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Teufelsberg in Berlin - ehemalige US-Abhörstation
Radarkuppel auf dem Teufelsberg © visitBerlin, Foto: Martin Gentischer

Teufelsberg

Ehemalige US-Abhörstation auf Trümmerschutt mit Ausblick

Im Kalten Krieg eine Abhörstation der Amerikaner, heute ein beliebtes Ausflugsziel im Grunewald. Genießen Sie phantastische Aussichten auf Berlin vom Teufelsberg!

Ihr Blick schweift nach Osten: Fernsehturm und Dom glitzern in der untergehenden Sonne. Auf über 114 Metern Trümmern ist die Sicht auf die Hauptstadt einmalig schön. Die Rolle seines Lebens spielte der Teufelsberg im Drama des Kalten Krieges – als amerikanische Abhörstation.

Ab auf die Piste

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch von Moor und Matsch bedeckt, ändert sich das mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten. Die Pläne für Germania sehen eine Hochschulfakultät an Ort und Stelle vor. Mit dem Zweiten Weltkrieg werden Teile des wehrtechnischen Rohbaus zerstört. Lastwagen karren Trümmerschutt des zerstörten Berlins zum Gebiet an der Heerstraße. Hier häuft sich nach kürzester Zeit die höchste Erhebung West-Berlins. Im Jahr 1972 erreicht die künstliche Aufschüttung ihr Ende. Für ein ansehnliches Erscheinungsbild werden rasch Bäume gepflanzt, ein Skihang samt Schlepplift und Sprungschanze sowie eine Rodelbahn gebaut.

Die NSA-Zeit vor den Whistleblowern

Auch die Amerikaner erkennen schnell die Nutzungsmöglichkeiten des Schuttberges. Für Spionage und Abhörzwecke werden ab den 1950er Jahren Antennen und Radarkuppeln auf den zwei Hügeln aufgestellt. Mit den Satellitenschüsseln werden Funksignale des Ostblocks eingefangen, abgehört und sogar gestört.

Im Laufe der Zeit entwickelt sich die Abhöranlage zur wichtigsten und größten des Spionagenetzwerks echelon der Alliierten. Sie fungiert damit für die dort Beschäftigten auch als Karrieresprungbrett im Bereich der Geheimdienste.

Die Field Station der amerikanischen Besatzer ist bis zum Ende des Kalten Krieges 1989 in Benutzung. Ohne die fünf markanten Radarkuppeln wäre der Teufelsberg heute wohl nicht der geheimnisvolle Ort, der er ist. Denn erst 2020 werden die Archive geöffnet und Informationen, wie und was abgehört worden ist, öffentlich einsehbar.

Nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Abzug der Alliierten dient die Anlage für die Luftüberwachung des Flugverkehrs. 1999 verkauft der Berliner Senat die Anlage. Alle Pläne für eine neue Nutzung scheitern jedoch. Der amerikanische Regisseur David Lynch will die Anlage 2007 kaufen, um dort mit der umstrittenen Maharishi-Stiftung eine „vedische Friedensuniversität“ zu errichten.

Streetart

Mittlerweile beherbergt der Teufelsberg eine große Street Art Ausstellung mit über 400 Werken. Monatlich kommen neue Werke von internationalen Künstler:innen hinzu.  
Für viele junge internationale Gäste ist die ausgestellte Street Art sogar aktuell der Hauptanlass für einen Besuch.

Öffnungszeiten

Freitag bis Sonntag und an Feiertagen 11.00 Uhr bis zum Sonnenuntergang. 

Vom 3. April 23 bis 16. April 23 jeden Tag von 11 Uhr bis Sonnenuntergang geöffnet (letzter Einlass eine Stunde vorher)!

Das Museum ist zur Zeit geschlossen.

Teufelsberg in Berlin - ehemalige US-Abhörstation
Radarkuppel auf dem Teufelsberg © visitBerlin, Foto: Martin Gentischer

Tickets für Führungen und Touren

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Tickets für individuelle Stadttouren

Der Grunewald

Blick auf den Teufelsberg vom Drachenberg im Grunewald Berlin
Blick auf den Teufelsberg vom Drachenberg © visitBerlin, Foto: Dagmar Schwelle

Der Teufelsberg im Grunewald ist seit dem Fall der Mauer zu einem beliebten Berliner Kurzurlaubsgebiet geworden: Im Winter ist er genau der richtige Ort zum Rodeln oder für eine Massen-Schneeballschlacht. Im Sommer treffen sich die Berliner hier für Picknickausflüge und um verträumte Sonnenuntergänge zu beobachten – nicht zuletzt wegen des benachbarten Teufelssees. Ganzjährig sind Drachensteigen und Gleitschirmfliegen, Mountainbiking und Wandern im Grunewald angesagt. Auf der Havel gleiten im Sommer die Segelboote. Der Wanderweg entlang der Havel, der Havelhöhenweg, führt bis zum Wannsee nach Zehlendorf und bietet schöne Ausblicke auf das Gewässer.

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