
Fadwa. Fatima. Hala. Hiba. Heba. Nour. Mohammed. Saleem. Refaat. & Mosab. Zehn Vornamen, zehn Gesichter, zehn Leben – acht davon gewaltsam getötet durch einen Krieg, der den Gazastreifen heimsucht. Die Ausstellung „GAZA“ widmet sich diesen zehn Menschen, nicht als bloße Namen in Statistiken, sondern als Individuen mit Biografien, Familien, Hoffnungen, Berufen und Träumen.
Gemeinsam ist sieben von ihnen das Schicksal, durch israelische Luftangriffe getötet worden zu sein – als Zivilisten, meist in ihren Häusern, in Kliniken oder auf der Flucht. Sie waren Künstler, hatten Kinder oder waren Eltern, Lehrer oder Journalisten. Sie starben nicht im Kampf, sondern im Alltag in Gaza.
Jede der zehn dargestellten Personen war zuvor Teil der Gesellschaft unter den speziellen Bedingungen in Gaza. Was sie in ihrem Tod vereint, ist nicht allein das Datum oder der Ort, sondern die Tatsache, dass sie nicht vergessen wurden – ihre Namen wurden aufgeschrieben, ihre Gesichter gemalt, ihre Geschichten geteilt. Sie haben ihrem Leid eine Stimme gegeben.
Matthew Collings hat sie gemalt. Seine Porträts verzichten auf Dramatik, auf Schmerzdarstellung, auf politische Statements. Stattdessen suchen sie das stille Gespräch mit dem Betrachter: durch das Gesicht eines Jungen, das Lächeln einer Frau, den Blick eines Poeten – Erinnerungen an Menschen mit Träumen, Wünschen, Hoffnungen, die rücksichtslos ausgelöscht wurden oder in der Diaspora überleben.
So wird aus der Serie eine malerische, stille, ehrfürchtige Form des Gedenkens – ein würdiger Nachruf und Aufruf in Öl auf Leinwand. Es ist eine kollektive Zeugenschaft für eine Realität, in der das menschliche Antlitz inmitten von Zerstörung aufscheint und auch anklagt – als das, was es bleibt: die sichtbare Spur eines Lebens, das nie hätte enden dürfen.
Zusätzliche Informationen
Teilnehmende Künstler
Matthew Collings