Wenn man Faye O'Rourkes Stimme einmal live erlebt hat, wird man sich der Faszination von ihrer Band Soda Blonde kaum entziehen können. O'Rourke und ihre Bandkollegen Adam O'Regan (Gitarre), Dylan Lynch (Schlagzeug) und Donagh Seaver-O'Lear (Bass) haben einen Sound entwickelt, der irgendwo zwischen der Melancholie der späteren Cardigans, der Größe von Camera Obscura und der poetischen Traurigkeit von Kate Bush anzusiedeln ist.
Soda Blonde
Sie lassen verlauten, dass sie sich von Künstlern wie Air, Massive Attack, Eurythmics, U2 und Empire Of The Sun inspirieren lassen. Ursprünglich stammen die vier Musiker aus Dublin und spielten in der gleichen Formation bereits ab 2008 unter dem Namen "Little Green Cars", wo sie einen sehr organischen Indie-Folk-Stil verfolgten.
Seit ihrer Umbenennung im Jahr 2019 bewegen sich Soda Blonde eher im Bereich des emotionalen, alternativen Pops und haben mit ihrem Debütalbum "Small Talk" aus dem Jahr 2021 viele neue Fans gewonnen. Insbesondere das poppige "Terrible Hands", das melancholisch beginnt und dennoch einen herrlich pathetischen, überdimensionalen Pop-Refrain bietet, sowie das kühl groovende Titelstück "Small Talk" sind kleine Meisterwerke.
Nun wird das Nachfolgealbum "Dream Big" veröffentlicht. Die Vorabsingle "Midnight Show" deutet darauf hin, dass der Albumtitel zwar auch eine Spur Ironie enthält, aber im Kern ernst gemeint ist. Wenn jemand seine Stimme so beeindruckend präsentiert wie Faye O'Rourke hier und dazu noch elegante Streicher verwendet, dann strebt er wirklich nach Großem.
Soda Blonde hat bereits im Vorfeld verraten, dass das Album episch und gleichzeitig intim sein wird. Gitarrist und Produzent Adam O'Regan erklärt es so: "'Small Talk' war unser Versuch herauszufinden, ob etwas alles oder nichts bedeutet. Mit 'Dream Big' sind wir an dem Punkt angelangt, an dem wir wissen, dass es etwas bedeutet." Das klingt rätselhaft und gleichzeitig auf poetische Weise treffend, was auch gut zu ihrer Musik passt.
Im Januar 2024 wird Soda Blonde Deutschland Berlin beehren. Wer wunderschöne, tieftraurige und auf seltsame Weise doch inspirierende Popmusik mag, sollte sich das an einem kalten Winterabend auf keinen Fall entgehen lassen.