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Eine Reihe der Mosse Lectures an der Humboldt-Universität zu Berlin im Sommersemester 2025

Die Mosse Lectures sind eine interdisziplinär und international angelegte Vortragsreihe an der Humboldt-Universität zu Berlin. Im Sommersemester 2025 widmen sie sich dem derzeit viel diskutierten Thema Zionismus. 



Angesichts der Intensität der jüngeren Debatten um den Nahostkonflikt ist es ein grundlegendes Anliegen der neuen Programmreihe, Aufklärung zu leisten und Einblicke in die Geschichte des Zionismus jenseits der Verengung des Begriffs auf das Projekt der Gründung eines jüdischen Nationalstaats und unter Einbeziehung palästinensischer Perspektiven zu bieten. Beiträge aus Philosophie, Jüdischen Studien und der Geschichtswissenschaft verdeutlichen, dass es »den« Zionismus nicht gab. Seine Geschichte ist vielstimmig, plural und umwegig.

Alle Veranstaltungen finden in englischer Sprache statt. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung unter info@mosse-lectures.de erforderlich.


Die Reihe

Zionismus. Geschichten – Projekte – Einsprüche

Im Sommersemester 2025 widmen sich die Mosse Lectures dem derzeit stark diskutierten Thema Zionismus. Angesichts der Intensität der jüngeren Debatten um den Nahostkonflikt ist es ein grundlegendes Anliegen der neuen Programmreihe, Aufklärung zu leisten und Einblicke in die Geschichte des Zionismus jenseits der Verengung des Begriffs auf das Projekt der Gründung eines jüdischen Nationalstaats und unter Einbeziehung palästinensischer Perspektiven zu bieten. Worum es gehen soll, ist eine Geschichte des Zionismus vor 1948, in der Perspektiven aus Philosophie, Jüdischen Studien und der Geschichtswissenschaft verdeutlichen, dass es »den« Zionismus nicht gab. Seine Geschichte ist vielstimmig, plural und umwegig. Sie lässt sich als Geschichte der »persönlichen und ideologischen Vielfalt« (Shlomo Avineri) einer nationalen Bewegung verstehen, deren interne Spannungen die Vorgeschichte Israels charakterisieren. 

So eindeutig das zionistische Projekt am Ende des 19. Jahrhunderts mit dem doppelten Widerspruch gegen den Antisemitismus und die »Assimilationssucht«, mit Konzepten der »Selbstemanzipation« und »jüdischen Renaissance« einsetzte, so wenig selbstverständlich war die Form seiner politischen Realisierung. Zu den grundlegenden Herausforderungen der zionistischen Bewegung gehörte von Beginn an der innerjüdische Konflikt zwischen dem erklärten Ziel der Errichtung eines jüdischen Nationalstaates und den Traditionen des Judentums als »Volk im Exil«, den Hannah Arendt 1945 auf die Formulierung einer doppelten Loyalität brachte – und als unausweichliches Problem für das zionistische Projekt benannt hat. Über die Palästina-Frage hinaus war einer der Hauptschauplätze dieser Spannung seit dem frühen zwanzigsten Jahrhundert die Diaspora in den Vereinigten Staaten, wo viele Jüdinnen und Juden dem Projekt der Staatsgründung und vor allem dem Gedanken einer Auswanderung in diesen Staat skeptisch gegenüberstanden und Begriffe wie »Exil« oder »Galut« positiv konnotiert waren. Der Blick auf die Geschichte des Zionismus eröffnet eine Vielzahl von Erzählungen, Entwürfen und Einsprüchen, unter denen im frühen zwanzigsten Jahrhundert insbesondere der Kulturzionismus eine vitale Alternative zum Staatsgründungsprojekt war. Ziel der Reihe ist es, diese Vielfalt sichtbar zu machen.

Zusätzliche Informationen

Kontakt

Dr. Denise Reimann
Telefon: 030 2093-9701
info@mosse-lectures.de


Einzeltermine:

  • 15.05.2025 (Steven E. Aschheim, Historiker - mit Ethel Matala de Mazza, Literaturwissenschaftlerin)
  • 23.05.2025 (Marc David Baer, Historiker - mit Ulrike Freitag, Islamwissenschaftlerin & Historikerin)
  • 19.06.2025 (Bashir Bashir, Politikwissenschaftler - mit Thomas Meyer, Philosoph)
  • 10.07.2025 (Shaul Magid, Judaist & Rabbi - mit Stefanie Schüler-Springorum, Historikerin)

Informationen zur Barrierefreiheit

Der Senatssaal der Humboldt-Universität (Unter den Linden 6) ist barrierefrei zugänglich.
Teilnehmende Künstler
Steven E. Aschheim
Ethel Matala de Mazza
Marc David Baer
Ulrike Freitag
Bashir Bashir
Thomas Meyer
Shaul Magid
Stefanie Schüler-Springorum
Termine
Juli 2025
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