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Altmarkt in Cottbus.
Cottbus, das Tor in den Spreewald. © TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann

Biosphärenreservat Spreewald

Wie ein urtümliches Venedig mitten im Wald

Zu dem Stichwort „Spreewald“ lässt sich einiges assoziieren, zum Beispiel Leinöl, sorbische Trachten mit prächtigen Hauben und köstliche Gurken. Aber im Spreewald fühlen sich auch Rotbauchunken, Bekassinen, Otter und Grasfrösche wohl. Das mag daran liegen, dass die weitgehend naturnahe Landschaft des Spreewalds mit seinen Feucht- und Streuwiesen, Wäldern, Mooren und verzweigten Wasserläufen eine Heimat für viele Pflanzen- und Tierarten bildet, die man andernorts schon nicht mehr zu Gesicht bekommt.

Arten- und Kulturschutz in einem

Bereits in den 1980er Jahren strebten Naturschützer in der damaligen DDR eine Sicherung des Spreewalds an, was 1991 in der Anerkennung durch die UNESCO gipfelte. Seitdem steht der Spreewald als 475 Quadratkilometer umfassendes „Biosphärenreservat Spreewald“ unter Schutz. Zu den Aufgaben des Reservats gehört aber nicht nur die Arterhaltung, etwa von Otter und Weißstorch, sondern auch die Erhaltung der historischen kleinteiligen Kulturlandschaft und der traditionellen Fertigkeiten.

Freizeit in einer besonderen Landschaft

Gleichzeitig bietet der Spreewald einen hohen Freizeitwert: Wer das vielseitige Spreewälder Biosphärenreservat erkunden möchte, kann sich für eine Kahnfahrt oder für eine Radtour entlang des „Gurken-Radwegs“ entscheiden. Auch Wanderfreunde kommen im Spreewald auf ihre Kosten. Als Ausflugsziele laden etwa das Freilichtmuseum Lehde oder Agrarhistorische Museum in Schlepzig ein.

Historische Funde im Biosphärenreservat Spreewald

In der geschützten Kulturlandschaft des Biosphärenreservats haben sich Zeugnisse einer Hochkultur aus der Bronzezeit erhalten, für die sich schon der berühmte Berliner Mediziner und Anthropologe Rudolph Virchow begeisterte. In Burg im Spreewald wurden Ende des 19. Jahrhunderts zwei Bronze-Kult-Wägelchen sichergestellt und ausgegraben, die Zeugnisse aus der Zeit von 2300 – ca. 800 v. Christus sind. In der Slawenburg Raddusch lässt sich in der Dauerausstellung "Archäologie in der Niederlausitz" neben weiteren Fundstücken aus der Bronzezeit eine Nachbildung der Burger Bronzewägelchen bestaunen.