Sonderausstellung
Das Käthe-Kollwitz-Museum Berlin präsentiert mit Stille Kraft eine außergewöhnliche Sonderausstellung, die seltene Zeichnungen und Zustandsdrucke der Künstlerin aus einer bedeutenden Privatsammlung zeigt – und dabei neue Perspektiven auf ihr Werk eröffnet.
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Selbstbildnis mit geschlossenen Augen nach hinten geneigt, 1909, Kreide
Im Mittelpunkt der Schau stehen Werke aus der Kölner Sammlung von Ute Kahl, die sich der Empathie und emotionalen Tiefe in Käthe Kollwitz’ Schaffen widmet. Die Ausstellung zeigt Arbeiten, in denen sich die Künstlerin mit zentralen menschlichen Gefühlen wie Sorge, Trauer, Verzweiflung und Apathie auseinandersetzt. Durch die Reduktion auf wenige Figuren und den Verzicht auf ein historisches Umfeld gewinnen diese Motive eine überzeitliche Gültigkeit. Auch mehr als hundert Jahre nach ihrer Entstehung berühren sie Betrachter*innen noch immer unmittelbar und verdeutlichen die außergewöhnliche Ausdruckskraft von Käthe Kollwitz.
Für Sammlerin Ute Kahl war die intensive emotionale Wirkung dieser Kunst der Ausgangspunkt ihrer Leidenschaft: Ihr erstes erworbenes Blatt, Die Mütter (1919), wurde zum Grundstein einer umfangreichen Sammlung. In der Überzeugung, dass diese Werke nicht verborgen bleiben dürfen, sondern Teil des kulturellen Gedächtnisses sind, macht sie ihre Sammlung nun der Öffentlichkeit zugänglich.
Die in der Ausstellung gezeigten Zeichnungen und Zustandsdrucke gewähren Einblicke in den sorgfältigen, oft selbstkritischen Arbeitsprozess der Künstlerin und offenbaren ihr unermüdliches Ringen um Ausdruck und Wahrhaftigkeit. So entsteht ein intensiver Zugang zu Käthe Kollwitz’ innerer Welt – eine Einladung, sich mit Kunst auseinanderzusetzen, die fordert, berührt und zum Nachdenken anregt.
Stille Kraft richtet sich an Besucher:innen aller Generationen und spricht insbesondere Kinder und Jugendliche an, die hier eine unmittelbare Begegnung mit der emotionalen Tiefe von Kollwitz’ Werk erleben können.
Zur Ausstellung erscheint eine Begleitpublikation.
