Die Teilung Deutschlands, das "Einsperren" eines ganzen Volkes, das Zentrum des Kalten Krieges – es gibt wohl kaum ein anderes Bauwerk des 20. Jahrhunderts, das weltweit so sehr zum Symbol von Unfreiheit und Menschenverachtung wurde wie die Berliner Mauer.
Am 9. November feiert ganz Berlin 35 Jahre Mauerfall Jubiläum. 35 Jahre nach der Friedlichen Revolution, die die Berliner Mauer zu Fall brachte, ist von ihr kaum mehr etwas übrig geblieben. Die wenigen originalen Mauerstücke, die noch stehen, sind heute begehrte Sehenswürdigkeiten.
Tipp 1: East Side Gallery
Das mit 1,3 Kilometern längste erhaltene Mauerstück steht an der Spree. Die östliche Seite der Mauer bemalten 118 Künstler aus 21 Ländern, daher rührt auch der Name der längsten Open Air Galerie der Welt. Unter anderem seht ihr hier Honecker und Breschnew beim Sozialistischen Bruderkuss, ein Mural von Dimitrji Vrubel. Birgit Kinders malte den Trabi, der durch die Mauer bricht.
Wo: East Side Gallery, Mühlenstraße 3-100, Friedrichshain
Mehr Informationen zur East Side Gallery
Tipp 2: Bösebrücke
Der Grenzübergang Bornholmer Straße, am östlichen Ende der Brücke, war am Abend des 9. November 1989 die erste Stelle, an der die Berliner Mauer geöffnet wurde. Entlang der Bornholmer Straße zieht sich im Norden eine Brachfläche, gesäumt durch die einstige Hinterlandsicherungsmauer und Kleingartenkolonien. Mehr als 100 Zierkirschbäume säumen hier den Mauerweg. Sie waren 1990 ein Geschenk der japanischen Bevölkerung als Ausdruck der großen Anteilnahme über das wiedervereinigte Deutschland.
Wo: Bösebrücke, Bornholmer Straße 70, Prenzlauer Berg
Mehr Informationen zur Nacht des Mauerfalls
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Die Bösebrücke ist ein perfekter Startpunkt, um den Mauerradweg entlang zu fahren. Hier beginnt auch die Radtour, die wir für euch in unserer ABOUT BERLIN App zusammengestellt haben. Folgt der Strecke von der Bösebrücke über die Bernauer Straße und den Checkpoint Charlie bis zur East Side Gallery - und erfahrt dabei spannende Geschichten zur Mauer und der einst geteilten Stadt.
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Tipp 3: Checkpoint Charlie
Die Amerikaner kontrollierten drei Grenzübergänge in Berlin. Der wohl bekannteste ist der Checkpoint Charlie, benannt nach dem dritten Buchstaben des Internationalen Buchstabieralphabets (Alpha, Bravo, Charlie, …). Ein letzter originaler Mauerrest der Hinterlandsicherungsmauer befindet sich unweit des Mauermuseums in der Schützenstraße, Ecke Friedrichstraße.
Wo: Checkpoint Charlie, Friedrichstraße 43-45, Mitte
Mehr Informationen zum Checkpoint Charlie
Tipp 4: Gedenkstätte Berliner Mauer
In der Zeit der innerdeutschen Teilung verlief auf der südlichen Straßenseite der Bernauer Straße in ganzer Länge die Berliner Mauer. Ein Teil dieses ehemaligen Grenzstreifens samt dazugehörigem Wachturm ist heute eine Open-Air-Ausstellung. Es gibt historisches Ton- und Bildmaterial sowie ein Besucherzentrum mit Filmangebot und einem Aussichtsturm.
Wo: Gedenkstätte Berliner Mauer, Bernauer Straße 111, Mitte
Mehr Informationen zur Gedenkstätte Berliner Mauer
Tipp 5: Alter Domfriedhof
Ein etwa 15 Meter langer Abschnitt der vorderen Grenzmauer und eine Wand aus Betonplatten, ebenfalls zur Grenzsicherung, ist auf Berlins ältestem katholischen Friedhof zu sehen. Das Mauerstück befindet sich am nördlichen Ende des Friedhofsgeländes, in Verlängerung der Liesenbrücken, und steht heute unter Denkmalschutz.
Wo: Alter Domfriedhof St.-Hedwig, Liesenstraße 8, Mitte
Mehr Informationen zur St. Hedwigs-Kathedrale
Tipp 6: Gutspark Groß Glienicke
Der Groß-Glienicker See ist aufgrund seines glasklaren Wassers ein beliebtes Badegewässer in Berlin. Während der deutsch-deutschen Teilung war dieses Vergnügen jedoch nur den West-Berliner*innen vorbehalten: Die Grenze zwischen Westen und Osten verlief in der Mitte des Sees und war durch Bojen gekennzeichnet. Am Ufer verlief die Berliner Mauer. Was davon übrig geblieben ist, seht ihr im Gutspark.
Wo: Gutspark Groß Glienicke, Potsdamer Chaussee, Potsdam
Mehr Informationen zum Gutspark Groß Glienicke
Tipp 7: Invalidenfriedhof
Die Grenz-Sicherung der DDR forderte immer mehr Platz und der Invalidenfriedhof wurde mehr und mehr in Beschlag genommen. Insgesamt mussten für den Todesstreifen mit samt seinen Wachtürmen, Kontrollstreifen, der Laufanlage für die Wachhunde sowie des Kolonnenwegs über 90 Prozent der Gräber weichen. Einige Segmente der Hinterlandsicherungsmauer sowie der Kolonnenweg erinnern hier heute noch an die jüngste Vergangenheit.
Wo: Invalidenfriedhof, Scharnhorststraße 31, Mitte
Mehr Informationen zum Mauerradweg
Tipp 8: Berliner Mauerpark
Der heutige Mauerpark befindet sich auf dem einstigen Todesstreifen. Der hier verbliebene Rest der Hinterlandsicherungsmauer ist ein beliebtes Objekt für Graffiti-Künstler:innen. Ein gewöhnlicher Sonntag im Mauerpark sieht übrigens so aus: Bummel über den Flohmarkt und dann Mitsingen beim Open-Air-Karaoke.
Wo: Mauerpark, Bernauer Straße 63-64, Mitte
Mehr Informationen über den Mauerpark
Tipp 9: Puschkinallee/ Schlesischer Busch
Parallel zum Flutgraben verliefen einst die Sperranlagen der DDR. Aus dem ehemaligen Grenzstreifen zwischen Treptow und Kreuzberg ist hier auf Länge des Flutgrabens eine Grünanlage entstanden. Einige Meter der Hinterlandsicherungsmauer sind erhalten geblieben, die nach dem Mauerfall bemalt wurden. Auch der Wachturm “Führungsstelle Schlesischer Busch“ steht noch und wird heute mit wechselnden Ausstellungen bespielt.
Wo: Puschkinalle, Lohmühlenstraße 1, Treptow
Mehr Informationen dazu, wo die Mauer stand
Tipp 10: Potsdamer Platz
Die letzten originalen Mauersegmente am Potsdamer Platz (Stresemannstraße) wurden 2008 abgerissen. Sechs Teilstücke stellte man nachträglich vor dem Eingangsbereich des Bahnhofs Potsdamer Platz wieder auf. Gleich um die Ecke, in der Erna-Berger-Straße befindet sich noch einer der letzten Wachtürme Berlins, jetzt aber wegen Umbaumaßnahmen im Gelände verhüllt.
Wo: Potsdamer Platz, Mitte
Mehr Informationen über den Wachturm
Tipp 11: Topographie des Terrors
Auf rund 200 Metern markierte die Niederkirchnerstraße bis 1989 den Grenzverlauf zwischen Berlin-Mitte (Ost-Berlin) und Kreuzberg (West-Berlin). Hinter dem hiesigen Mauerstück liegt heute die Dauerausstellung Topographie des Terrors, ein Gelände, auf dem sich zwischen 1933 und 1945 die wichtigsten Einrichtungen des nationalsozialistischen Verfolgungs- und Terrorapparates befanden.
Wo: Topographie des Terrors, Niederkirchnerstraße 8, Mitte
Mehr Informationen über die Topographie des Terrors
Plus 1: Mauer-Denkmal
Ganze 80 Meter vergessene Mauerüberreste sind in Reinickendorf von einem Hobbyforscher entdeckt und nun auch offiziell als Überbleibsel der ehemaligen Berliner Mauer bestätigt worden. Der Mauerfund steht mittlerweile unter Denkmalschutz.
Wo: Mauer-Denkmal, Provinzstraße, Reinickendorf