
Welt aus Worten und Bildern
Die Ausstellung „Das alles bin ich“ präsentiert die großzügige Schenkung von rund 200 Werken des Kunstsammlers Christoph Müller an das Kupferstichkabinett.
Die Werke auf Papier – Zeichnungen, Druckgraphiken und Aquarelle – zeigen nicht nur ein breites Panorama an Bildthemen durch fünf Jahrhunderte auf, sondern spiegeln vor allem die persönlichen Interessen und Prägungen des Sammlers wider. In vier aufeinanderfolgenden Präsentationen wird jeweils eine Facette der Sammlung beleuchtet.
Porträts und Pflanzenstudien, Hafen- und Historienbilder, Landschaften und Genreszenen – diese Ausstellung zeigt das ganze Spektrum einer außergewöhnlichen Sammlung. Mit Werken von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart entfaltet sich ein faszinierender Querschnitt durch die europäische Kunstgeschichte.
Die ausgestellten Arbeiten auf Papier stammen aus Deutschland, Italien, den Niederlanden und Frankreich – sie erzählen vom Menschen und der Natur, von Geschichte und Alltäglichem, von Glaube, Gefühl und Gestaltungskraft. Zu sehen sind Figuren- und Aktdarstellungen, Seestücke, Naturstudien, Tiere, Wälder und anderes mehr.
Christoph Müller (1938–2024) war ein deutscher Verleger, Theater- und Kunstkritiker, Kunstsammler und Mäzen, der öffentliche Museen schon zu Lebzeiten mit großzügigen Schenkungen bedachte.
Als Chefredakteur und Mitherausgeber des Schwäbischen Tagblatts prägte er von 1969 bis 2004 die deutsche Medienlandschaft. Seine Leidenschaft für die Kunst spiegelt sich in einer beeindruckenden Sammlung wider, die Werke aus unterschiedlichen Epochen und Regionen umfasst. Er sammelte vielfältig, individuell geleitet von persönlichen Vorlieben, aber auch von fundierter Kennerschaft.
Ein besonderes Interesse galt der niederländischen Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts. Bereits 2007 schenkte er dem Kupferstichkabinett eine bedeutende Sammlung von 370 niederländischen und flämischen Zeichnungen und graphischen Blättern aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Mit der Schenkung, die in diesem Jahr realisiert werden soll, wird der Bestand des Kupferstichkabinetts in allen Sammlungsbereichen nachhaltig ergänzt und bereichert.
Christoph Müller verstarb 2024 in Berlin im Alter von 86 Jahren. Die Ausstellung versteht sich als eine Würdigung seines kunstfördernden Wirkens, als Zeichen des Dankes und als Einladung, die Freude an der Kunst zu teilen – ein Gedanke, der ihn stets antrieb.
Ein Teil der großzügigen Schenkung wird der Öffentlichkeit vom 20. Mai 2025 bis 14. Juni 2026 in vier wechselnden Ausstellungen im Kabinett in der Gemäldegalerie präsentiert.
Welt aus Worten und Bildern
20.05. – 24.08.2025
Die Präsentation nimmt Bezug auf Müllers Tätigkeiten als Verleger und Kritiker sowie auf seine Leidenschaft für Kunst und das Sammeln. Kunst- und Kulturinteresse zeigt sich auf viele Arten: Manche Menschen sammeln Bücher und Bilder, andere beschäftigen sich mit Musik, religiösen und philosophischen Themen. Einige der ausgestellten Arbeiten widmen sich der künstlerischen Darstellung von Wissen, dessen Vermittlung und Aneignung durch Lesen, aber auch der Kreativität und dem geistigen Austausch.
Weitere Präsentationen
Begegnungen
26.08. – 30.11.2025
Vom Reisen und Zuhause sein
02.12.2025 – 08.03.2026
Blatt- und Lebenswerk
10.03. – 14.06.2026
Eine Sonderausstellung des Kupferstichkabinetts in der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin