
Wenn der Karneval der Kulturen durch Berlins Straßen zieht, ist das Wochenendprogramm für Tausende feierfreudige Berliner:innen und Besucher:innen schon gesetzt. Doch auch denen, die an diesem Pfingstwochenende keine Lust auf Party-Trubel haben, kann geholfen werden. Zum Beispiel mit Musik- und Poesiefilm-Festivals, Geschichte auf dem Fahrrad oder Schönebergs beliebtem Flowmarkt.
Tipp 1: Feiert auf dem Karneval der Kulturen Berlins buntestes Wochenende

Alle Jahre wieder erstrahlt Berlins kulturelle Vielfalt in vollem Glanz, wenn der Karneval der Kulturen durch die Stadt zieht. Mit dabei sind 5.000 Berliner:innen, über 60 Gruppen und natürlich auch wieder der Kinderkarneval im Görlitzer Park. Unter dem Motto bunt und frei – so wie ein Papagei können die Kleinen dort die Vielfalt der Welt spielend, tanzend und singend kennenlernen, während die erwachsenen Karnevalist:innen es ihnen auf dem großen KdK-Umzug am Pfingstsonntag und dem viertägigen Straßenfest am Blücherplatz gleichtun.
Musik, Tanz und ausgelassene Stimmung machen den Karneval seit 1996 zum großen Besuchermagnet. Aufgrund einiger Baustellen auf der üblichen Route durch Kreuzberg startet der Umzug in diesem Jahr auf der Frankfurter Allee in Friedrichshain. Seid dabei und setzt ein klares Zeichen gegen Intoleranz und für Vielfalt, Liebe und ein respektvolles Miteinander!
Wann: Startzeit des KdK-Umzugs um 13:30 Uhr / Straßenfest von Freitag bis Montag
Wo: Kreuzung Frankfurter Allee/Proskauer Straße, Friedrichshain / Blücherplatz, Kreuzberg
Tipp 2: Bestaunt das Reichstagsgebäude in neuem Licht

Wenn sich am Montag die Dämmerung über Berlin legt, beginnt an der Westfassade des Reichstags ein ganz besonderes Schauspiel. Zur Erinnerung an die legendäre Verhüllung des Reichstagsgebäudes durch Christo und Jeanne-Claude vor 30 Jahren wird das historische Bauwerk für zwölf Nächte in ein leuchtendes Kunstwerk verwandelt. Mithilfe von 24 Hochleistungsprojektoren entsteht ein Lichtbild in Bewegung, das den ikonischen Wrapped Reichstag von 1995 wieder aufleben lässt.
Dieses besondere Lichtspiel ist dabei nicht nur eine Hommage an die Kunst, sondern auch ein Geschenk an euch: Der Eintritt ist frei und die Atmosphäre ist einmalig. Wer mag, kann eine Picknickdecke mitbringen und auf dem Platz der Republik Platz nehmen. Freut euch auf eine Berliner Sommernacht, in der Demokratie, Kunst und Erinnerung in neues Licht getaucht werden.
Wann: Pfingstmontag von Einbruch der Dämmerung bis 1 Uhr
Wo: Reichstag, Platz der Republik 1, Mitte
Reichstagsgebäude in neuem Licht
Tipp 3: Kommt zum Sommerfest-Geburtstag im Brücke-Museum

Am Samstag findet im malerisch modernen Gebäude des Brücke-Museums am Rande des Grunewalds eine Geburtstagsfeier statt. Die legendäre Künstlergruppe Brücke wird 120 Jahre alt. Das Museum lädt euch zu diesem Anlass mit einem Sommerfest voller Kreativität, Musik und regem Austausch nach Dahlem ein.
Neben der neuesten Ausstellung 120 Jahre Brücke. 120 Berliner:innen. 120 Werke erwartet euch im weitläufigen Museumsgarten ein dynamisches Programm mit Performances, Lesungen, einer Rollschuhdisco mit DJ, Workshops unter Sonnensegeln und Gartenführungen. Der Eintritt ist frei und eine Anmeldung nicht nötig. Kommt einfach vorbei und genießt den Tag – ob auf Rollschuhen oder entspannt bei der Bowie-Lesung. Unter freiem Himmel verbindet das Brücke-Museum an diesem Wochenende Kunstgeschichte mit Südberliner Sommerglück.
Wann: Samstag von 12 bis 18 Uhr
Wo: Brücke-Museum, Bussardsteig 9, Dahlem
Sommerfest-Geburtstag Brücke-Museum
Tipp 4: Widmet euch auf dem ZEBRA Festival der visuellen Seite der Poesie

