
Über 200 Filme laufen dieses Jahr auf der Berlinale: Ihr habt die Wahl zwischen hochwertigen Art-House-Produktionen, mutigen Experimenten, Klassikern der Filmgeschichte, Kinderfilmen, Komödien und Tragödien, Bestandaufnahmen unserer Realität oder filmischer Poesie.
Wir haben für euch schon vorab ins Programm geschaut und elf vielversprechende Filme ausgewählt.
Viel Spaß im Kino.
Alles über die Filmstadt Berlin und persönliche Anekdoten aus dem Berlinale-Leben erfahrt ihr übrigens in unserem Podcast Berlin Unboxed.
Tipp 1: Blue Moon

Regisseur Richard Linklater hat das Berlinale-Publikum schon mit seiner zauberhaften Before-Trilogie und Boyhood begeistert, nun kommt er mit seinem neuesten Film Blue Moon zurück in den Wettbewerb. Und auch Ethan Hawke ist - neben „Hot Priest“ Andrew Scott und The Substance-Star Margaret Qualley - wieder dabei in dem Film über die letzten Tage im Leben des Komponisten Lorenz Hart.
Tipp 2: A complete unknown

Zwar läuft der Film nicht im Wettbewerb, aber A complete unknown ist sicher einer der am meisten erwarteten Filme auf der Berlinale. Superstar Timothée Chalamet wird auf dem roten Teppich erwartet, er spielt in dem Biopic Bob Dylan – und zwar so gut, dass es schon eine Oscarnominierung für ihn gab. Insgesamt gab es acht Nominierungen, darunter für James Mangold als bester Regisseur und bester Film.
Tipp 3: Mickey 17

Kann Bong Joon Ho seinen Mega-Erfolg von The Parasite wiederholen? In seinem neuesten Werk lässt er Robert Pattinson immer wieder sterben. Dieser muss sich zu klonen und sieht sich dann mit sich selbst konfrontiert. Der Trailer verspricht schon mal ein abgedrehtes Abenteuer mit einem gut aufgelegten Robert Pattinson.
Tipp 4: Xiang fei de nv hai

Richtig spannend klingt auch der chinesische Wettbewerbsbeitrag Xiang fei de nv hai über zwei Cousinen, die von der Mafia verfolgt werden. Der Film, eine Mischung aus Familiendrama, Thriller und Martial-Arts-Film, reflektiert die Rolle der Frau im modernen China. Regisseurin Vivian Qu, die auch das Drehbuch verfasste, war übrigens die Produzentin von dem Thriller Feuerwerk am helllichten Tage, der 2014 den Goldenen Bären gewann. Und wenn dieser Film genauso poetische Bilder besitzt, dann ist er sicher eine Augenweide.
Tipp 5: Begyndelser

Trine Dyrholm gehört nicht nur den bekanntesten und am meisten ausgezeichneten Schauspielerinnen Dänemarks, sondern zu den Berlinale-Stars, die immer wieder gerne zu Festival kommen. 2014 war sie Teil der Jury und für ihre Rolle in Die Kommune gewann sie zwei Jahre später den Silbernen Bären als beste Schauspielerin. In ihrem neuesten Film Begyndelser, der im Panorama läuft, spielt sie eine Frau, die kurz vor der Scheidung einen Schlaganfall erleidet.
Tipp 6: Peter Hujar’s Day

Ebenfalls im Panorama läuft Peter Hujar‘s Day von Ira Sachs über die New Yorker Kunstszene der 1970 Jahre. Der Film fokussiert auf eine Unterhaltung zwischen dem Fotografen Peter Hujar, der einen Tag in seinem Leben minutiös festhält, und seiner Freundin Linda Rosenkrantz. Mit Ben Wishaw und Rebecca Hall ist das Kammerspiel prominent besetzt und verspricht einer dieser eher leisen, aber nachhaltigen Filme zu werden, welche die Berlinale so reich an besonderen Eindrücken machen.
Tipp 7: Fleisch

Unvergesslich ist auf jeden Fall der Film Fleisch, der in den Retrospektive gezeigt wird. Es handelt sich um einen Klassiker der Paranoia-Genres aus den 1970ern Jahren. Jutta Seidel und Herbert Hermann spielen ein Paar auf Hochzeitsreise in den USA: Plötzlich verschwindet der Ehemann spurlos und eine nervenaufreibende Suche beginnt. Der Thriller über Organhandel schockierte damals das Publikum – und hat bis heute nichts von seiner Wirkung verloren.
Tipp 8: The Paradine Case

The Paradine Case zählt zu den weniger bekannten Werken Alfred Hitchcocks. Aber das spannende Gerichtsdrama von 1947 mit Gregory Peck, Ann Todd und Charles Laughton über einen Anwalt, der sich in seine des Mordes angeklagte Mandantin verliebt, lohnt ein Kinoticket.
Umso mehr während der Berlinale, denn gezeigt wird die Weltpremiere der digital restaurierten Fassung, der die ursprünglich von Produzent David O. Selznick autorisierte Kinofassung zugrunde liegt. In seinem Cameo seht ihr übrigens nach ungefähr 30 Minuten Hitchcock mit Zigarre und einem Cello an der Bahnstation.
Tipp 9: Hot Milk

Deborah Levys erfolgreicher Roman Hot Milk untersucht die komplexen Beziehungen zwischen Müttern und Töchtern. Jetzt hat Rebecca Lenkiewicz in ihrem Regiedebüt den Roman mit Fiona Shaw, Vicky Krieps und Emma Mackey in den Hauptrollen verfilmt und es gleich in den Wettbewerb geschafft.
Tipp 10: Le rendez-vous de l'été

Für Debütfilme gibt es dieses Jahr erstmalig einen eigenen Wettbewerb. In der Sektion Perspectives laufen Erstlingswerke aus der ganzen Welt. Der französischen Beitrag Le rendez-vous de l'été fängt der unvergleichlichen Flair des sommerlichen Paris' während der Olympischen Spiele im letzten Jahr ein.
Tipp 11: Maya, donne-moi un titre

Die Filme aus der Reihe Generation richten sich an Kinder und Jugendliche. Aus Kolumbien, Irak, Irland, Australien, von den Philippen kommen dabei die Filme, sie erzählen von Verlust und Trauer, von Fremdheit und Ausgrenzung, aber auch von Mut und Selbstakzeptanz, von Freundschaft und Familie.
Mit dabei ist der verträumte Stop-Motion-Liebesbrief Maya, donne-moi un titre von Starregisseur Michel Gondry an seine Tochter. Und wer seine Filme kennt, kann sich auf eine poetische Reise voller zauberhafter Momente freuen.