Josef Kaiser (1910–1991) zählt zu den prägenden Vertretern „sozialistischer“ Architekturen der DDR. Er realisierte gemeinsam mit seinem Kollektiv zwischen 1950 und 1980 zahlreiche staatliche und kommunale Bauprojekte, darunter das Berliner Kino International und das Café Moskau an der Karl-Marx-Allee.
Seine beruflichen Anfänge in NS-nahen Architekturbüros standen seiner Karriere im sozialistischen Staat nicht im Weg. Vielmehr galten seine Entwürfe, die auch international Beachtung fanden, als Ausdruck eines neuen gesellschaftlichen Aufbruchs.
Viele der erhaltenen Bauten Kaisers sind heute als bedeutende Zeugnisse einer eigenständigen kulturellen Identität der DDR denkmalgeschützt.
Die Ausstellung rekonstruiert erstmals umfassend Leben und Wirken des Architekten, der in zwei unterschiedlichen diktatorischen Systemen tätig war.
Rund 60 Pläne, Fotografien, Filme und Modelle aus dem Bestand der Berlinischen Galerie sowie aus nationalen Sammlungen zeichnen Kaisers Schaffen nach und beleuchten politische wie ästhetische Spannungsfelder.
Zeitgenössische künstlerische Positionen erweitern den Blick und eröffnen neue Perspektiven auf das architektonische Erbe der DDR.
Öffnungszeiten
- Mi – Mo 10 – 18 Uhr
- Dienstags geschlossen