
Karakoncolos ist ein Solo-Tanzstück, das Wut und Freude, Subversion und Verführung erforscht. Inspiriert von einem gestaltwandelnden Wesen aus der lazischen Kultur im Norden der Türkei, tritt der Karakoncolos in Zeiten großer Umbrüche hervor und fordert die Menschen heraus, sich harten Realitäten zu stellen.
Traditionell als Dämon betrachtet, wird diese Figur genutzt, um das Publikum einzuladen, „Dämonisierung“ zu erleben, ein Phänomen, das zunehmend zur Rechtfertigung der Repression von Bewegungen wie Klimaaktivismus und Antifaschismus herangezogen wird.
Durch den Tanz wird sichtbar gemacht, wie Dämonisierung Teil des Widerstands gegen den Status quo ist, und zugleich wird die Freude als Erholungsquelle in marginalisierten Communities gefeiert, geprägt von der Verbindung zur Berliner Drag-Szene.
Das Stück nutzt somatische, improvisatorische und choreografische Methoden, um das Wesen und seine Schichten von menschlich/nicht-menschlich zu verkörpern, den Fall in den Anti-Fall zu verwandeln, mit dämonischer Verführung sowie Wut und Freude als Widerstand und als Motor von Identitätsbildung.
Einfache Sprache
"Karakoncolos ist ein Solo-Tanz. Das Stück zeigt starke Gefühle: Wut und Freude. Es spielt mit Regelbruch und Verführung. Die Idee kommt von einem Wesen aus der Laz-Kultur im Norden der Türkei. Das Wesen taucht in Zeiten großer Veränderung auf. Es zeigt harte Wahrheiten. Viele nennen es einen „Dämon“.
Ich nutze diese Figur, um zu zeigen: Gruppen werden oft als „böse“ dargestellt, um sie zu unterdrücken. Zum Beispiel Klima-Aktivismus und Antifaschismus. Im Tanz zeige ich: Dämonisierung kann Teil des Widerstands gegen den Status quo sein. Freude gibt Kraft. Besonders für marginalisierte Communities. Mich prägt die Drag-Szene in Berlin. Ich arbeite somatisch, improvisiert und choreografiert. Ich verkörpere das Wesen: teils menschlich, teils nicht-menschlich. Ich mache aus dem Fallen eine neue Bewegung (ein Fall, der zum Aufrichten wird). Das Stück erforscht Verführung, Wut und Freude als Widerstand und Identität."
Glossar: Laz-Kultur: Kultur einer Minderheit im Norden der Türkei.
Dämonisierung: Menschen oder Gruppen werden als „böse“ dargestellt, damit man sie leichter unterdrücken kann.
somatisch: Arbeit mit Körperwahrnehmung.
An vier Abenden zeigen die Absolvent:innen des BA Tanz, Kontext, Choreographie ihre Abschlussarbeiten. Mit Arbeiten von Mateo Argerich, Ella Olivia Bender, Anton Gerzina, , Sefa Okutan, Mahshad Rezai, Milena Stein, Marie Stremmel, Frida Zack.
Zusätzliche Informationen
Performance & Choreographie: Sefa Okutan Mentoring: İrem Aydın, Frauke Havemann Licht: Konstantin Wloch Safety Instructor: Noah Rees Produktion: Elena Polzer Technik: Max StelzlIllustration & Graphics: Hassandra
Sefa Okutan ist ein*e in Berlin lebende Performancekünstler*in und Tänzer*in, der*die sich auf verkörperten Protest und queere Mythen beruft. Durch Drag und Folklore, insbesondere den Gestaltwandler Karakoncolos, verwandelt Sefa Freude und Wut in somatische Rituale, in denen dämonisierte Körper zu Solidarität, Widerstand und Kollektivität werden.
Sefa Okutan ist ein*e in Berlin lebende Performancekünstler*in und Tänzer*in, der*die sich auf verkörperten Protest und queere Mythen beruft. Durch Drag und Folklore, insbesondere den Gestaltwandler Karakoncolos, verwandelt Sefa Freude und Wut in somatische Rituale, in denen dämonisierte Körper zu Solidarität, Widerstand und Kollektivität werden.
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