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Kuratiert von Raoul Klooker und Janika Jähnisch

Fluentum präsentiert mit DISSONANCE die erste institutionelle Einzel-ausstellung von Jordan Strafer in Deutschland. Ausgehend von ihrer Filmtrilogie Loophole (seit 2023) verwandelt Strafer den Ausstel-lungsraum von Fluentum in ein surreales Talkshow-Studio.


Dieses Studio dient als Kulisse für eine neue Auftragsarbeit der Künstlerin, die von Fluentum produziert wird. Der Film wird während der Ausstellungseröffnung und live vor Publikum gedreht mit dem New Yorker Schauspieler Jim Fletcher in der Hauptrolle.


Narrativer Mittelpunkt der Trilogie Loophole ist ein fiktionalisieter Vergewaltigungsprozess mit großem Medienecho im Florida der 1990er Jahre. Inspiriert von der Ästhetik von Erotikthrillern und dem Spektakel öffentlich übertragener Gerichtsverhandlungen entwickelt Strafer darin eine hybride Bildsprache aus Drehbuchfragmenten,Lokalnachrichten, Reality-TV und Gerichtsakten. In der Zusammenführung von historischen Quellen und popkulturellen Referenzen, die von der Nachkriegszeit bis zur Jahrtausendwende reichen, entsteht in Loophole eine transhistorische Untersuchung von Justiz, Medienkultur und öffentlicher Wahrnehmung.

In DISSONANCE werden die ersten beiden Teile der Trilogie LOOPHOLE (2023) und DECADENCE (2024) erstmals als fortlaufender Film präsentiert und durch Skulpturen und
architektonische Interventionen erweitert. Eine räumliche Installation, die einem Talkshow-Studio der 1990er Jahre nachempfunden ist, und das begleitende Veranstaltungsprogramm ziehen Verbindungslinien zwischen der Handlung der Filme und der Nachkriegsgeschichte des Ausstellungsgebäudes, eines von den Nationalsozialisten errichteten Militärkomplexes, der von 1945 bis 1994 als Hauptquartier der US-Armee in Zentraleuropa genutzt wurde. Diese Überlagerung historischer Kontexte verweist subtil auf den dritten, noch nicht realisierten Teil von Loophole, der ebenfalls von Fluentum produziert wird und sich aktuell noch in der Entwicklung befindet.


Über Jordan Strafer

Jordan Strafer (*1990, Miami, USA) lebt und arbeitet in New York und Athen. Ihre Arbeiten basieren auf fiktiven und persönlichen Erzählungen, die sie mit differenzierten Beobachtungen gesellschaftlicher Missstände und Machtmechanismen verknüpft. Strafer hatte Einzelausstellungen im Hammer Museum, Los Angeles (2024), in The Renaissance Society, Chicago (2024), Index, Stockholm (2023), in der Secession, Wien (2023), und im Contemporary Arts Museum Houston (2023). Sie erhielt ihren MFA vom Bard College (2019) und ihren BFA von der New School (2016).

Über Fluentum

Fluentum widmet sich als gemeinnütziges, privat geführtes Ausstellungshaus dem Ausstellen, Produzieren und Sammeln zeitgenössischer Kunst mit einem besonderen Fokus auf die zeitbasierten Medien Film und Video. Als Initiative des Berliner Unternehmers und Sammlers Markus Hannebauer eröffnete Fluentum im Jahr 2019 seine Ausstellungsräume in einer ehemaligen Militäranlage in Berlin. Fluentums Aktivitäten vermitteln der Öffentlichkeit insbesondere die ästhetischen, politischen und geschichtsbildenden Qualitäten des Mediums Bewegtbild.

Im Zentrum der zweimal jährlich stattfindenden Gruppen- und Einzelausstellungen steht die Realisierung neuer Werke oder Werkgruppen, die die Künstlerinnen und Künstler auf Fluentums Einladung hin entwickeln und an diesem Ort erstmals einem Publikum zugänglich gemacht werden.

Eröffnung und Live-Filmdreh: Mittwoch, 10. September, 18 bis 22 Uhr

Zusätzliche Informationen
Termine
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