winsstraße groß geworden ist, durch das ihm fremd gewordene Ost-Berlin.
Kinder, Kiez & Kriegsende (16. September)
Ein Zusammenschnitt aus der DEFA-Wochenschau Der Augenzeuge (1946–1951) zeigt Nachkriegsszenen in Berlin – Schulessen, Puppenspiel, Fürsorge aber auch Kriegsheimkehrer, Schwarzmarkt, Wohnungsnot. Anschließend läuft der Film Sheriff Teddy (Regie: Heiner Carow, 1957), nach dem Buch von Benno Pludra. Darin zieht der 13-jährige Kalle mit seiner Familie von Kreuzberg in den Prenzlauer Berg. Die Schulszenen entstanden in der Dunckerstraße (heute Heinrich-Schliemann-Gymnasium). Carow fängt darin authentisch den Alltag von Kindern in den 1950er Jahren ein.
Kunst & Arbeit (23. September)
Der Abend beginnt mit Ausschnitten aus Der gordische Knoten (Regie: Jochen Kraußer, 1991), einer Dokumentation über die Theatergruppe Zinnober im Prenzlauer Berg. Ehemalige Mitglieder wie Iduna Hegen und Uta Schulz sind zum Gespräch geladen. Im Hauptfilm Sie (Regie: Gitta Nickel, 1970) wird die Betriebsärztin Dr. Gisela Otto portraitiert, der Alltag der Arbeiterinnen im VEB Treffmodelle gezeigt. Der Film verknüpft Frauenfragen, Familie und Gleichberechtigung. Zu Gast sind u.a. die Filmemacherin Grit Lemke und die DDR-Historikerin Anna Kaminsky.
Weitere Informationen
Die 9. Prenzlauerberginale findet im Filmtheater am Friedrichshain statt. Die Einzeltermine (2., 9., 16. und 23. September 2025) sind online abrufbar.Moderiert werden die Abende von der Journalistin Elise Landschek, Annette Schuhmann vom ZZF Potsdam und Knut Elstermann vom rbb.
Zu Gast sind Medienhistoriker, Journalisten, Historiker, Künstler und jede Menge Bewohner des Winsviertels jeglichen Geschlechts.
Prenzlauerberginale
- 2.|9.|16.|23. September 2025
- Filmtheater am Friedrichshain
Zusätzliche Informationen
Termine
September 2025
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