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Der zweite Teil der 2015 gestarteten Ausstellung Alfred Ehrhardt – Malerei, Zeichnung, Grafik konzentriert sich auf Alfred Ehrhardts bildnerisches Werk seiner Bauhauszeit, das
seit einer Einzelausstellung 2007 im Dessauer Meisterhaus Schlemmer erstmals
auch in Berlin zu sehen ist.
Adresse
Alfred Ehrhardt Stiftung
Auguststraße 7510117Berlin
Der Organist, Reformpädagoge und Maler Alfred Ehrhardt
(1901–1984) lernte in Dessau im Wintersemester 1928/29 die Bauhaus-Meister
Josef Albers, Oskar Schlemmer, Wassily Kandinsky, Paul Klee und Lyonel
Feininger kennen und integrierte deren Sujets, Techniken sowie didaktischen
Methoden in seine Lehrtätigkeit an der Landeskunstschule Hamburg. 1931 war sein
künstlerisches Werk in einer Einzelausstellung des Hamburger Kunstvereins zu
sehen – die einzige Gemälde-Ausstellung zu Lebzeiten, bevor er bedingt durch
die Entlassung aus dem Hochschuldienst durch die Nationalsozialisten zur
Fotografie und zum Film wechselte. Ehrhardt fasste seine Lehrerfahrungen im Buch Gestaltungslehre (1932) zusammen, wo er die
Bedeutung des Materials als »lebendige, ausdrucksvolle Gegebenheit […] im Sinne
der Organik, d. h. im Sinne des Schöpferischen« betont. Er wollte ein »Materialempfinden«
ausbilden, mit dem die optischen und haptischen Qualitäten von Struktur, Textur
und Faktur der unterschiedlichen Materialien intuitiv erfasst und entsprechend ihrer
Eigenkräfte künstlerisch umgesetzt werden könnten. Seine in
Tempera auf Masonit entstandenen abstrakten Kompositionen verdeutlichen jenes
»Materialempfinden«, welches Ehrhardt durch ein gezieltes Studium der Erscheinungsformen und Gesetzmäßigkeiten der Natur schulte. Seine Bilder gestaltet er mittels verschiedener Werkzeuge
wie Spachtel oder Pinselstiel, wobei er die Struktur des Malgrundes mit
einbezieht, so dass ein Zusammenspiel aus filigranen Liniengerüsten und
pastosen Farbflächen entsteht. Nur vereinzelt lässt sich in seinen gemalten „Collagen“
aus den geometrischen Elementen eine konkrete Figuration ausmachen, etwa eine
an Paul Klee erinnernde stehende Figur oder eine kosmische Landschaft im Sinne
Kandinskys. In anderen Werken hingegen greift Ehrhardt auf seinen Fundus an
Tiermotiven zurück, die sich stark vereinfacht in seinem Œuvre wiederfinden.
Kuratorinnen: Stefanie Odenthal M.A. und Dr. Christiane Stahl