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1. Tag auf der Berlinale 2023

Das Festival hat begonnen

Berlinale: Fotografen am roten Teppich
Fotografen am roten Teppich der Berlinale © KARSTEN THIELKER

Es ist soweit: Heute ist der erste Berlinaletag nach der gestrigen Eröffnungsgala im Berlinale Palast. Nachdem das Festival im letzten Jahr noch unter Coronabedingungen stattfand, sitzen wir nun alle zusammen im Kino und hoffen auf zehn Tage voller großartiger Filme und ein unbeschwertes Gemeinschaftsgefühl, das Gefühl zusammen einen Flm zu sehen, mitzufiebern, zu lachen, zu weinen und von packenden Geschichten davongetragen zu werden.

Die Eröffnungsgala

Berlinale
Vor dem Berlinale Palast © KARSTEN THIELKER

Endlich wieder ein roter Teppich, eine festliche Gala voller bewegender Momente, Stars und Fans, eifriges Treiben, volle Pressekonferenzen mit Journalist:innen aus aller Welt - und dazu eine strahlende Frühlingssonne ... der erste Festivaltag hat schon die Erwartungen erfüllt, die sich an die erste Post-Pandemie Berlinale richteten.

Am Abend verwandelte sich der derzeit eher unwirtliche Potsdamer Platz in einen magischen Ort, als die Lichter um den roten Teppich erstrahlten. Deutsche und internationale Stars wie Anne Hathaway, Lars Eidinger, Peter Dinklage, Joan Baez, Matthias Schweighöfer und Kirsten Stewart schritten über den roten Teppich und sonnten sich im Blitzlichtgewitter. Schon tagsüber hatte es den ersten Auflauf am Hyatt gegeben, als die Crew vom Eröffnungsfilm zur Pressekonferenz kam.

Die Berlinale versteht sich als politisches Festival, und das gilt ganz besonders in diesem Jahr. Bei der Eröffnung sprach Sean Penn, der einen Film über den ukrainischen Präsidenten Selenskyj gedreht hat. Dieser wurde dann live dazu geschaltet und mit Standing Ovations gefeiert. Er beschwor die Kraft des Kinos, erinnerte an "Der Himmel über Berlin" und verwies darauf, dass genau am Potsdamer Platz einst die Berliner Mauer verlief.

Der Eröffnungsfilm "She came to me"

Der bekannte Opernkomponist (Peter Dinklage) leidet an einer kreativen Blockade, aus der ihn die Begegnung mit einer liebessüchtigen Kapitänin erlöst. Währenddessen wendet sich seine Frau (Anne Hathaway) immer mehr Gott zu. Ihr Sohn aus erster Ehe genießt die erste Teenagerliebe mit  seiner Schulfreundin, deren Mutter sich als die Putzfrau herausstellt. Ihr reaktionärer Ehemann versucht die Beziehung der beiden zu unterbinden … Klingt komplizierter, als es dann letztendlich ist.
Regisseurin Rebecca Miller, die schon mit ihren Filmen The Ballad of Jack and Rose, The Private Lives of Pippa Lee und Maggie’s Game auf der Berlinale zu Gast war, griff die Idee aus einer ihrer Kurzgeschichten auf und entwickelte sie zu einer warmherzigen, leichten Komödie.

„She came to me“ ist eine Variation über die Liebe in all ihren verschiedenen Formen, die erste Liebe, die Liebe zu Gott, zur Kunst, die Liebe, die uns ganz überraschend an unerwarteten Orten begegnet. Und dieser Wohlfühlfilm ist, wenn er auch ein wenig zu vorhersehbar daherkommt, der passende Einstieg in ein Festival, in dem viele Filme die schwierige Weltlage widerspiegeln und eher schwere Kost versprechen.

Ausblick auf den Festival-Freitag

Heute startet der Wettbewerb mit drei vielversprechend klingenden Beiträgen: Der amerikanische Film BlackBerry über das erste Smartphone, Emily Atefs Verfilmung des Wenderomans Irgendwann werden wir uns alles erzählen und der australische Film The Survival of Kindness gehen als erste ins Rennen um die begehrten Bären.

Auch die anderen Sektionen beginnen mit einem vollen Programm. Das Panorama hat am Donnerstag zur Eröffnung den Animationsfilm La Sirène über den Überlebenskampf eines Jungen im iranisch-irakischen Krieg 1980 gezeigt.  Am Freitag läuft im Zoo Palast der französische Film La Bête dans la jungle über das Warten auf den einen, alles verändernden Moment im Leben.

Coming of Age ist ja eigentlich das Thema in der Retrospektive, aber der Film Perpetrator von Jennifer Reeder ist eine Geschichte vom Erwachsenwerden, allerdings eine blutige. Nach ihrem letzten Berlinalefilm Knives and Skin können wir uns also auf einen neuen bösen Spaß der amerikanischen Regisseurin freuen.

Deutlich ruhiger wird es in der Sektion Encounters mit dem Film El Eco, der von der Kindheit in einem einsamen Dorf im Norden Mexikos handelt.  

Die Sektion Generation beginnt mit Zeevonk bei Generation Kplus, der vom Umgang mit Trauer und Verlust erzählt, und mit dem deutschen Film Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war bei der Generation14plus.

Es verspricht also ein ein bunter Strauß an Themen, an Emotionen und Stilrichtungen zu werden.

Wir dürfen gespannt sein, was der erste Tag uns bringt.

Kristin Buller

Kristin

lächelt nur auf Fotos nicht. Ganz fröhlich ist sie im Berliner Kulturleben unterwegs und schreibt über die Kulturszene Berlin – die Großstadt vor und hinter den Kulissen. Ihre liebste Jahreszeit ist die Berlinale, dann sieht sie 10 Tage lang Filme und erzählt davon im Blog. Alle Beiträge