
Keynote von Leda Maria Martins, gefolgt von einem Gespräch mit Jess Oliveira
Leda Maria Martins untersucht in ihrem Keynote-Vortrag die kosmologischen Vorstellungen der Schwarzen und Indigenen Bevölkerung Brasiliens, die als ein Mittel zum Verständnis des Universums und des Platzes, den die Menschheit darin einnimmt, aufgefasst werden können.
Sie argumentiert, dass sich Vorstellungen des Kosmos sowohl in kulturellen Ereignissen als auch in den kleinsten Gesten des Alltags manifestieren – in Stille, Schwingungen und Empfindungen – und die Entstehung von Gesellschaften und Subjekten prägen. Des Weiteren hebt sie epistemologische Prinzipien hervor, durch die Land, Territorium und Leben als Ausdruck der Heiligkeit der Umwelt verstanden werden.
Wissen wird in diesem Sinne nicht nur in Archiven, Denkmälern oder anderen offiziellen Orten des Gedenkens aufbewahrt, sondern kontinuierlich in sogenannten „Umgebungen der Erinnerung” neu geschaffen – in mündlichen Überlieferungen, Gesten und verkörperlichten Gewohnheiten, durch die es weitergegeben wird.
In Martins’ Arbeit wird Zeit durch den Körper erlebt, insbesondere durch Performance-Praktiken wie Tanz, Theater und Rituale. Diese verkörperten Handlungen dienen als Gefäße der Erinnerung und des Wissens und schaffen Raum für nichtlineare Zeitlichkeiten. Sie schreiben Wissen in die Performance ein, lösen die Grenze zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit auf und arbeiten daran, koloniale Strukturen abzubauen und gleichzeitig die überlieferten Praktiken wiederzubeleben, die von ihnen ausgelöscht wurden.
(Auf Portugiesisch mit Simultanübersetzung ins Englische und Deutsche)
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