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Kalina Dimitrova und Krassimir Terziev

Das Spannungsverhältnis an der Schnittstelle zwischen Artefakten, dem Artefaktuellen und dem von der Natur oder der Umwelt Gegebenen steht im Mittelpunkt der Arbeiten von Kalina Dimitrova und Krassimir Terziev. 


Beide nähern sich dem Konzept jedoch von sehr unterschiedlichen Ausgangspunkten aus.


Terziev geht von einem etablierten und scheinbar konstanten Ort aus - dem privaten Raum einer Wohnung, Brennholz, einer städtischen Umgebung oder dem Planeten Erde selbst. Doch diese Vertrautheit wird aufgebrochen. Die Mauern des privaten Raums und die Koordinaten der Architektur werden durch das Digitale unterminiert. Dem Individuum bleibt nichts als der Ausguck eines ungeschützten Raumschiffs in einem undefinierten Universum. Das Brennholz behält seine äußere Form, aber es verliert seinen Brennwert. Die Routine des Alltagslebens in der Stadt, die aristotelische Effizienz der Außenwelt, wird gestört und wird zu einer mystischen Dysfunktionalität. Der Schatten einer Palme fällt unversehens auf den Planeten Erde selbst, gesehen von einem außerirdischen Standpunkt aus.

In diesem Fall ist Terzievs Arbeit eng mit der von Dimitrova verwandt, da sie sich überhaupt nicht mit Voreinstellungen, Artefakten oder nature morte befasst. In Phantoms II nimmt sie übrig gebliebene Rhizome und ergänzt deren Seitentriebe und Adventivwurzeln durch solche, die sie in Acrylglas modelliert. Diese transparenten Acrylglaswellen als „Wurzelersatz“ zu bezeichnen, hieße, das Werk eines wesentlichen Teils seiner Poesie zu berauben, die gleichzeitig Frost und Zerbrechlichkeit ausstrahlt. Diese Zerbrechlichkeit und Materialität des Acrylglases taucht auch an anderen Stellen der Ausstellung auf. Und auch wenn es sich hier nicht um nature morte handelt, so ist das Werk doch von der Weinrebe inspiriert und driftet poetisch in ein Zusammenspiel von menschlicher und künstlicher Eleganz.

In der Arbeit „Bears and other Surfaces“ bezieht sich Dimitrova eng auf Terzievs Werk.

Ein kleines Bild in drei Variationen, ein Bärenfell an der Wand - symbolisiert es den Gekreuzigten, den verzeihenden Erlöser, oder ist es nur eine dekorative Folie? Ein weiterer Berührungspunkt zwischen den Werken der beiden Künstler.


Vernissage: Mi, 21.05, 18-19 Uhr
Künstlergespräch: Sa, 24.05, 16 Uhr
Öffnungszeiten: 22-31.05, Mi-Sa, 15-18 Uhr,
1-3.06 nach Vereinbarung

Kuratiert von Ottjörg A.C.
Zusätzliche Informationen
Termine
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