An diesem Wochenende findet im Haus für Poesie das weltweit größte Festival für Poesiefilme statt. Freut euch auf das ZEBRA Poetry Film Festival! Ob animiert, dokumentarisch oder experimentell: Im Zentrum stehen Kurzfilme aus aller Welt, die sich in Bezug auf Inhalt, Ästhetik oder Form mit Poesie auseinandersetzen. Rund 20 Filme konkurrieren im internationalen Wettbewerb um Preise wie den ZEBRA-Preis für den besten Poesiefilm und den Goethe-Filmpreis Die Kunst des Zuhörens.
Neben den Wettbewerbsfilmen lockt das Festival mit einem vielfältigen Rahmenprogramm. Auf euch warten Lesungen, Gespräche, kuratierte Filmreihen und das ZEBRINO-Kinderprogramm samt Workshops und eigenem Publikumspreis. Die feierliche Preisverleihung am Sonntag wird musikalisch von A.S. Fanning begleitet. Lasst euch von diesem Fest für Filmfans, Kulturliebhaber:innen und Poet:innen inspirieren.
Wann: Freitag, Samstag und Sonntag zu verschiedenen Veranstaltungszeiten
Wo: silent green Kulturquartier, Gerichtstraße 35, Wedding
Tipp 5: Verbringt einen sonnigen Sonntag auf dem SCHOENEBOERG FLOWMARKT

An diesem Sonntag lädt der SCHOENEBOERG FLOWMARKT auf dem charmanten Crelleplatz in Schöneberg wieder zum Schlendern, Stöbern und Entdecken ein. Hier verkaufen vor allem Privatpersonen ihre Lieblingsstücke an Vintage-Liebhaber:innen. Mit dabei sind Mode, Accessoires, Bücher, Kunsthandwerk und vieles mehr, das ein zweites (oder drittes) Leben verdient hat. Zwischen liebevoll dekorierten Ständen, Street Food und entspannter Live-Musik entsteht in diesem besonderen Kiez ein unverwechselbares Markterlebnis. Der Flowmarkt findet im zweiwöchentlichen Rhythmus statt. Und vielleicht habt ihr ja sogar selbst Lust, einen Stand zu mieten und den frühsommerlichen Shopper:innen mit schönen Dingen den Tag zu versüßen?
Wann: Sonntag von 10 Uhr bis 16:30 Uhr
Wo: Crellestraße 24, Schöneberg
Tipp 6: Feiert das Hier und Jetzt auf dem Paradise Must Be Nice Festival

Das Paradise Must Be Nice Festival versteht sich als experimenteller Rahmen, in dem das Hier und Jetzt auf musikalische Art und Weise erforscht und gefeiert wird – denn zurücklehnen und auf ein zukünftiges Paradies hoffen, ist keine Option. Mit alternativen Künstler:innen bringt Paradise Must Be Nice neue Klänge nach Friedrichshain und bespielt dort drei Tage lang die Zwingli- und Galiläakirche sowie die Neue Zukunft mit Live-Musik, Performances und Workshops.
Die teilnehmenden Musiker:innen kommen aus allen Genres und Ländern der Erde und sorgen so für ein Feuerwerk musikalischer Vielfalt. Freut euch auf ein ungewöhnliches Musikfestival, das euch von ägyptischem Gesang über Clubsound und Ambient bis hin zu Post-Hardcore alles bieten kann!
Wann: Freitag, Samstag und Sonntag zu verschiedene Zeiten
Wo: Diverse Veranstaltungsorte in Friedrichshain
Paradise must be nice festival
Tipp 7: Spaziert mit einem erfahrenen Tourguide durchs Regierungsviertel

Wo wird in Deutschland Politik gemacht? Wer entscheidet eigentlich was? Wie arbeiten die Abgeordneten, was passiert hinter den Kulissen, und welche Kunstwerke verstecken sich zwischen Glasfassaden und Beton? Bei einer zweistündigen Führung durch das Berliner Regierungsviertel bekommt ihr spannende Einblicke ins politische Herz der Hauptstadt.
Entlang der Spree führt euch ein erfahrener Tour-Guide mit heiteren und interessanten Anekdoten vorbei am Reichstagsgebäude, dem Kanzleramt und dem Paul-Löbe-Haus – und vermittelt euch dabei wichtige Informationen zu Geschichte, Architektur und Alltag im Parlament. Auch der ehemalige Mauerstreifen spielt auf diesem Spaziergang eine Rolle – der perfekte Ausflug für alle, die Berlin nicht nur sehen, sondern auch die Geschichte der Stadt verstehen wollen.
Wann: Freitag, Samstag und Sonntag zu verschiedenen Startzeiten
Wo: Treffpunkt Paul-Löbe-Allee, Ecke Konrad-Adenauer-Straße, Mitte
Tipp 8: Werft im Deutschen Technikmuseum einen Blick in die lebende Stadt

