Being-seen-being

Für Yolandé Gouws existieren Mensch und Wald in derselben Verfassung: Sie sind präsent, während sie beobachtet werden.

Der Titel beschreibt einen Moment der gegenseitigen Begegnung. Man sieht den Wald in einem Augenblick seiner Entwicklung, während der Wald durch die gebundenen Äste einen selbst in einem Augenblick seiner Entwicklung sieht. Die Werke enthalten Fragmente aus den Kastanienwäldern von Tailhos in Frankreich, die die besondere Geometrie der Äste und Zweige im Moment der Aufnahme offenbaren. Kirschzweige, die in stiller Koexistenz mit den Kastanien wachsen, werden in Kastanienholzrahmen gehalten und mit Seidenfäden fixiert.

In den Werken von Gouws hat der Wald eine aktive Rolle, er nimmt teil, indem er seine eigenen Eigenschaften und seine Präsenz in Bezug auf den Betrachter beibehält. Dieses Verständnis erstreckt sich auch auf die Begegnung mit dem Kunstwerk selbst. Jedes Werk hält seinen eigenen Moment fest, während es auf Ihren trifft. Die gleiche wechselseitige Beziehung, die zwischen dem Betrachter und dem Wald besteht, besteht auch zwischen dem Betrachter und dem Kunstwerk.„Sehen-Gesehenwerden” bezeichnet diesen Zustand, den Wald, Kunstwerk und Betrachter teilen. Alle drei existieren gleichzeitig als Beobachter und Beobachtete und lehnen eine klare Trennung zwischen Subjekt und Objekt ab. Gouws fängt den Schnittpunkt ein, an dem sich zwei sich entwickelnde Systeme kurz begegnen, ihre gegenseitige Präsenz und Eigenschaften anerkennen und dann ihre getrennten Wege fortsetzen.

• Künstlerin: Yolandé Gouws
  
• Kuratorin: Asya YaghmurianPR & Künstlerbetreuung: Quinto
  

Ort & Zeit:
Die Ausstellung findet im AWEN, Strausberger Platz 19, 10243 Berlin, statt.

Eröffnung: Freitag, 5. Dezember, 18–23 Uhr

Ausstellung: 8. Dezember 2025 – 13. Februar 2026. Nur nach Vereinbarung.
E-Mail-Adresse für Terminvereinbarungen: kai@awen.rsvp