
Georges Bizets Welterfolg CARMEN ist eine der meistgespielten Opern überhaupt – und zugleich eine der vielschichtigsten. In der gefeierten Inszenierung von Ole Anders Tandberg an der Deutschen Oper Berlin entfaltet sich das Werk als mitreißende Mischung aus romantischer Oper, sozialkritischem Drama und ironischer Operettenwelt. In kraftvollen, kontrastreichen Bildern wechselt die Produktion virtuos zwischen Groteske, Schockmomenten und großer Emotion.
CARMEN – Bizets Meisterwerk zwischen Verführung und Rebellion
Mit Carmen erschuf Bizet 1875 eine Opernfigur, die bis heute polarisiert: Verführerin, Freiheitskämpferin, Schicksalsgöttin – Carmen entzieht sich jeder festen Interpretation. Sie lebt radikal nach ihren eigenen Regeln, verweigert sich gesellschaftlichen Zwängen und wird zur Projektionsfläche für Begehren, Macht und Angst.
Gleichzeitig revolutionierte Bizet mit CARMEN die Opernbühne. Die realistische Darstellung von Arbeiterinnen, Schmugglern und Soldaten – die „kleinen Leute“ am Rand der Gesellschaft – stellte einen Bruch mit der bürgerlich-heroischen Operntradition dar.
Die Geschichte um Don José, dessen zerstörerische Liebe zu Carmen ihn immer tiefer in Abhängigkeit, Kriminalität und Wahnsinn führt, ist nicht nur eine Tragödie der Gefühle, sondern auch ein Spiegelbild gesellschaftlicher und geschlechtlicher Machtverhältnisse.
Oper Berlin: Die Inszenierung von Ole Anders Tandberg
In seiner kraftvollen und vielbeachteten Inszenierung verleiht Ole Anders Tandberg dem Opernklassiker CARMEN neue Relevanz. Seine Regie kombiniert realistische Szenen, grell-groteske Tableaus und blutige Ritualbilder des Stierkampfs zu einer packenden Erzählung über Macht, Begehren und Gewalt. Die Ästhetik erinnert bisweilen an Tarantino-Filme, wobei die musikalische Intensität und die emotionale Tiefe des Werks stets im Mittelpunkt stehen.Tandbergs Carmen ist eine komplexe Figur: nicht nur Lustobjekt oder Freiheitsikone, sondern ein Mensch, der sich hinter einer schillernden Fassade vor emotionaler Verletzung schützt. In ihrer Beziehung zu Don José blitzen für Momente Verletzlichkeit und echtes Gefühl auf – bevor das tödliche Drama seinen Lauf nimmt.
Besetzung & Leitung:
- Aleksandra Meteleva / Irene Roberts – Carmen
- Nina Solodovnikova / Maria Motolygina – Micaëla
- Andrei Danilov / Vittorio Grigolo / Attilio Glaser – Don José
- Byung Gil Kim / Joel Allison – Escamillo
- Musikalische Leitung: Anna Handler / Friedrich Praetorius
- Regie: Ole Anders Tandberg
3 Stunden / Eine Pause
In französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Zusätzliche Informationen
Oper in vier Akten
Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy nach der Novelle von Prosper Mérimée
Uraufführung am 3. März 1875 in Paris
Premiere an der Deutschen Oper Berlin am 20. Januar 2018
Mit Unterstützung des Förderkreises der Deutschen Oper Berlin e. V. Der Kinderchor wird gefördert von Dobolino e.V.
Einführung im Rang-Foyer rechts: 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn
Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy nach der Novelle von Prosper Mérimée
Uraufführung am 3. März 1875 in Paris
Premiere an der Deutschen Oper Berlin am 20. Januar 2018
Mit Unterstützung des Förderkreises der Deutschen Oper Berlin e. V. Der Kinderchor wird gefördert von Dobolino e.V.
Einführung im Rang-Foyer rechts: 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn
Teilnehmende Künstler
Anna Handler (Musikalische Leitung)
Ole Anders Tandberg (Inszenierung)
Erlend Birkeland (Bühne)
Maria Geber (Kostüme)
Ellen Ruge (Licht)
Jeremy Bines (Chöre)
Christian Lindhorst (Kinderchor)
Silke Sense (Choreografie)
Aleksandra Meteleva (Carmen)
Meechot Marrero (Frasquita)
Lucy Baker (Mercédès)
Nina Solodovnikova (Micaëla)
Andrei Danilov (Don José)
Navasard Hakobyan (Moralès)
Jared Werlein (Zuniga)
Byung Gil Kim (Escamillo)
Matthew Peña (Remendado)
Artur Garbas (Dancairo)
Kinderchor der Deutschen Oper Berlin (Chöre)
Chor der Deutschen Oper Berlin (Chöre)
Orchester der Deutschen Oper Berlin (Orchester)