Wie fühlt sich Stadt an? Was macht sie lebendig? In der Fotoausstellung Die lebende Stadt. Ein fotografisches Spiel der Begegnungen laden euch 18 Berliner Fotograf:innen zu einem visuellen Stadtspaziergang der anderen Art ein. Das Kollektiv Cadavre Exquis hat ein halbes Jahr lang an Assoziationsketten gearbeitet und im Rahmen des European Month of Photography (EMOP) ein Panorama aus 70 Bildern erschaffen, das den Alltag, das Planbare und die Überraschungsmomente von urbanem Leben beleuchtet.
Zwar ist der EMOP mittlerweile vorbei, doch in Die lebende Stadt könnt ihr nach wie vor im Deutschen Technikmuseum eintauchen. Die Ausstellung ist Teil des Themenschwerpunkts Stadt der Zukunft und läuft noch bis zum 27. Januar 2026.
Wann: Freitag von 9 bis 17:30 Uhr, Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr
Wo: Deutsches Technikmuseum, Trebbiner Str. 9, Kreuzberg
Tipp 9: Lichtet den Anker und lasst euch über die Spree chauffieren

Die beliebten Berliner Spree-Touren sind ein absolutes Muss – für Landratten ebenso wie für erfahrene Kapitän:innen. Denn bei der einstündigen Schipperfahrt über Berlins große Wasserstraße kommt viel Gutes zusammen: Sonnendeck, Getränke, Snacks und die spannendsten Bauwerke der Stadt.
Auf den Spreeschiffen könnt ihr euch in jeder Wetterlage entspannt zurücklehnen, während die Sightseeing-Highlights gemächlich an euch vorbeiziehen. Und das ganz ohne in der Schlange zu stehen, durch die vollen Straßen Berlins laufen oder für jede Sehenswürdigkeit ein eigenes Ticket kaufen zu müssen. Zudem versorgt euch die Crew mit Anekdoten aus dem Berliner Hafenbuch. Also Leinen los und alle an Deck – die Spreebrise wartet!
Wann: Freitag, Samstag und Sonntag zu verschiedenen Abfahrtszeiten
Wo: Anlegestelle Bahnhof Friedrichstraße, Reichstagufer 18, Mitte
Tipp 10: Erlebt noch einmal die Berliner BLUE MAN GROUP

Seit über 20 Jahren ist sie fester Bestandteil des Berliner Kulturlebens, doch nun heißt es langsam Abschied nehmen. Die BLUE MAN GROUP hat im Februar diesen Jahres angekündigt, dass sie nur noch bis August im Stage BLUEMAXX Theater am Potsdamer Platz zu sehen ist. Wer das einzigartige Live-Spektakel noch nie gesehen hat oder es noch ein letztes Mal erleben möchte, hat an diesem Wochenende die Gelegenheit dazu. Es erwartet euch ein Show-Klassiker, der zwischen Performance-Art, Rockkonzert und interaktivem Theater changiert: wild, laut, überraschend und immer wieder anders. Die drei blauen Männer wirbeln durch ein Feuerwerk aus Farben und zeigen ihrem treuen Berliner Publikum dabei, wie bunt die Farbe Blau sein kann.
Wann: Freitag um 20 Uhr, Samstag um 17 und 20 Uhr, Sonntag um 15 und 18 Uhr
Wo: BLUEMAXX Theater am Potsdamer Platz, Marlene-Dietrich-Platz 4, Mitte
Tipp 11: Folgt dem Verlauf der Berliner Mauer auf dem Rad

Aufsatteln und Geschichte erleben – wortwörtlich! Der Mauerradweg führt euch entlang des einstigen Grenzverlaufs durch Berlin und macht Geschichte auf zwei Rädern erlebbar. Auf rund 160 Kilometern oder auf einer kürzeren Tour durch die Stadt trefft ihr auf Mauerreste, Wachtürme und Infotafeln, die vom geteilten Berlin erzählen. Die weltberühmten Mauergemälde der East Side Gallery sind der ideale Startpunkt für eure Tour. Von dort aus geht es weiter in Richtung Checkpoint Charlie bis zur Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße. Wenn ihr noch Kraft habt, könnt ihr dem ausgeschilderten Rundweg weiter folgen – durch Wälder und Siedlungen, vorbei an historischen Sehenswürdigkeiten. Die ehemaligen Kolonnenwege sind meist asphaltiert und die Route ist gut befahrbar. Ideal für ein Wochenende zwischen Bewegen, Erinnern und Entdecken.
Wann: Zu beliebigen Startzeiten
Wo: Verschiedene Orte in ganz Berlin