
Mit der immersiven Performance-Installation „Habitat“ startet laborgras sein Jubiläum 25 Jahre in Berlin.
Seit 1994 steht laborgras für experimentelle Tanzkunst, interdisziplinäre Zusammenarbeit und eine ästhetische Sprache, die sich bewusst gängigen Konventionen entzieht.
Was als künstlerische Initiative rund um die Tänzer:innen und Choreograf:innen Renate Graziadei und Arthur Stäldi begann, hat sich über die Jahre zu einer festen Größe innerhalb der freien Tanzszene Berlins entwickelt.
Zum 25-jährigen Bestehen in Berlin präsentiert das Kollektiv eine Reihe ausgewählter Arbeiten – darunter das vielbeachtete Werk „Habitat“ (05.-08.06.2025), das in einer überarbeiteten Form nun erneut zur Aufführung kommt.
Ein künstlerisches Labor seit 25 Jahren
In den Berliner Uferstudios lädt „Habitat“ das Publikum ein, in ein wandelbares Spannungsfeld aus Raum, Körper und Klang einzutauchen. Die begehbare Installation entsteht in einem Gesamtraum, den die überlebensgroßen Eichen-Skulpturen des Bildhauers Volker Schnüttgen und die Klanglandschaft von Giorgio de Santis gemeinsam formen. Einige der Skulpturen bergen in ihrem Inneren audiovisuelle Räume – ausgestattet mit Monitoren und Lautsprechern – die intime, fast meditative Begegnungen ermöglichen.Im Zentrum der Installation bewegt sich die Tänzerin und Choreografin Renate Graziadei auf einer klar definierten Spielfläche. Durch den Einsatz neuester Technologien wird in Echtzeit eine Verbindung zwischen ihrem Körper und den Skulpturen hergestellt – sie erscheint dort live, einzeln oder als vielfacher Klon in digitalen Räumen. Musik, Bewegung und Bild verschmelzen so zu einer fluiden Erzählung über das Verhältnis von Mensch, Raum und Wahrnehmung.
„Habitat“ wurde 15 Jahre nach seiner Uraufführung behutsam überarbeitet und zeigt, wie zeitgenössischer Tanz sich selbst reflektieren, weiterentwickeln und neu kontextualisieren kann – ganz im Sinne des laborgras-Kollektivs, das seit jeher Tanz nicht als abgeschlossene Form, sondern als forschendes, offenes Feld versteht.
„Mit der Zeit spinnt sich zwischen die in alle Richtungen ragenden, erdenschweren Holzfiguren und Graziadeis Tanz, zwischen ‚Natur‘ und technologischer Simulation schöne, immer stärkere Korrespondenz.“, findet Michaela Schlagenwerth in der Berliner Zeitung.
Nach der etwa einstündigen Performance bleibt die Installation für zwei weitere Stunden geöffnet. Besucher*innen sind eingeladen, das Erlebte nachwirken zu lassen, eigene Perspektiven zu entdecken und mit den Künstler*innen in den Dialog zu treten. Eine Bar im Raum schafft Raum für Austausch und Resonanz.
Das 25-jährige Jubiläum ist daher mehr als nur ein Anlass zum Feiern. Es ist ein eindrücklicher Beweis dafür, wie kontinuierliche künstlerische Arbeit auch jenseits großer Bühnen bestehen kann – mit Mut, Tiefe und der Bereitschaft, immer wieder neu zu fragen: Was ist Tanz? Und was kann er sein?
Aufführungen & Informationen
5. bis 8. Juni, 19:00 Uhr
Uferstudios Berlin
www.laborgras.com
Zusätzliche Informationen
Termine
Juni 2025
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