
Ahu Dural, Harry Hachmeister und Katharina Reinsbach
Die Ausstellung Heaven Came Down Like a Blanket zeigt Werke von Ahu Dural, Harry Hachmeister und Katharina Reinsbach. Die Arbeit der Künstler:innen vereint ein melancholischer und zugleich liebevoller Blick auf die Stationen ihrer selbst und auf für sie prägende Orte.
Die künstlerische Praxis von Ahu Dural umfasst Zeichnungen, Collagen, Möbelobjekte und Skulpturen. Von zentraler Bedeutung ist hierbei die ästhetische Auseinandersetzung mit Räumen und Oberflächen, angelehnt an die Architektur, von der Dural in den Jahren ihres Heranwachsens umgeben war. So erzählen ihre Arbeiten von einem Kapitel deutsch-türkischer Gesellschaftsgeschichte, geschrieben in Berlin-Siemensstadt. Im selben Augenblick regen sie die Betrachtenden dazu an, sich mit der eigenen Vergangenheit und den persönlichen Beziehungen auseinanderzusetzen.
Harry Hachmeister setzt in seiner Arbeit verschiedene Materialien und Techniken in Beziehung zueinander. In seiner Malerei, seinen Fotografien und Keramiken umkreist Hachmeister Aspekte von Lust, Intimität und Körperlichkeit. Die Arbeiten des Künstlers lenken den Blick auf die Ambivalenzen, Unschärfen und Mehrdeutigkeiten, die diesen Facetten von Identität zugrunde liegen. Immer wieder legt Hachmeister seinen Fokus auf Prozesse des Wandels, auf Provisorien und Zwischenstadien.
Die Zeichnerin Katharina Reinsbach beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit dem Erinnern und begreift dieses als einen vielschichtigen Prozess, der zugleich körperlich, emotional und sozial ist. Ihre Arbeiten führen die Künstlerin zurück zu für sie emotionalen Orte. Zugleich erlauben sie den Betrachtenden, eigene Assoziationen zu entwickeln und Anknüpfungspunkte zu suchen. Reinsbach arbeitet sowohl mit dem Graphitstift als auch mit dem Lösungsmittel Aceton, mit dem sie Motive und Farben auf den Bildträger transferiert. Ihre Arbeiten unterstreichen somit die Vielseitigkeit und Gleichzeitigkeit zeichnerischer Mittel.
Ahu Dural, Harry Hachmeister und Katharina Reinsbach präsentieren in der Galerie Parterre persönliche Arbeiten, denen ebendiese Vielschichtigkeit menschlicher Emotionen innewohnt.
- Ausstellungszeitraum: 25.04. bis 08.06.2025
Veranstaltungen
- Samstag, 24.05.2025, 18:00 Uhr
- Lesung: Nicht die Ersten. Bewegungsgeschichten von Queers of Color in Deutschland mit Tarek Shukrallah, Thao Ho und Elija Tourkazi
"Nicht die Ersten" versammelt Bewegungsgeschichten queerer Schwarzer Menschen und People of Color in Deutschland von den 1980er-Jahren bis heute. Dabei rücken die Erzählungen von Zeitzeug*innen selbst in den Fokus der Geschichtsschreibung.
Der Band versteht sich als aktivistische Intervention in eine cis heteronormative Geschichte antirassistischer Kämpfe einerseits und eine weiße Erzählung queerer Geschichte andererseits. Damit stellt der Band zugleich ein Bewegungsarchiv und einen Beitrag zu einer »Queer of Color«-Kritikperspektive im deutschsprachigen Kontext dar. Er fragt danach, wo, wann und wie Geschichte(n) erinnert werden, und verweist darauf, dass gesellschaftliche Kämpfe in ihren konkreten wie theoretischen Bezügen in einem geschichtlichen Kontext stehen. Heutige Kämpfe fußen auf vergangenen Auseinandersetzungen, haben immer eine Geschichte, mag diese noch so fragmentarisch oder brüchig erscheinen.
Der Band archiviert erfolgreiche und anhaltende Kämpfe von Queers of Color, von "Elders", von Vorbildern. Die Texte geben Zeugnis und Inspiration für gegenwärtige und zukünftige Generationen von Queers of Color in ihren Kämpfen gegen Kapitalismus, Rassismus, Queerfeindlichkeit, Sexismus und für emanzipatorische Freiräume.
Der Eintritt ist frei
- Sonntag, 08.06.2025, 17:00 Uhr
- Finissage der Ausstellung mit einer Performance von Grazyna Roguski und einer Lesung aus dem Roman Siemensarbeiterin Yurda Gül von Ahu Dural (erscheint 2025)
Ort: Galerie Parterre Berlin
Danziger Straße 101
10405 Berlin
Öffnungszeiten:
Dienstag, Mittwoch, Freitag, Samstag, Sonntag: 13:00 - 21:00 Uhr
Donnerstag: 10:00 - 22:00 Uhr
Zusätzliche Informationen
Teilnehmende Künstler
Ahu Dural
Harry Hachmeister
Katharina Reinsbach