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8. Tag auf der Berlinale 2024

Letzter Tag im Wettbewerb

Berlinale
© Berlin Daily/Foto: Karsten Thielker

Langsam neigt sich das Festival dem Ende zu, die ersten Presseleute reisen ab, die letzten Filme gehen ins Rennen um die Gunst der Jury und des Publikums. 
Heute Abend steigt in der Volksbühne die große Party, wenn der Teddy Award an den besten queeren Film des Festivals verliehen wird. 

Morgen ist es dann soweit: Ein letztes Mal erleuchtet der Potsdamer Platz in festlichen Glanze. Bei der großen Gala erfahren wir, wer die begehrten Bären mit nach Hause nehmen darf. Der Wettbewerb hat allerdings insgesamt nicht überzeugen können, viele Filme haben zwar eine spannende Prämisse, können diese aber weder filmisch noch inhaltlich umsetzen und bleiben in artigen Kunsthandwerk stecken. Und so lohnt es sich umso mehr, in den anderen Sektionen zu stöbern und dort auf Entdeckungsreise zu gehen. 

Quell’Estate con Irène

Erst der Kaffee, dann die Poesie: In einem Sommercamp, das von einem Krankenhaus organisiert ist, lernen sich die beiden jungen Frauen Clara und Irène kennen. Beide haben gerade ihre Therapie abgeschlossen und statt nach Hause zurück zu kehren, verbringen sie ein paar Tage am Meer. An welcher Krankheit sie leiden, wird nie erklärt, auch sonst wird wenig gesprochen. Die beiden sonnen sich, lernen andere junge Leute kennen, eine Liebesgeschichte bahnt sich an. Auf VHS halten sie die sorglosen Zeiten fest. 
Ganz zart und in warmes Sonnenlicht getaucht ist dieser Film, der an die Sommerfilme von Eric Rohmer wie Pauline à la plage oder Le rayon vert. Nur dass bei diesen mehr geredet wird … Auf die reduzierte Erzählweise und einen fehlenden Spannungsbogen muss man sich einlassen, doch dann erwärmt dieser kleine, feine Film voller Poesie das Herz. 

Die Retrospektive 

Die diesjährige Retrospektive unter dem Motto „Das andere Kino – Aus dem Archiv der Deutschen Kinemathek“ widmet sich unangepassten deutschen Filmen jenseits des bekannten Kanons. Viele davon spielen übrigens in Berlin – wie auch der Episodenfilm Die endlose Nacht, Banale Tage oder Engel aus Eisen. Sie zeigen ein ungeschminktes Bild der Stadt und der Zeit, in der sie spielen. 
 

Kristin Buller

Kristin

lächelt nur auf Fotos nicht. Ganz fröhlich ist sie im Berliner Kulturleben unterwegs und schreibt über die Großstadt vor und hinter den Kulissen. Zum Studium der Literaturwissenschaften kam sie - pünktlich zum Mauerfall - nach Berlin und ist dort geblieben. Ihre liebste Jahreszeit ist die Berlinale, dann sieht sie 10 Tage lang Filme und erzählt davon im Blog. Alle Beiträge